„Bettenstopp gescheitert“
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Der Heimatpflege-Verein wendet sich mit einer harschen Kritik wegen der „Bettenexpansion“ an die Öffentlichkeit und fordert ein sofortiges Moratorium. Der Verband bezieht sich in seiner Aussendung dabei auf die aktuellen Daten des ASTAT, laut derer die Zahl der in Südtirol gemeldeten Gästebetten (ohne Zweitwohnungen) im Februar die Marke von 260.000 geknackt hat. „Damit haben Hotellerie und Parahotellerie seit fünf Jahren um fast 30.000 Betten zugelegt“, sagt Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflege-Vereins, und erklärt, dass die mit Änderung des Gesetzes „Raum und Landschaft“ am 21. Juli 2022 vom Landtag vorgesehene und mit Verordnung vom 13. März 2022 in Kraft gesetzte Bettenobergrenze ihrer Meinung nach nicht in Sicht sei und der vom Landestourismuskonzept angepeilte „Bettenstopp“ sich ins Gegenteil verkehrt habe.
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Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflege-Vereins: „Wir können nicht hinnehmen, dass die Politik dies billigend in Kauf nimmt und keine Obergrenze in Sicht ist.“ Foto: HPV/Armin Huber
Die großzügige, doch unnötige Verteilung von 8.000 „Vorschussbetten“, die Nachmeldung von gut 17.000 beliebig eingesetzten Betten außerhalb der Lizenz, die Umsetzung von Hotelprojekten, die bis 2020 genehmigt worden waren, hätten dieses unglaubliche Bettenwachstum befeuert, so der Vorwurf. Als sozialpolitisch besonders schädlich könne man das rasante Anwachsen der touristischen Kurzzeitvermietung (Airbnb u.a.) betrachten, wodurch in urbanen Zentren den einheimischen Mietwohnungsinteressierten direkt wertvoller Wohnraum entzogen werde. Weitere Betten werden bis 2026 dazukommen, weil die entsprechenden Tourismuszonen schon genehmigt worden sind, warnt der Heimatpflegeverband.
„Damit ist die Regelung zur Einbremsung des Bettenwachstums von 2022 gescheitert,“ ist Plaikner überzeugt und sagt Richtung Politik: „Wir können nicht hinnehmen, dass die Politik dies billigend in Kauf nimmt und keine Obergrenze in Sicht ist.“ Mit dem Bettenwachstum sei nämlich eine weitere Steigerung der Gästeankünfte vorprogrammiert. Wenn 260.000 Betten zum aktuellen jahresdurchschnittlichen Auslastungsgrad (40,8 %) genutzt werden, führe dies bei der derzeitigen durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste (4,2 Tage) in Kürze zu 9,21 Millionen Ankünften im Jahr. Die öffentlich finanzierte Tourismuswerbung im Verbund mit der betrieblichen Werbung würden alles daransetzen, diese schon bereitgestellten Betten auch zu füllen. Noch mehr Ankünfte von Gästen führten direkt zu noch mehr Verkehrsbelastung, noch mehr Energieverbrauch, noch mehr Überfüllung und mehr klimabelastenden CO₂-Emissionen.
„Diese durch politische Fehlentscheidungen herbeigeführte Entwicklung steht in direktem Gegensatz zur Nachhaltigkeitsstrategie des Landes.“
„Diese durch politische Fehlentscheidungen herbeigeführte Entwicklung“, betont Heimatpflege-Obfrau Claudia Plaikner, „steht in direktem Gegensatz zur Nachhaltigkeitsstrategie des Landes.“ Da der touristische Freizeitverkehr in Südtirol mindestens 26 % des Gesamtverkehrs ausmacht, rücke die vom Mobilitätsplan 2035 angestrebte Senkung des motorisierten Individualverkehrs in weite Ferne. Die Heimatpfleger verweisen auf ein weiteres wichtiges Ziel des Klimaplans und des Gesetzes Raum und Landschaft: Man will die Netto-Neuversiegelung bis 2040 auf null senken. Wenn in wenigen Jahren Kubatur für bis zu 35.000 Betten neu auf die grüne Wiese gebaut wird, sei ein solcher Plan das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben wurde, meint der Heimatpflegeverband und fordert daher eine sofortige Revision der Bettenstoppverordnung von 2022, die Einschränkung der touristischen Kurzzeitvermietung von Wohneinheiten und ein Moratorium des Baus neuer Bettenkapazitäten.
Das beweist wieder einmal…
Das beweist wieder einmal wer in Südtirol das sagen hat. Klingt zwar etwas lächerlich,ist aber leider die Wahrheit.
Vorweg: Tourismus ist nicht…
Vorweg: Tourismus ist nicht nur in Jesolo ein wichtiger Wirtschaftszweig. Trotzdem müssen die Verantwortlichen Lösungen finden, den Tourismus so zu organisieren, dass er von der Bevölkerung akzeptiert werden kann.
Das Problem mit dem …
Das Problem mit dem "Bettenstopp" ist schon der Name an sich, der einen rigorosen Stopp von neuen "Betten" in Südtirol suggeriert, im gleichen Moment aber aufgrund 100er Ausnahme durchlöchert wird wie ein Schweizer Käse.
BETTEN-STOP ??? - wohl eher…
BETTEN-STOP ??? - wohl eher explosizions-artige BETTEN - ERFINDUNG für PINZGER & CO in jedem Besenkämmerlein!!!