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Meraner Machtkämpfe

Nächste Auflage der Meraner SVP an Bürgermeister Paul Rösch: Koalition gerne, aber ohne Lista Balzarini, erklärt SVP-Stadtobmann Sepp Brunner.

Taktische Spielchen bei den Meraner Koalitionsverhandlungen. Am Dienstag Abend wollte das Meraner SVP-Stadtkomitee bei seiner Sitzung eine Antwort auf Paul Röschs Regierungsangebot geben. Nun hat Stadtobmann Sepp Brunner bereits nach der Präsidiumssitzung in der Bozner SVP-Zentrale  am Montag eine neue Bedingung diktiert. Nicht ohne Alleanza con Merano, hatte die SVP vergangene Woche von Rösch gefordert. Dem neuen Meraner Bürgermeister blieb nicht viel anderes übrig, als die Krot' zu schlucken – und die  Mitte-Rechts-Bürgerliste in die geplante Regierungsmannschaft aus seiner Liste, SVP, PD und Civica Balzarini mit aufzunehmen. Nun allerdings legt Brunner einen Scheit nach: Koalition ja, aber nicht mit der Lista Balzarini, fordert er laut RAI Südtirol nach der montäglichen SVP-Sitzung.

Paul Rösch war bislang für keine Stellungnahme zum neuesten SVP-Schwenk erreichbar. Klar ist, dass die SVP damit an eine gefährliche Front geht. Immerhin gehörte die italienische Bürgerliste von Beginn an zu den Wunschpartnern des neuen Bürgermeisters und sollte den Vize-Bürgermeister stellen. Mit Emanuela Albieri, der pädagogischen Verantwortlichen des Jugendzentrums Jungle, war auch schon ein neues Gesicht gefunden worden, das künftig für die Liste in der Stadtregierung für frischen Wind sorgen soll. Giorgio Balzarini wollte dafür freiwillig in die zweite Reihe zurücktreten. Schweren Herzens, aber mit Überzeugung und aus Respekt für den Erneuerungswunsch des Bürgermeisters, wie er erst kürzlich in einem Interview erklärte.

„Penso che anche la Svp dovrà fare a meno dei vari Stefan Frötscher e Gabriela Strohmer. Se la filosofia è quella del rinnovamento, deve valere per tutti. Noi siamo stati i primi a dire che si può fare e, le ripeto, per me non è stato proprio facile rinunciare".

Nun will sein bisheriger Regierungspartner dagegen ausdrücklich ohne seine Liste weiterregieren. Bleibt vorerst nur auf die Antwort des Bürgermeisters zu warten. Brunner jedenfalls zeigte sich in Bozen siegessicher. „Ich gehe davon aus, dass Rösch zustimmt“, erklärte er.