Mobilität der Zukunft
Nutzen statt Besitzen – und die Konsequenzen!
Wesentlich ist der heute feststellbare gesellschaftliche Trend, wonach das Nutzen gegenüber dem Besitzen an Bedeutung gewinnt. Es kommt heute in vielen Bereichen weniger darauf an, ob man ein Gut besitzt, sondern ob und in welcher Qualität man es nutzen kann. Und dass man sich unnötige Kosten sowie einen unnötigen Wartungsaufwand erspart.
Mobilitätsanbieter müssen auf diesen Trend reagieren. Sie machen das auch. Und die Tendenz geht in Richtung Mobilität als Dienstleistung. So wie man sich ein Netflix-Account abonniert, bezahlt man für die Nutzung von Mobilität. Einheitlich. Digital. Und für das volle Paket: Für den öffentlichen Verkehr wie auch für den motorisierten Individualverkehr.
Digitalisierung und Automatisierung
Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Digitalisierung ein. Wir können heute bereits so viel mit dem Handy machen. Demnächst reservieren wir damit vielleicht verstärkt auch ein Fahrzeug für die private Nutzung. Oder bestellen uns ein Auto vor die Haustür – was durch autonomes Fahren möglich wird.
Nur mit Elektromobilität alleine ist es nämlich noch lange nicht getan. Die Elektromobilität bildet erst dann die Grundlage für eine groß angelegte Verkehrswende, wenn sich auch an dem System selbst etwas ändert. Wenn man stärker auf Carsharing zurückgreift. Wenn das Fahren selbständig wird. Wenn wir einfach kein privates Auto mehr benötigen.
Das Auto holt mich autonom zu Hause ab. Und steht dann, wenn ich in der Arbeit sitze, anderen Nutzern zur Verfügung. Es steht nicht sinnlos im Raum herum. Es besetzt nicht Parkplätze. Es sind in der Folge auch weniger Parkplätze notwendig. Auch weniger Straßenspuren. Der Straßenraum und die Infrastruktur werden effizienter genutzt. Und der damit gewonnene Raum kann in der Stadt ganz anders genutzt werden. Die Städte werden grüner und lebenswerter. Darin steckt viel Potential.
Eine Frage der Infrastruktur
Das alles ist besonders auch eine Frage der Infrastruktur. Es geht darum, ein Ladenetz zur Verfügung zu stellen. Es geht darum, das Laden mit anderen Tätigkeiten, etwa dem Einkauf zu kombinieren. Es geht um das Bereitstellen von Leihautos. Es geht um die Weiterentwicklung der Technik in Sachen selbständigem Fahren. Es geht um klare und einfache Verkehrsknoten, die von selbstfahrenden Autos konfliktfrei befahren werden können. Es geht um den Raum am Straßenrand, an dem selbstfahrende Autos ihre Passagiere abholen und aussteigen lassen. Es geht um Multimobilität und die Gestaltung von Verkehrsnotenpunkten, etwa Bahnhöfen und Haltstellen, die alle Verkehrsträger integrieren. Es geht um einheitliches Ticketing. Einheitliche Preise. Eine App, die das alles ermöglicht. Und um Anreize, auf das Privat-Auto zu verzichten.
Wenn das alles gelingt: Dann ist Zukunft möglich. Zukunft bedeutet in allen Fällen vor allem eines: Mehr Effizienz, mehr Umweltverträglichkeit und mehr Sensibilität.