Politik | Jugendring

Auf Null gesetzt

Alles zurück auf Null heißt es beim Südtiroler Jugendring nach der verkorksten Wahl im Mai. Nun hat das Schiedsgericht seine Empfehlung für das weitere Vorgehen gegeben.
Tanja Rainer SJR
Foto: SJR Tanja Rainer
  • Bei dem Wahldebakel bei der Vollversammlung des Südtiroler Jugendrings (SJR) Ende Mai konnten sich weder Amtsinhaberin Tanja Rainer noch Herausforderer Matthias von Welzlklar durchsetzen. Nun sollte ein Schiedsgericht (dieses wird alle zwei Jahre von der Vollversammlung gewählt) entscheiden, wer zukünftig beim Jugendring das Amt des Vorsitzenden bekleidet.

    Allerdings hat das Schiedsgericht, bestehend aus Robert TezzeleElke Gruber und Vanessa Macchia, keine Entscheidung getroffen, sondern lediglich eine Empfehlung ausgesprochen. Dieses dreiseitige, auf den 10. Juni datierte Empfehlungsschreiben, welches SALTO vorliegt, plädiert für die vollständige Wahlwiederholung. Dies sei als Ratschlag anzusehen und habe keine bindende Entscheidungskraft. Nach der Darlegung des Wahldebakels liefert das Schiedsgericht nachfolgendes Ergebnis:

    Den Kandidierenden stünde eine Meinungsänderung hinsichtlich ihrer Kandidatur zu. Dies könne man aus den vorangehenden Umständen und der „systemischen“ Lektüre des Statutes sowie der Geschäftsordnung ableiten. Des Weiteren legt das Schiedsgericht den Organisationen des SJR nahe, innerhalb der eigenen Reihen nach Kandidatinnen oder Kandidaten zu suchen und für die jeweiligen Ämter vorzuschlagen. Eine Vielzahl an Kandidaturen für mehrere zu besetzende Posten zeuge nämlich nicht nur von der Wertschätzung der Jugendorganisationen gegenüber dem Jugendring, sondern auch von gelebter, partizipativer Demokratie.

    In einem solchen demokratischen Prozess, so das Schiedsgericht weiter, seien Wahlentscheidungen –  also Sieg und Rücktritt – als natürlicher Teil eines gemeinschaftlichen Entscheidungsfindungsprozesses zu verstehen, nicht als persönliche Niederlage oder Triumph.

    Die Wiederwahl soll nun wohl Anfang Juli stattfinden. Tanja Rainer wird voraussichtlich nicht mehr kandidieren. Wer aber kandidieren wird, ist derzeit völlig offen.