Gesellschaft | Ernährung

Kampf der Lebensmittelverschwendung

Der Lebensmittelverschwendung in Südtirol soll der Kampf angesagt werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf der Grünen wurde heute angenommen.
Oberkofler, Foppa, Rohrer
Foto: Grüne
  • „In Südtirol wirft jede Person im Durchschnitt 27,5 kg Lebensmittel pro Jahr weg. Allein auf die Gemeinschaftsverpflegung – Schulmensen, Krankenhäuser, Betriebsrestaurants, Pflegeheime, Hotels und Restaurants – entfällt ein Fünftel der gesamten Verschwendung“, erklärten die Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler, die einen Landesgesetzesentwurf eingebracht haben, um das Problem der Lebensmittelverschwendung gezielt anzugehen und die Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Der Entwurf wurde vom zuständigen IV. Gesetzgebungsausschuss einstimmig gutgeheißen. „Initiativen gegen die Lebensmittelverschwendung sind ein wichtiges Thema, bei dem Südtirol durch das Landesgesetz von 2018 eine Vorreiterrolle innehatte. Der heute im Ausschuss gebilligte Vorschlag ist eine gute und sinnvolle Ergänzung desselben“, so die Ausschussvorsitzende Waltraud Deeg, die betonte: „Lebensmittel sind sehr wertvoll und wenn deren Verschwendung reduziert werden kann, ist das ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Lebensweise.“ 

    „Der Gesetzentwurf ist ein Auftrag an Gemeinden und Gastronomie tätig zu werden, falls er auch im Plenum des Landtages durchgeht“, erklärte Ersteinbringerin Brigitte Foppa (Grüne). „Ich bin zuversichtlich, dass das im neuen Jahr passierten wird.“

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tutgutes brueder Fr., 20.12.2024 - 21:02

Antwort auf von Manfred Gasser

Die Lebensmittel verfallen nun mal!
Wenn alles jederzeit und in Mengen verfügbar sein soll bleibt was übrig.
Da müsste das Gesetz ansetzen, und zwar durch eine Verlängerung der Haltbarkeitsfristen.
Jeder wird ja darauf achten nicht unmittelbar verfallende Lebensmittel zu kaufen.
Wirft sie halt der Laden raus. Alles andere wäre ja strafbar.

Fr., 20.12.2024 - 21:02 Permalink
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Salto User
Oliver Hopfgartner Fr., 20.12.2024 - 22:53

Der Link im Text führt zu einer Anfrage von Andreas Colli und nicht zum Vorschlag der Grünen. Das sollte man korrigieren.

Es ist löblich, etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun zu wollen, allerdings glaube ich kaum, dass das ein Thema ist, das mit gesetzlichen Regeln besser wird. Ich denke kein Gasthaus auf der Welt ist froh darüber, wenn Lebensmittel schlecht werden, denn dann machen sie weniger Gewinn. Der Lebensmittelbedarf ist nicht präzise planbar. Ein gutes Indiz dafür ist, dass die Länder mit der Hybris die Lebensmittelindustrie planwirtschaftlich zu steuern große Probleme mit Mangelernährung und Hunger hatten.

Das heißt aber nicht, dass man auf diesem Gebiet nicht aktiv werden könnte. Vernünftig und sinnvoll wären z.B. Maßnahmen zur Aufklärung über die wahre Haltbarkeit von Lebensmitteln und zu Konservierungstechniken.

Auch Boxen für sogenanntes Foodsharing, in denen Leute Reste unterbringen können, sind ein vernünftiger Ansatz. Das sind aber alles Dinge, für die es kein Gesetz vom Landtag bräuchte. Sowas sollte man eher zivilgesellschaftlich angehen.

Fr., 20.12.2024 - 22:53 Permalink
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Johannes Engl Sa., 21.12.2024 - 11:18

Es sollte unterbunden werden, dass in gewissen Schulmensen (zum Beispiel an einer Grundschule in Bozen) allen Kindern das gleich volle Teller vor die Nase gesetzt wird.
Das nenne ich Bürokraten-Plan-Ernährung.
Viele Kinder wollen / können das nicht essen. Und viel davon landet im Müll. Jeden Tag.
Ich plädiere für eine verpflichtende Analyse, bei welchen Gerichten am meisten weggeworfen wird. Ich vermute, dass die 1cm dicke Käsescheibe mit Bohnen drauf unter den Gewinnern sein wird.
Es braucht also Regeln, dass sog. Ernährungsexpert*innen, die das alles planen, ihre Arbeit von anderen überprüfen lassen müssen.

Sa., 21.12.2024 - 11:18 Permalink
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Factum Est Sa., 21.12.2024 - 12:36

Antwort auf von Johannes Engl

Nicht nur die Schulmensen werden zum Umdenken aufgefordert. Auch die Mensen der Krankenhäusern sollen mit eingebunden werden. Dort wird für die gewisse gedachte Anzahl von Angestellten gerechnet und gekocht. Alles Essen welches übrig bleibt, muss nach Absprache mit Diätist-innen entsorgt werden weil Gekochtes nicht über einen gewissen Zeitraum, auch wenn gekühlt, aufbewahrt werden darf.

Sa., 21.12.2024 - 12:36 Permalink