Economy | Folgen der Pandemie

Ausländische Frauen zahlen den Preis

Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie schlagen sich besonders stark auf die Situation ausländischer Frauen in Italien nieder.
badante
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Den Preis für die momentane Krise zahlen Frauen mit ausländischer Staatsbürgerschaft – so das Fazit einer vom Forschungszentrum Idos (Istituto di studi politici S. Pio V) durchgeführten Studie.

Ende 2020 waren rund 42% aller Angestellten mit ausländischer Staatsbürgerschaft Frauen. Ein Verhältnis, das sich mit dem der italienischen Bevölkerung deckt. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie haben die Vulnerabilität ausländischer Frauen – vor allem was ihre Beschäftigungssituation betrifft – jedoch deutlich erhöht.

Während die Pandemie die Beschäftigungszahlen im italienischen Staatsgebiet insgesamt gedrückt hat (-2%), waren vor allem ausländische Bürger von diesem Rückgang betroffen (-6,4%). Sieht man sich die Beschäftigungszahlen ausländischer Frauen an, so muss hier sogar ein Minus von rund 10% festgestellt werden. Die Daten zeigen also, dass sich die Folgen der Pandemie stark auf die Beschäftigungssituation ausländischer Frauen niederschlagen, die mit einem Beschäftigungsrückgang von 10% stärker darunter leiden als Männer mit ausländischer Staatsbürgerschaft (-3,5%) und Frauen mit italienischer Staatsbürgerschaft (-1,6%). Bei den Männern mit italienischer Staatsbürgerschaft beträgt der Beschäftigungsrückgang hingegen 1,3%.

Die Beschäftigungsrate ausländischer Frauen ist seit Beginn der Pandemie um 4,9% gefallen: doppelt so viel wie jene ausländischer Männer (-2,2%) und acht Mal so viel im Vergleich mit italienischen Frauen (0,6%), die häufig – so das Fazit der Studie – gerade aufgrund der Unterstützung ausländischer Arbeitskräfte (und nicht einer ausgeglichenen Aufgabenverteilung innerhalb der Familie) die Lücken des Sozialsystems überbrücken, und so Familie und Beruf vereinen können.

Idos erklärt die besondere Vulnerabilität ausländischer Frauen unter anderem damit, dass viele von ihnen in wenig geschützten Sektoren arbeiten. Mehr als die Hälfte von ihnen konzentrieren sich in nur drei Berufsgruppen: Haushaltshilfe, Altenpflegerin (Badante) und Reinigungskraft in Handelsbetrieben. Rund 40% sind im Bereich der häuslichen Pflege und Dienstleistung beschäftigt, ein Sektor, in dem die Regularisierung von Arbeitskräften oft nur sehr langsam voranschreitet. Auch Kurzarbeit und das Entlassungsverbot waren in diesen Sektoren kaum anwendbar.

Zuletzt zeigen die Daten auch, dass ausländische Frauen einem erhöhten Ansteckungsrisiko mit Covid-19 ausgesetzt waren: 8 von 10 registrierten Ansteckungen unter ausländischen Arbeitskräften betrafen Frauen. Gleichzeitig wurde der Zugang zur Impfung – im Vergleich mit anderen Risikokategorien – für häusliche Pflegehilfen aber hinausgezögert.