Blitzshow in Südtirol
-
Ein beeindruckendes Naturschauspiel: Wer im Unterland oder Bozen und Umgebung gestern Abend Richtung Süden blickte, dem bot sich eine regelrechte Blitzshow. Im Sekundentakt wurde der Nachthimmel von grellen Lichtpfeilen erhellt. „Es handelte sich um starke Gewitter, die von Belluno in Richtung Trient und Gardasee zogen“, erklärt Landesmeteorologe Dieter Peterlin. Durch einen klaren Himmel hierzulande war es möglich, die hohen Wolkentürme und das Wetterleuchten im Süden zu beobachten. Donner war aufgrund der Entfernung nicht zu hören. Besonders sei das Phänomen Peterlin zufolge aber nicht, bei starken Gewittern komme es häufig vor, dass es so stark blitzt. Wie er erklärt, ging auch keine Gefahr von Blitzeinschlägen in Südtirol aus. Ein Unwetter dieser Art beeinträchtige aber den Flugverkehr. „Flugzeuge sollten diese Gewitterwolken und die damit verbundenen Turbulenzen meiden. Meist fliegen sie um das Gewitter herum“, so der Meteorologe.
-
Klimawandel fördert Gewitter
Peterlin zufolge komme es durch den Klimawandel häufiger zu starken Unwettern, da warmes Wetter ihre Bildung fördert. „Durch höhere Temperaturen liegt mehr Energie in der Atmosphäre, dadurch haben Gewitter das Potenzial größer und stärker zu werden“, erklärt er. Aus diesem Grund würden Gewitter auch häufiger im Sommer entstehen, wenn es warm und feucht ist. Dass der regenreiche Frühling dieses Jahres auch mit dem Klimawandel zusammenhängt, könne man nicht sagen, meint der Meteorologe. „Bei den Niederschlägen gibt es einfach große Unterschiede von Jahr zu Jahr, ein klimawandelbedingter Trend ist nicht zu erkennen.“
Gewittergebiete in SüdtirolWie Peterlin erklärt, gebe es in Südtirol Gebiete, die mehr von Gewittern heimgesucht werden und jene, die eher verschont bleiben. Zu Ersteren zählen demnach vor allem Meran, das Ultental und das Sarntal. Der Grund sei ganz einfach, Gewitter entstehen eher in den Bergen. Der Bozner Talkessel ist daher seltener von Gewittern betroffen, da sie sich aufgrund der offenen Fläche dort weniger bilden.