Freie Fahrt für Müll am Brenner?
Wenn Österreich am Brenner schon ein Grenzmanagement einführt, dann braucht es parallel dazu auch ein Transitmanagement. So sieht es Fritz Gurgiser vom Transitforum Austria Tirol. „Seit Tagen laufen sogenannte Frächtervertreter mit der kuriosen Idee in den österreichischen Ministerien herum, einen Lkw-Korridor freizuhalten, damit ihr europäisches Just-in-time-Herumgekarre ungehindert weiter betrieben werden kann“, spottet Grugiser. Mit anderen Worten: „Stopp für Personen, freie Fahrt für Müll, Schrott, Steine, Abfälle etc.“
Die Position des Transitforums: Nein zum Lkw-Korridor, ja zu einem „effizienten Transitmanagement“, das eine zusätzliche Schadstoff- und Lärmbelastung entlang der Brennerroute vermeiden hilft. Denn wenn der Brenner tatsächlich zum Flaschenhals der Nord-Süd-Achse wird, dann ist nördlich und südlich des Passes mit Lkw-Kolonnen zu rechnen.
„Ab sofort“ müssten die bestehenden Lkw-Fahrverbote „mit intensiven Kontrollen“ durchgesetzt werden: die Sonn- und Feiertagsfahrverbote, Nachtfahrverbote, Überholverbote. Parallel dazu brauche es Angebote für Eisenbahncontainerverkehr, Wechselaufbauten oder auch Ganzzüge über den Brenner für die langen Strecken. Auch fordert das Transitforum Kontingentierungen: Man könne doch nicht „warten, bis Lkw-Parkplätze voll sind, womöglich illegal auf Pannenstreifen geparkt wird und Tirol im politisch verursachten Chaos versinkt.“