Erfolgsmodell Naturpark?
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1974 wurden sieben Naturparks in Südtirol ausgewiesen: die Texelgruppe in den Ötztaler Alpen, der Park Rieserferner-Ahrn in den Tauern zwischen Ahrn- und Antholzertal, der Naturpark Trudner Horn in den Fleimstaler Alpen sowie die Gebiete Schlern-Rosengarten, Puez-Geisler, Fanes-Sennes-Prags und Drei Zinnen in den Dolomiten. Durch lokalen Widerstand entstand jedoch ein „gedachtes Loch“ in den Sarntaler Bergen, wo ursprünglich ebenfalls ein Naturpark vorgesehen war.
Das Leitbild der Südtiroler Naturparks besteht aus fünf Punkten:
- Die Naturparks Südtirols schützen und erhalten die Vielfalt der alpinen Bergwelt mit ihren Lebensräumen, Pflanzen und Tieren.
- Durch Information und Umweltbildung sollen Besucherinnen und Besucher ein neues Verständnis für die Natur entwickeln und zu verantwortungsvollem Handeln angeregt werden.
- Naturparks umfassen Hochgebirge, Almen und Wälder; Dauersiedlungen gehören nicht zum Gebiet.
- Die Forst- und Almwirtschaft in nachhaltiger Form wird beibehalten.
- Nicht erlaubt sind jegliche Bautätigkeiten (ausgenommen für die Alm- und Forstwirtschaft), die Errichtung von Freileitungen, der Bergbau, der Schotterabbau sowie die Nutzung der Gewässer zu hydroelektrischen oder industriellen Zwecken.
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Laut Leo Hilpold vom Landesamt für Natur liegen viele Erfolge der Naturparks im ersten Punkt begründet. Für ihn waren sie seit den 70ern ein „Verhinderungsinstrument“. Während des Wirtschafts- und Tourismusbooms in Südtirol waren die Naturparks eines der wenigen Mittel, um der Goldgräberstimmung entgegenzuwirken. Wären die Naturparks nicht gewesen, so Hilpold, dann wären das Pfossental in der Texelgruppe heute unter Wasser und am Schlern sowie in Villnöss einige Skipisten mehr. Nicht zu vergessen das Reintal, wo ein Stausee zur Debatte stand, sowie ein mögliches Skigebiet auf der Plätzwiese in Prags.
Die Umweltbildung – oder Sensibilisierung, wie es oft heißt – ist schwer zu bewerten. Hilpold betont, dass seit 40 Jahren an der Bildung der Bevölkerung, von Kindesbeinen an, gearbeitet wird. Dennoch sieht der Amtsdirektor auch heute noch großen Nachholbedarf, vor allem bei der einheimischen Bevölkerung. Die wenigen Mitarbeiter und Naturparkhäuser mussten und müssen gegen eine gewisse Entfremdung großer Teile der Bevölkerung von der Natur ankämpfen. Würde es mehr Mittel für die Naturparks geben, würde Hilpold diese wohl in die Sensibilisierung investieren. Mindestens hat diese erreicht, dass die Naturparks des Landes auch von Kritikern nicht mehr wegzudenken sind.
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Anders sieht dies Robert Alexander Steger, Bürgermeister der Gemeinde Prettau. Als vehementer Kritiker des Naturparks Rieserferner-Ahrn sieht er mehr Nachteile als Vorteile für die lokale Bevölkerung. Die versprochenen Beiträge würden auch außerhalb des Naturparks gezahlt; innerhalb gebe es jedoch mehr Auflagen und Verbote. Für ihn stellt das Drei-Säulen-Modell des angrenzenden österreichischen Nationalparks Hohe Tauern, das die Bevölkerung stark einbezieht, ein Idealmodell dar.
Vielleicht auch durch den Einfluss der Naturparks hat sich die Akzeptanz der Bevölkerung für Naturschutz seit den 70ern und 80ern deutlich erhöht, auch wenn die Grenzen zwischen Naturpark und außerhalb zunehmend verschwimmen.
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Die Zukunft der Naturparks
Würde heutzutage ein neuer Naturpark entstehen, so Hilpold, würde mehr Wert auf die Wertschöpfung für die lokale Bevölkerung gelegt. Wirtschaftliche Interessen seien der Naturschutzidee stets am meisten im Weg gewesen. Daher müsse die Bedeutung der Naturparks für die lokale Wirtschaft und der Schutz der Kulturlandschaft stärker hervorgehoben werden. Auch die Beiträge für den Erhalt der Landschaft in den Parks spielen laut Hilpold eine Rolle bei der Akzeptanz.
Südtirol ist nicht Amerika. Nationalparks à la Yellowstone gibt es hier nicht. Der scheinbar unberührte Charakter der nordamerikanischen Natur ist in den Alpen nicht umsetzbar. Heute, so der Amtsdirektor, ist das Idealbild einer „perfekten intakten Natur unter einer Käseglocke“, wie es in den 70ern verbreitet war, nicht mehr zeitgemäß. Eine stärkere Einbindung der Siedlungen sei nötig.
Trotzdem ist teils wieder mehr Schutz notwendig. In den letzten 40 Jahren hat sich vieles geändert. Teilweise sind Bauverordnungen außerhalb eines Schutzgebietes restriktiver als innerhalb. Das Naturparkgesetz müsse auf den rasanten Anstieg des Tourismus, die Verbreitung von E-Bikes und die Nutzung von Drohnen angepasst werden. 2023 nutzte das Landesamt ein kurzes Zeitfenster, um in 18 Schutzgebieten und Biotopen ein Drohnenverbot durchzusetzen.
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Die Gäste von heute sind laut Hilpold weniger mit den Bergen und der Natur vertraut als früher. Auch darauf müsse eingegangen werden, vor allem durch Bildungsarbeit.
Die Vielfalt der Naturparks sollte auch in deren zukünftige Entwicklung einfließen. Während sich Beschwerden über Touristen und Wildcamping in den Dolomiten häufen, bleiben die Texelgruppe oder der Park Trudner Horn relativ ruhig.
Parkranger mit gesetzlichen Mitteln – sogenannte „guardie giurate“, wie sie in Italien bereits eingesetzt wurden – hält Hilpold für keine gute Idee. Diese könnten Wildcamper oder andere Besucher wegen Regelverstößen bestrafen. Allerdings mangele es an geeigneten Kandidaten. Zudem sei es ein undankbarer Job, Nachbarn oder Bekannte zu bestrafen. Auch habe man in Italien mit „guardie giurate“ bereits schlechte Erfahrungen gemacht.
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Das Hauptaugenmerk der Ranger sollte weiterhin auf Sensibilisierung liegen. Die Forstverwaltung, die aktuell die gesetzliche Überwachung der Parks betreibt, benötige schlicht mehr Mittel. Diese seien dort besser aufgehoben als bei einem Ranger-Experiment.
Für die Umweltziele bis 2030 fehlen in Südtirol noch 40.000 Hektar Schutzgebiete. Hilpold sieht die Rolle seines Amtes weniger darin, einfach neue Schutzgebiete auszuweisen, sondern dort, wo es notwendig ist, um seltene Tiere und Pflanzen zu erhalten. Es mache wenig Sinn, weitere Hochgebirgsregionen unter Schutz zu stellen. Stattdessen gehe es um Feuchtgebiete wie Moore (Moose).
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Modell Naturpark an die Gegenwart und Zukunft anpassen lässt.
Nei Parchi naturali dell…
Nei Parchi naturali dell'Alto Adige gli animali selvatici non sono protetti. La caccia é purtoppo consentita anche in queste aree. Sono probabilmente migliaia (la Provincia di Bolzano non fornisce dati precisi) gli animali selvatici che ogni anno vengono uccisi dai cacciatori all'interno dei Parchi naturali. Tra questi cervi, caprioli, camosci, stambecchi, volpi, marmotte, ma anche specie animali in declino, come la lepre alpina, il gallo forcello e la pernice bianca. Si tratta di specie relitto delle ultime glaciazioni, minacciate soorattutto dal riscaldamento globale e dal turismo di massa alle quote più elevate, a questo si aggiunge la caccia. Nei Parchi naturali le uccisioni vengono effettuate da cacciatori locali e da cacciatori che provengono da altre regioni. Pagando possono uccidere gli animali selvatici in quelle che vengono definite aree protette.
Als seinerzeit 1972 vor der…
Als seinerzeit 1972 vor der damaligen Landschafts-Schutz-Kommission, wieder einmal um die Genehmigung eines von der Gemeinde-Verwaltung weiter greichten Projekts gerungen wurde, hat der gefürchtete Ing. Moroder die Aussage gemacht: "Auf der Seiser Alm ist eh bald Alles zerstört!"
Darauf hin habe ich darauf verwiesen, "dass das Tschapid von dieser Entwicklung bisher noch betroffen ist + besonders geschützt werden sollte!"
Die Landesregierung hat den Vorschlag aufgegriffen + 1974 den Naturpark Schlern gegründet.
Bei den Besprächungen dazu, wurde der Vertreter der Fremdenverkehrs-Wirtschaft + ich als Vertreter der Gemeinde, auf eine Bank neben dem Verhandlungstisch gesetzt. Es ist uns nicht gelungen, "mehrere Realitäts-ferne Vorschriften zu verhindern."
Aus diesem Grund hat die Gemeinde-Verwaltung, "an der feierlichen Gründung des Naturparks-Schlern in Bad Ratzes nicht teil genommen."