Arts | Salto Weekend

Theresa Bader

Neues Werk auf Artstore: Exemplar aus der Serie “Me/at” der Designerin und Künstlerin Theresa Bader. Interessiert? Kontaktieren Sie uns um das Kunstwerk zu erwerben!
Exemplar aus der Serie “Me/at”, Theresa Bader
Foto: Theresa Bader

insalata-mista studio im Gespräch mit der Designerin und Künstlerin Theresa Bader

Artstore: Beschreibe bitte den Arbeitsplatz wo dieses Kunstwerk entstanden ist. 

Theresa Bader: Bei meiner Arbeit mit Schafwolle spielt vor allem die Jahreszeit eine wichtige Rolle. Im Spätsommer kehren die Schafe von den Hochalmen zurück und werden geschoren. Die sogenannte Sommerwolle versuche ich dann möglichst lokal und Ressourcenschonend zu verarbeiten. Wann immer möglich verlege ich meinen Arbeitsplatz ins Freie, vor allem für das Waschen und Filzen der Schafwolle arbeite ich gerne draußen. Färben kann ich glücklicherweise auf einem alten Holzofen. Dieser erlaubt es mir den Färbevorgang langsam und intuitiv durchzuführen.

 

Wie würdest du den kreativen Prozess, der diesem Kunstwerk zugrunde liegt, beschreiben?
Beginnt alles mit einer Idee, die du im Kopf hast und die sich dann in Form einer Arbeit materialisiert oder entsteht der Inhalt beim Arbeiten?

Die Arbeit basiert auf einer intensiven Recherche zum Thema Schafwolle in Südtirol. Ich beschäftige mich mittlerweile seit 3 Jahren mit lokaler Schafwolle und experimentiere seit 2 Jahren mit Pflanzenfarben. Durch die Arbeit mit dem Material Wolle und der erweiternden Möglichkeiten der Transformation durch Färberpflanzen ist dann die Idee entstanden durch die weiche Wolle die Hintergründe, Realität und globalen Auswirkungen der Tiere zu kommunizieren. Der Kontrast mit der weichen Haptik der Wolle ungemütliche Themen anzusprechen ist für mich eine Art sanfter Aktivismus. Mit dem Thema der Massentierhaltung und der Assoziationskette Tier – Tot – Fleisch habe ich mich schon in einem früheren Projekt “Fleischmahl" beschäftigt.

 

Was möchtest du mit deinem Projekt „Me/at“ bewirken? 

Ich möchte mit meiner Arbeit auf Missstände und Ungerechtigkeiten in der Tierindustrie und im Speziellen auf die Situation der Schafe aufmerksam machen. Es gibt momentan ca. 50 Tonnen Wolle, die in Südtirol jährlich ungenutzt bleiben – und auf der anderen Seite müssen tausende Schafe auf Grund ihrer Wolle in Massentierhaltungen leiden. Es klingt absurd, aber leider ist das die Realität. Mein Werk zeigt ein Stück Fleisch, ein Stück totes Tier, das repräsentativ für das Leiden aber auch den Tod steht. Der Tod gehört dazu, aber es gibt Wege das Leiden zu umgehen.  Tod + Fleisch – sind auch ohne Tierleid möglich.

Theresa Bader

Exemplar aus der Serie “Me/at”, 53x63cm, 2020
Material: Südtiroler Bergschafwolle + Baumwolle, pflanzengefärbt

180€

(exkl. Steuern und Transport)

 

Theresa Bader ist eine freischaffende multidisziplinäre Designerin und Künstlerin. Sie arbeitet und lebt derzeit in Oberbozen, Südtirol.
Schon während ihrem Bachelorstudiengang der Innenarchitektur beschäftigt Sie sich mit sozial und nachhaltig relevanten Themen, welche sich stetig durch ihre Arbeit und Arbeitsweise ziehen. 
Mit dem Master in Öko-Sozialem Design wurde der Rahmen gegeben durch Kunst und Design eine Transformation hin zu einer “besseren” Welt zu generieren. Seither beschäftigt Sie sich intensiv mit lokalen und ungenutzten Rohstoffen, während sie einen kritischen und kreativen Ansatz verfolgt.
In ihrer Arbeit stellt sie eine neue Beziehung zwischen Menschen und lokalen Ressourcen her, z.B. zwischen den Benutzer*innen und der Wolle. Da die Haptik bei der Wolle und der Kommunikation eine wichtige Rolle spielt bietet sie in unterschiedlichen Workshopformaten die Möglichkeit die lokalen Materialien kennenzulernen und mit Ihnen zu interagieren.

www.theresabader.com