Umwelt | Verkehr

Die Illusion von der Transit-Verlagerung

Die RoLa funktioniert nicht, die EU kann sich nicht auf eine neue Kombi-Richtlinie einigen, Verlade-Terminals fehlen und der BBT wird erst 2032 in Betrieb gehen. Das sind nur einige Hürden auf dem Weg zur Reduzierung des Lkw-Transits.
rola treno merci
Foto: SALTO

Die ROLA mit ihrem Transport von über 20 Tonnen Totlasten + untägen Fahrern, war der größte Schwachsinn seit der Erfindung der Eisenbahn.
Statt die Container-Höfe (Beispiel Trient) ab 1960 zügig aus zu bauen + auf den Hauptverkehrs-Strecken 4 Geleise an zu streben (die deutlich weniger Grund fressen + "nicht versiegeln," wie die BETONIER-SUCHT vom Alfreider), wurde die Zukunft total verschlafen!

Mo., 21.10.2024 - 05:46 Permalink

Es geht um Kostenwahrheit. Denn was oder warum das zwischen München und Bern (Verona) offenbar nicht klappt, interessiert politisch Handelnde (in Rom, Berlin, München) wenig(er). Ansonsten würden sie ihr Primat als Gemeinwohlleitung geltend machen und Probleme einer Lösung zuführen. Denn bei all diesen bisherigen Versäumnissen bei der Umsetzung geht es politisch offenbar auch um Begünstigung und Bedienung von (knallharten) Einzelinteressen.
Die vom internationalen Güterverkehr bzw. grenzüberschreitenden Güterkraftverkehr betroffene Tiroler Euregio kann nur auf Standards der EU selbst verweisen, wie sie auch in der Schweiz implementiert sind. Denn wieso sollten gerade für die eigenen EU-Länder und ihre Bürgerschaft geringere Standards gelten?

Mo., 21.10.2024 - 08:58 Permalink

Seit ich zurück denken kann, die gleich Leier auf den Punkt gebracht: Die Politik dies- und jenseits des Brennerpasses redet und schreibt "von der Straße auf die Schiene" seit Ende der 1980-er Jahre. Sie hat zweifach gehandelt: A) Steuergeld in Milliardenhöhe in die Eisenbahn und damit die internationale Bauindustrien befriedigt. B) Parallel dazu alles getan, damit der Lkw-Transit auf den Brenner mit Dumping bei Mauten, Fahrerlöhnen und Kfz-Steuern und Abgaben gelockt wird. Fazit: Während den Brenner die Transit-Lkw im Sekundentakt queren, stehen Güterzüge oft stunden- bis tagelang in unseren Güterbahnhöfen in Kufstein, Wörgl, Jenbach, Schwaz, Innsbruck etc herum, weil sie von Italien nicht übernommen werden. Weil die einfachste Regel - fairer Wettbewerb Straße-Schiene von der Politik blockiert und verhindert wird, um eines sicherzustellen: Das welt- und europaweit herangekarrte Dumpingware aller Art bis in die letzten Winkel verbracht wird, um die regionalen Anbieter aus dem Markt zu werfen. Solange das alles "geschluckt" wird, bleibt es wie es ist und wird noch schlechter. Der BBT ist nur das teuerste Ablenkungsprojekt und kann das Transitproblem nicht lösen - ungeachtet dessen, wann er in Betrieb geht. Transitforum Austria-Tirol

Mo., 21.10.2024 - 20:14 Permalink

S.g. Herr Gurgiser,

es ist schon fast zum fremdschämen, wie Sie sich als einziges Quell der Wahrheit präsentieren und eine ganze Palette an Lösungen für die Transitfrage zu propagieren scheinen - leider hat ihnen wohl seit Jahrzehnten niemand zugehört - oder ihre Lösungsansätze sind mehr Schein als Sein. Fakt ist, dass Sie mit ihrem populistischem Gepolte nicht mehr zu einer nachhaltigen Lösung der Transitproblematik beitragen, als es Salvini tut.
Fakt ist auch: es wird immer einen Teil des Güterverkehrs auf der Straße geben. Die Politik ist gefordert die infrastrukturellen (Verladeterminals, und (wahrscheinlich) zu Ihrem Verdruss BBT und Zulaufstrecken) und rechtlichen (Harmonisierung der nationalen Normen und Schaffung eines europäischen Eisenbahnraums) Rahmenbedingungen für eine bessere und effizientere Bahn zu schaffen und gleichzeitig auch steuernd auf den Straßengüterverkehr einzuwirken (Stichwort Entzerrung).

Wenn Sie zur Lösung des Problems beitragen wollen, dann lade ich Sie ein Ihre Energie darauf zu verwenden sich auf EU- und nationaler Ebene dafür einzusetzen, dass die bahn endlich bessere Rahmenbedingungen bekommt, anstatt sich mit ihren ewig gestrigen populistischen Argumenten gegen den "bösen" Straßengüterverkehr den Hals wund zu schreien bzw. sich die Finger wund zu tippen.

Di., 22.10.2024 - 09:06 Permalink

Ist ja wirklich neu, mich gar mit Matteo Salvini zu vergleichen, der nichts anderes stereotyp verlangt, als Europarecht zu brechen. Ich erzähle Ihnen eine kleine Geschichte, die sich vor 36 Jahren zugetragen hat, kurz zusammengefasst. 1989 hat die Tiroler Volkspartei im März rund 15 % der Stimmen verloren, unter anderem deshalb, weil sich der damalige LH Partl GEGEN das Lkw-Nachtfahrverbot gestellt hat. Ein paar Monate später wurde dem damaligen Verkehrsminister Streicher in der ORF-TV-Sendung "Argumente" von 40 Populisten wie mir aus demselben Grund die Rote Karte gezeigt; österreichweit ausgesendet. Im Dezember 1989 hat er dann doch dss erste LKW-Nachtfahrverbot zum Schutz der Anrainerschaft und der Berufskraftfahrer verordnet und die RoLa samt Terminal Brennersee als "Übergangslösung" fur ca 3 - 5 Jahre eingerichtet. Profitiert haben Nord- und Südtirol. Diese Übergangslösung gibt es bis heute nicht wegen uns Populisten, sondern wegen der Mutlosigkeit der Politik vom Brenner abwärts, den Schurz der Anrainerschaft und Regionalwirtschaft VOR den Schutz der int. Transitlobby zu stellen, die heute auch dadurch "glänzt", dass sie ihre Fahrzeug- und Berufskraftfahrersteuern in EU-Oststaaten ausgelagert und nichts mehr für das Gemeinwohl mitfinanziert. 1989 haben wir dem österr. Verkehrsminister schon mitgegeben: Wenn in die Eisenbahn massiv Steuergelder "verlagert" werden (Eisenbahnumfahrung Innsbruck, Neue Unterinntalbahn, BBT) müssen parallel dazu auch die verkehrs- und finanrechtlichen Rahmenbedingungen für eine fairen Wettbewerb Straße-Schiene grstaltet werden. Dazu ist es bis heute nicht gekommen und ein Satz von Luis Durnwalder dazu: "Für die Maut fohr i koan Meter nach Rom, für Geld für den BBT jede Woch, wenn es sein muss". Bis heute ein Dumpingmauttarif vom Brenner abwärts und ein BBT, der in den Milliarden an Steuergeld "verlagert" werden. Gott sei Dank habe ich mich als Ihr geschätzter "Populist und Salvini-Zwilling" mit dem Transitforum nicht blenden lassen und sehr viele Schutzmaßnahmen durchgesetzt. Unter anderem können Sie sich bei uns bedanken, dass die NO2-Belastung entlang der gesamten Brennerstrecke um rund - 90 % reduziert wurde. Fazit: Lieber ein durchsetzungsfähiger Populist als ein nichtdurchsetzungsfähiger Schwätzer, der auch im Jahr 2024 den Grundirrtum der Transitfreiheit nicht erkennt. Wir wissen, wovon wir reden und schreiben und wir wissen, was für die Brennerstrecke notwendig ist. LG Fritz Gurgiser

Di., 22.10.2024 - 16:21 Permalink

Es ist wie ist, insbesondere D und Italy übertreffen sich auf politischer Seite darin wie man einen guten funktionieren Staatsbetrieb Eisenbahn hoffnungslos ganz tief in den Dreck fährt. Ein größeres Armutszeugnis ist kaum ausstellbar. Ach ja, war 20 Jahre für die Bahn in der Betriebssteuerung des Güterverkehrs tätig und bin zum Glück rechtzeitig abgesprungen. Die Story von Besserwisser kenne ich seit knapp 40 Jahren. Meine ehemaligen Kollegen tun mir diesbezüglich wirklich Leid. Eisenbahn macht wirklich Spaß aber über 30 Jahre von der Politik belogen zu werden haut den überzeugtesten Eisenbahner aus den Schuhen.

Di., 22.10.2024 - 20:11 Permalink

Das trifft sicher zu! Wenn die Maut auf der A22 endlich auf 80 cent pro LKW-km erhöht würde, könnte man dieses Geld zweckgebunden für den Ausbau der Bahn verwenden.
Das ist in Italien sicher schwierig, auch in Südtirol - siehe Haltung der Handelskammerspitze zur Bemautung der A22 - und wäre in einem Freistaat Südtirol natürlich leichter durchzusetzen.

Mi., 23.10.2024 - 08:14 Permalink

Liebe Herr Gurgiser,

es ist legitim, richtig und wichtig, politisch für Parikularinteressen einzutreten (seien dies grüne, violette, schwarze, rote oder sonst welche Positionen), was dabei wichtig ist ist sachlich und faktenbasiert zu bleiben. Sie hingegen spielen ständig mit dem Narrativ Davvid gegen Goliath, Gut gegen Böse, Schwarz gegen Weiß. Sie stellen sich und Ihre Anti-Transit-Phantasien ständig als DIE eine unfehlbare Wahrheit dar. Fakt ist, dass es den Warenverkehr irgendwo braucht (besser auf der Schiene als auf der Straße, aber wegzudenken ist er leider nicht) - dies gilt für Tirol genauso wie für Südtirol und sonst jede Region in Europa und auf der ganzen Welt. Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass Ihre Kleidung und Ihr Essen zu 100% aus Tirol kommen. Es stimmt auch, und das findet in Ihrem Narrativ leider keinen Platz, dass Österreich bisher vor dem EuGH zwei mal mit den Transit-Fahrverboten gegen die Wand gefahren ist - und wohl gerade dabei ist ein drittes mal volle Kanne gegen die Wand zu fahren (siehe auch Aussagen von Prof. Obwexer im ORF vom 15. Mai 2024). Und NEIN, ich bin kein Anhänger der Transitlobby (aber es scheint, dass im gurgissischen Vokabular jeder ein Transitlobbyist, der es wagt die Dogmen des Transitforum Austria kritisch zu beleuchten). Es würde mich freuen, wenn man das Thema mit mehr Sachlichkeit und Hausverstand angehen könnte, statt immer nur mit Emotionen und Ideologie nach Lösungen zu suchen - denn genau das hilft uns leider seit 1989 keinen Zentimeter weiter - wie gesagt, was die konstruktive Lösunsfindung angeht, können Sie Herrn Salvini die Hand geben - zwei Seiten der gleichen Medaille.

Mi., 23.10.2024 - 17:14 Permalink

Dass es den Warenverkehr auf der Straße braucht bestreitet niemand und dass es ihn in irgendeiner Form immer geben wird auch nicht.
Dass dieser aber jederzeit Tag und Nacht sowohl werktags als auch an an den Wochenenden ununterbrochen stattzufinden hat, das muss doch diskutiert werden können, vor allem von jenen die die Leidtragenden sind, aber zum Großteil selbst überhaupt nicht profitieren ( Durchzugsverkehr).
Dass man da jetzt auf diejenigen Rücksicht nimmt die den Warenaustausch von Nord nach Süd im sensiblen Alpengebiet zulassen, indem man Einschränkungen (bloße ZEITLICHE Einschränkungen!!) zugunsten der dort lebenden Bevölkerung akzeptiert, wird doch wohl nicht zuviel verlangt sein. Wobei man dadurch auch gefordert wird alternative Möglichkeiten zu entwickeln.
Jedenfalls ist eine Abschaffung bzw. Aufweichung der Transit- Fahrverbote bei der Bevölkerung Nordtirols politisch nicht durchzusetzen und wird deshalb mMn auch nicht kommen.

So., 17.11.2024 - 10:28 Permalink

Der erste Schritt wäre mit einem Papier und einem Kugelschreiber zu machen:
Einen Beschluss fassen und die LKW-Maut auf der A22 auf Nordtiroler Niveau heben!
Kostet nix - bringt viel!

Di., 22.10.2024 - 06:53 Permalink

ich finde auch dass Gurgiser zu danken ist! er setzt sich für die bevölkerung die entlang der autobahn lebt ein, schade dass es in südtirol niemanden gibt der ähnlich couragiert auftritt!
Vielen Dank Fritz Gurgiser ! Auch wir Südtiroler profitieren von deinem Einsatz!
Lass mal raten: "Besser wisser" kommst du direkt aus der Transport-Lobby?

Di., 22.10.2024 - 12:04 Permalink

"Der Transport von Waren auf langer Strecke muss auf die Schiene!!!"
Für die letzte Meile ab den 1 bis 2 CONTAINER-Bahnhöfen in Südtirol, "könnten die LKWs auch etwas rationeller eingesetzt werden!"

Do., 24.10.2024 - 07:57 Permalink

Die Politiker hätten es in der Hand:
Wenn "für die Maut auf den Autobahnen + den Verkehrs-Steuern auf den Straßen, die tatsächlichen Schäden an der Tragstruktur + der Fahrdecke angelastet würden, wären die LKW-Frächter recht schnell von der Schienen-Lösung voll überzeugt, wie Schiffs-Frächter vor rund 60 Jahren."
Damals waren es "die Hafen-Gebühren (auch die teuren Schiffs-Verpackungen)," die für ein Frachtschiff mit 50.000 Bruttoregister-Tonnen, für die Löschung der Ladung + die Wiederbeladung "für 8 Tage zu bezahlen waren!"
Nach der Umstellung auf die genormten Container, konnte ein Frachtschiff mit der gleichen Kapazität "den sehr teuren Hafenplatz nach 24 Stunden verlassen!"

Mi., 06.11.2024 - 06:35 Permalink

Wenn jeder Sitzplatz in den KLIMA-zerstörenden Flugzeugen Welt-weit in den PCs abrufbar + bestellbar ist, müsste es auch bei der Eisenbahn möglich sein, den Platz für Waren in einem Eisenbahn-Container zu buchen, die mit verlässlichen Zeiten bei der Ziel-Container-Hof in Empfang genommen werden können!
..., wenn bei der Eisenbahn nicht gar Alles unter Arbeits-Verhinderung laufen würde ...

So., 17.11.2024 - 07:03 Permalink