Flaggerschartenhütte
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Sarntaler Alpen

Zur Flaggerschartenhütte im Sarntal

In den Sarntaler Alpen liegt auf einem Übergang von Sarner Durnholz nach Mittewald im Eisacktal die Marburger Hütte, auch unter dem Namen Flaggerschartenhütte bekannt.
  • Länge: 7,2 km

    Gehzeit: 3 h 35 min

    Höhenmeter: 975 

    Anfahrt: Über die SS 508 von Bozen nach Astfeld, hier rechts und 11 km auf der Landstraße 137 nach Durnholz. Öffis: Fahrplan unter suedtiromobil.info, Bus 152 Sarnthein Durnholz

  • Die urige Hütte liegt auf 2.481 m zwischen den Gipfeln des Hörtlaners im Norden und der Jakobsspitze im Süden an einem kleinen See. Die Aussicht ist prächtig und geht im Osten zu den Dolomiten und im Norden bis zu den Zillertalern. Der Normalanstieg führt vom Durnholzer See zur Hütte. Die Sarner Berge sind nicht so bekannt und überlaufen, auch die Hütte ist noch so, wie ein Schutzhaus für Alpinisten einst gedacht war. Es gibt keinen Handyempfang (fast keinen) keine Zufahrt und Materialseilbahn. Das tut der guten Küche keinen Abbruch. Ein junger Mann mit indischen Wurzeln hat die Hüttenpacht übernommen, das machte mich neugierig, also nichts wie hinauf!

    Wir starten in Durnholz, gehen am See entlang, am geschlossenen Restaurant Hotel Fischerwirt vorbei, nehmen den Weg Nr. 16, bald ist der Asphalt zu Ende, eine breite Forststraße geht den Bach entlang zwischen Wiesen bergauf, wird steiler und endet bei der Seebalm. Bis hierher 1h 30 Min Gehzeit. Nun geht ein grober, holpriger Steig weiter, durch Fichtenwald, dann durch einen Gürtel von Latschenkiefern, quert eben den Hang steigt dann durch magere Weiden und im letzten Stück durch Geröll zu einem Sattel an, erst im allerletzten Moment erscheint das Hüttendach hinter den Grasbuckeln. Auf der großen Terrasse vor der Hütte wird ausgiebig gerastet und der guten Hüttenkost zugesprochen, dann geht es an den Rückweg, der gleich wie der Hinweg ist.

  • Die Marburger Hütte

    So wie viele Hütten in Südtirol wurde sie in der Pionierzeit des Alpentourismus von einer Sektion des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins erbaut, eben der Sektion Marburg und der Sektion Siegerland. Der Bau wurde 1914 vollendet, zur offiziellen Einweihung kam es wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht. Nach dem Krieg wird die Hütte enteignet und dem CAI (Club Alpino Italiano), Sektion Brixen, übergeben. Lange Zeit war sie geschlossen. 1975 übernahm sie der CAI Franzensfeste. Zusammen mit 24 weiteren enteigneten Schutzhütten ging die Hütte 1999 an die Autonome Provinz Bozen – Südtirol über, eine Kommission aus öffentlicher Hand, AVS und CAI bestimmt über die Führung. Die Hütte liegt am Weitwanderweg Sarner Hufeisentour und ist ein wichtiger Stützpunkt. 

    Seit 2024 wird die Marburger Hütte vom jungen Inder Kailash Soni geführt, der im besten Südtiroler Dialekt mit den Gästen plaudert. Er hat die Hotelfachschule in Meran besucht, in der Küche wird er vom Vater Gouri Shankar unterstütz, sie sind für die indische Küche zuständig. Es gibt die gängigen indischen Klassiker wie Matar Paneer (Eintopf auf Basis vom Frischkäse, Tomaten und Erbsen), Chicken (Huhn) Curry, Enten Curry, Kichererbsen Curry und Samosa (gefüllte Teigtaschen).

    Für die Tiroler Küche (Knödel, Strudel & Co sind das Duo Gottfried und Rosa zuständig. 

  • Einkehr

    Flaggerschartenhütte

    Kailash Soni. Tel: +39 331 7787272

    E-Mail: flaggerschartenhuette.2481@gmail.com

    Geöffnet 22. 6. - Ende September

  • Kartenausschnitt Flaggerschartenhütte Foto: Oswald Stimpfl