Chronik | Führungskräfte

Ein unbeliebter Posten?

Für eines der interessantesten, aber auch schwierigsten Landesämter findet sich kein neuer Direktor. Weil die Herausforderungen zu groß sind?
Jagd
Foto: LPA/Amt für Wildtiermanagement
  • „Wir haben intern zwei Wettbewerbsverfahren durchgeführt – beide Male sind sie leer ausgegangen“, erklärt Landesrat Luis Walcher auf den vakanten Posten des Direktors für das Amt für Jagd und Fischerei angesprochen, das sich nach der „sozial angepassten“ Umtaufe Amt für Wildtiermanagement nennt. Seit mittlerweile zwei Jahren ist die Stelle des Führungspostens unbesetzt, im Zuge des derzeit laufenden Wettbewerbes für Führungskräfte hoffe man jedoch darauf, einen geeigneten Kandidaten zu finden, so Walcher. Nach dem Ausscheiden von Luigi Spagnolli, der im Jahr 2022 bei den Senatswahlen teilgenommen und ein Mandat errungen hatte, musste ein Nachfolger gefunden werden. Wie berichtet, haben sich bei der ersten Kundmachung mehrere Interessenten um die Stelle beworben. Im folgenden Auswahlverfahren sei auch ein geeigneter Kandidat ermittelt worden, welcher seine Bewerbung jedoch wieder zurückgezogen hat. Seit der Pensionierungen des stellvertretenden Landesforstdirektors Florian Blaas wird das Amt nun von Günther Unterthiner, Direktor der Landesabteilung Forstdienst, geleitet, der, wie Walcher erklärt, „eine riesengroße Erfahrung auf diesem Gebiet habe“

  • Mit einem Bein im Gefängnis

    Landesrat Luis Walcher: „In meinen Augen ist es ein hoch interessantes Amt, aber in Zeiten, wo man mit Problemen wie dem Großraubtierwild konfrontiert ist, auch kein leichtes Amt.“ Foto: Seehauserfoto

    Was das Amt selbst betrifft, so sei dies ein sehr spezielles, wobei man aber auch an anderen Stellen bei der Besetzung der Führungskräfte seine liebe Not habe, geeignetes Personal zu finden. „In meinen Augen ist es ein hoch interessantes Amt, aber in Zeiten, wo man mit Problemen wie dem Großraubtierwild konfrontiert ist, auch kein leichtes Amt“, beschreibt Landesrat Walcher die Schwierigkeiten. Mit ein Grund für das geringe Interesse sind nämlich die Konsequenzen, die etwaige Entscheidungen mit sich bringen könnten, oder anders ausgedrückt: dass man mit einem Bein im Gefängnis steht. So wurden im Zuge des „Murmeltier-Urteils“ der frühere Amtsdirektor für Jagd und Fischerei, Heinrich Erhard, und  Landeshauptmann a.D. Luis Durnwalder zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von fast einer Million Euro verurteilt. Aber auch der Druck seitens der Öffentlichkeit und der Tierschutzorganisationen wird zunehmend größer. „Gerade in den Bereichen Großraubtierwild, Jagd und Fischerei steht man als Direktor im Fokus der Medien und der Öffentlichkeit“, erklärt der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus. Zudem sei die Tätigkeit eine sehr anspruchsvolle, habe man es doch mit beispielsweise dem Fischereiverband und dem Jagdverband mit zwei gewichtigen Institutionen zu tun, die mit Nachdruck immer wieder auf Probleme hinweisen. „Zum Glück haben wir sehr tüchtige und engagierte Mitarbeiter in diesem Amt“, so Walcher, der sich zuversichtlich zeigt, dass demnächst die vakante Stelle neu besetzt werden kann.