schule
Foto: BR
Gesellschaft | Fritto Misto

Regt euch! Regt euch auf!

Ausflüge streichen, weil die Lehrer-Gehälter zu niedrig sind? Schmerzhaft, aber richtig.
  • Die Drohung, sie tut schon beim Hören weh: Keine Ausflüge, keine Lehrausgänge, keine Theaterbesuche, keine Tätigkeiten außerhalb des „normalen“ Unterrichts soll es im kommenden Schuljahr geben, wenn es nach einigen Aktionsgruppen  geht. Die Lehrer und Lehrerinnen gehen auf die Barrikaden und setzen dort an, wo es die Eltern, und mehr noch, die Kinder schmerzt: Wer an seine Schulzeit zurückdenkt, der weiß, es sind vor allem diese Unternehmungen als Klassengemeinschaft, die die schönen Erinnerungen machen: Als der N. beinah ins Wasser fiel! Wie der Mathelehrer die Wurst verkohlen ließ! Zum ersten Mal in England! Und doch ist den Lehrer*innen kein Vorwurf zu machen, denn: Vielmehr als eine fiese Drohung ist das Ganze eine verzweifelte Konsequenz aus der Geringschätzung, die der Berufsstand, ja generell das Personal im Bildungsbereich seit Jahren erfährt, und welche sich vor allem in den skandalös niedrigen Gehälter niederschlägt. 

    Wer Anfang der Woche den Runden Tisch mitverfolgt hat, der weiß jetzt, dass Unterrichtende in Südtirol nur zehn volle Gehälter bekommen während es in Österreich für sie 14 gibt; der weiß jetzt, dass ein Lehrer mit 35 Dienstjahren in Südtirol etwa gleich viel verdient wie ein Berufseinsteiger in Nordtirol – der Nordtiroler Kollege mit ebenso vielen Dienstjahren bekommt das Doppelte. Wer dazu noch im August die SWZ gelesen hat, der dürfte sich die Augen gerieben haben, angesichts einer Tabelle, die auflistet, dass die Kaufkraft der Lehrergehälter seit den 90er Jahren um 37 % (!) geschrumpft ist, während sie in allen anderen Bereichen (Landwirtschaft ausgenommen) zugenommen hat. Dass das Personal angesichts dieser Demütigung radikale Schritte in Erwägung zieht, verwundert dann nicht mehr. Es wundert höchstens, warum das erst jetzt geschieht. 

     

    Dass das Personal angesichts dieser Demütigung radikale Schritte in Erwägung zieht, verwundert dann nicht mehr. Es wundert höchstens, warum das erst jetzt geschieht. 

     

    Wir Eltern wollen das Beste für unsere Kinder, dazu gehört eine fundierte, zugewandte Ausbildung durch Fachleute. Wenn uns diese Fachleute nichts wert sind, werden sie sich nach einem anderen Betätigungsfeld umsehen, das passiert jetzt schon. Nicht jede Lehrerin ist bereit, sich mit drei Kröten und einem Händedruck abspeisen zu lassen, auch angesichts der wachsenden mannigfaltigen Herausforderungen im Job. If you pay peanuts, you get monkeys, weiß der Engländer; unsere Landesregierung hält sich aber offenbar seit Jahren erfolgreich die Ohren zu, um diese Wahrheit nicht hören zu müssen. 

    Dabei zahlen wir alle drauf, wenn wir an dieser Stelle knausern: Auch wenn wir den eigenen Nachwuchs dank Privatschule oder sich aufopferndem Personal einigermaßen gut ausgebildet ins Leben entlassen können, summa summarum rächt es sich bitter, wenn wir nicht in angemessen in Bildung investieren: Die Schüler*innen von heute sind die Wirtschaft, die Dienstleister, die Steuerzahler, aber auch die Abwanderer von morgen. Wo wir es heute glaggeln lassen, dafür zahlen wir morgen die Rechnung. Und die wird weitaus kostspieliger und schwieriger zu begleichen sein als eine längst überfällige Anpassung auf den Gehaltszetteln der Menschen, die auf das Wertvollste schauen, was wir haben. Die Lehrer*innen bei ihren Forderungen tatkräftig zu unterstützen, mit ihnen laut zu werden, anstatt über gestrichene Ausflüge zu maulen, das sind wir Eltern ihnen und unseren Kindern schuldig.

ACHTUNG!
Meinungsvielfalt in Gefahr!

Wenn wir die Anforderungen der Medienförderung akzeptieren würden, könntest du die Kommentare ohne
Registrierung nicht sehen.

Erfahre warum

Bild
Salto User
adige Fr., 11.04.2025 - 14:00

Ich kenne mich in diesem Bereich nicht aus, also bitte ausbessern falls meine Berechnungen nicht stimmen:

Einstiegsgehalt Mittelschullehrer
Grundgehalt: €16.378,25
Sonderergänzungszulage: €6.459,63
Bonus Zweisprachigkeit: €2.821,14
Landesberufszulage: €1.944,00
Landeszulage: €7.593,74

Jährliches Bruttoeinstiegsgehalt Mittelschullehrer = €35,196.76 jährlich = €2,933 monatlich

Lehrer Jährliche Arbeitsstunden
Jährliche Schultage: 170
Jährliche Schulwochen: 170 / 5 = 34
Wöchentliche Unterrichtsstunden: 20
Jährliche Unterrichtsstunden: 34 Schulwochen * 20 Unterrichtsstunden ‎ = 680 Unterrichtsstunden pro Jahr
Konvertierung von Schulstunden (50 Minuten) zu 60-Minuten Stunden: 680 / 60 * 50 = 566.66 Arbeitsstunden pro Jahr

Zusätzliche Arbeitsstunden:
1x Täglich Pausenaufsicht = 170 Schultage * 15 Minuten / 60 = 42.5 Stunden pro Jahr
220 Stunden Aufgabenkorrektur, Sitzungen, usw. pro Jahr

Jährliche Arbeitsstunden für Lehrer: 566.66 + 220 + 42.5 = 829

Traditioneller Angestellter jährliche Arbeitsstunden
Jährliche Arbeitstage: 250
Urlaubstage: 20
Effektive Arbeitstage: 230
Tägliche Arbeitsstunden: 8
Jährliche Arbeitsstunden: 230 * 8 = 1,840

Lehrer Gehalt pro Stunde: €35,196.76 / 829 = €42.45
Traditioneller Angestellter Gehalt pro Stunde: €35,196.76 / 1840 = €19.13

Hochrechnung Lehrergehalt auf 1,840 Stunden pro Jahr: €35,196.76 / 820 * 1840 ‎ =  €78,978.09

Wenn meine Berechnungen stimmen, entspricht das Einstiegsgehalt eines Mittelschullehrers einem Bruttolohn von €78.978,09 bei einem traditionellen Angestellten.

Fr., 11.04.2025 - 14:00 Permalink
Bild
Profil für Benutzer K V
K V Fr., 11.04.2025 - 15:20

Antwort auf von adige

Aha, die 220 Stunden haben Sie wahrscheinlich auch aus den Gehaltstabellen? Und sie wissen auch sicher, dass die Unterrichtsstunde mit dem Faktor ca. 1,9 umgerechnet wird.
Ich kenne mich in diesem Bereich aus und deshalb weiß ich, dass das Bildungspersonal unterbezahlt ist.

Fr., 11.04.2025 - 15:20 Permalink
Bild
Salto User
adige Fr., 11.04.2025 - 15:39

Antwort auf von K V

Die findet man auf Google, und dass Schulstunden 50 Minuten dauern weiß man eben.

Ich habe nie abgestritten, dass das Bildungspersonal unterbezahlt ist. Ich möchte nur verstehen, woran das liegt. Ist der Bruttostundenlohn von 42,45 € zu niedrig? Arbeiten Lehrer mehr als 829 Stunden? Wenn ja, sind die 220 Student zu wenig und müsste man hier eine höhere Zahl einrechnen? Könnte eine mögliche Lösung sein, dass Lehrerinnen statt 20 z. B. 25 Stunden pro Woche unterrichten und dafür ein 25% höheres Gehalt erhalten?

Fr., 11.04.2025 - 15:39 Permalink
Bild
Salto User
adige Fr., 11.04.2025 - 16:56

Antwort auf von K V

Ich ging von der Prämisse aus, dass 42,45 € ein fairer Stundenlohn für ein Einstiegsgehalt ist. Was ist Ihrer Meinung nach ein fairer Stundenlohn in diesem Fall?

Lehrkräfte arbeiten laut der aktuellen Gehaltsberechnung nur 18 Stunde pro Arbeitswoche (46 Wochen im Jahr) bzw. 28.5 Stunden pro Schulwoche (34 Wochen im Jahr). Daher dachte ich, sie hätten möglicherweise die Kapazität, mehr Stunden zu arbeiten und dadurch mehr zu verdienen. Natürlich ist das Gehalt geringer, wenn jemand 18 bzw. 28.5 Stunden arbeitet, im Vergleich zu jemandem, der 40 Stunden pro Woche arbeitet. Leider weiß ich aber nicht genau, wie viele Stunden Lehrkräfte tatsächlich pro Woche arbeiten.

Fr., 11.04.2025 - 16:56 Permalink
Bild
Salto User
Kathrin F. Fr., 11.04.2025 - 16:18

Antwort auf von adige

Ðie 220 Stunden decken Planungssitzung, Klassenräte und Arbeitsgruppensitzungen (in der Theorie) ab, aber keine Korrekturen. Insgesamt ist die Zahl aus meiner Berufserfahrung ziemlich willkürlich und hat mit der tatsächlichen Arbeitszeit und -belastung nicht viel zu tun. Der Planungsaufwand von Projekten, Ausflügen und Reisen ist überhaupt nicht enthalten, weshalb eine Bestreikung auch Sinn macht. Deklassifiziert hat Sie meiner Meinung nach die Aussage, dass man jedes Jahr das gleiche Programm machen kann (ohne Anpassungen an aktuellen Themen und Entwicklungen und v.a. an komplett verschiedenen Klassen und Voraussetzungen). Diese Vorstellung ist sehr geringschätzend dem Berufsstand gegenüber und trifft auf kaum ein Fach zu. Aber sie sagen ja selbst, sie kennen sich nicht aus. Nachdem es immer schwieriger wird, Lehrpersonen zu finden, bringen sie ihre Stundenberechnung aber gerne unter die Leute, vielleicht versuchen dann mehr Akademiker ihr Glück.

Fr., 11.04.2025 - 16:18 Permalink
Bild
Salto User
adige Fr., 11.04.2025 - 17:06

Antwort auf von Kathrin F.

Die Website der Gewerkschaft sagt da was anderes "Diese bis zu 220 Jahresstunden zusätzliche Arbeitszeit besteht aus allen Aufgaben, die mit dem Berufsbild der Lehrpersonen zusammenhängen und umfasst alle Tätigkeiten, auch kollegialer Art, die Planung, Forschung, Fort- und Weiterbildung, die Bewertung und Dokumentation, die Vorbereitungsarbeiten für die Kollegialorgane, auch die der gewählten, die Teilnahme an den Sitzungen und die Durchführung der von den genannten Organen gefassten Beschlüsse."

Dass der Arbeitsaufwand nach den ersten 2 Jahren stark abnimmt weiß ich von den Erfahrungen von Bekannten. Natürlich muss man Programm aktualisieren, den vieles kann man wiederverweden.

Also wäre eine Lösung, dass die Lehrer die Stunden für die Planung aufschreiben und diese rückvergütet werden? Haben Sie eine Idee wie viele Stunden das im Jahr sind? Glauben Sie es wären genug Stunden um das Gehalt maßgeblich zu ändern?

Fr., 11.04.2025 - 17:06 Permalink
Bild
Salto User
Kathrin F. Fr., 11.04.2025 - 17:28

Antwort auf von adige

Ich würde Lehrpersonen raten, genau diese Berechnung anzuwenden und, nachdem diese Stunden erreicht sind, alle weiteren Tätigkeiten einzustellen. Ich habe im übrigen auch Bekannte, die die verschiedensten Berufe ausüben, das verleitet mich aber nicht dazu, verallgemeinernd auf ganze Berufsstände zu schliessen. Mir hat diese Diskussion aber auch gezeigt, dass die Arbeitszeiterfassung der Lehrpersonen überarbeitet werden müsste.

Fr., 11.04.2025 - 17:28 Permalink
Bild
Salto User
adige Fr., 11.04.2025 - 17:20

Antwort auf von Kathrin F.

Ist das Gehalt der Hauptgrund für den Lehrermangel? Ich kann mir genauso gut vorstellen, dass der Hauptgrund auch kultureller Natur sein könnte. Gefühlt vernachlässigen Eltern ihre Kinder heute deutlich mehr und überlassen deren Erziehung den Lehrkräften. Wenn Schüler etwas anstellen, gehen viele Eltern heutzutage gegen die Lehrer vor und drohen mit Anzeigen. Zudem fehlen den Lehrkräften durch die zunehmende Abschaffung schlechter Noten und von Wiederholungsjahren wichtige Druckmittel, um Schüler zu disziplinieren. Ich bin zwar nur ein Außenstehender, aber ich kenne Leute, die den Lehrberuf ausdrücklich meiden, weil sie genau diese Aspekte nicht wollen.

Fr., 11.04.2025 - 17:20 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Alexander Engl
Alexander Engl Fr., 11.04.2025 - 17:28

Antwort auf von adige

Sorry, so viel wirres Zeug, inkl. Falschaussagen, habe ich lange nicht mehr hier gelesen. Und NEIN, bin kein Lehrer.

Aber ich habe es hier so wie bei den unendlichen Kritiken an z.B. Landes- oder Gemeindeangestellte (meine hier nicht die Funktionäre, sondern die "normalen" Angestellten:
wenn schon dort so alles toll ist, man nix zu tun hat, unendlich Freizeit hat, usw.: einfach dort bewerben!

Fr., 11.04.2025 - 17:28 Permalink
Bild
Salto User
Kathrin F. Fr., 11.04.2025 - 18:29

Antwort auf von adige

Das Gehalt ist ein Faktor- mangelnde Wertschätzung (die auch durch das Gehalt ausgedrückt wird, den was nichts kostet, ist auch nichts wert), höhere Arbeitsbelastung durch immer komplexere Situationen ein weiterer. Dabei gibt es aber meiner Meinung nach kaum einen Beruf der sinnstiftender ist- das ist für mich auch kein Widerspruch, das kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen, der mit Menschen arbeitet. Ich glaube wir müssen uns aber nicht gegenseitig überzeugen, die Politik muss sich entscheiden, was ihnen Bildung wert ist und danach handeln, alles weitere entscheidet dann der Arbeitsmarkt, bzw. die jungen Akademiker, die entscheiden, ob sie unterrichten gehen oder eben nicht.

Fr., 11.04.2025 - 18:29 Permalink
Bild
Salto User
adige Fr., 11.04.2025 - 15:48

Antwort auf von Günther Stocker

Ich habe nie abgestritten, dass Lehrer unterbezahlt sind. Meiner Meinung nach sind sie unglaublich wichtig für die Gesellschaft und verdienen eine ordentliche Entlohnung. Ich möchte nur verstehen, ob und wo die Gehaltsberechnung unfair ist. Vielleicht könnte man die Unterrichtsstunden erhöhen und so ein höheres Einkommen rechtfertigen? Oder, wenn Lehrer mehr als 220 Stunden für Korrekturen, Sitzungen usw. benötigen, könnte man diese Zahl anpassen. Ansonsten erscheint mir ein Bruttostundenlohn von 42,45 € als Einstiegsgehalt nicht schlecht.

Fr., 11.04.2025 - 15:48 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Ida Heller
Ida Heller Sa., 12.04.2025 - 08:00

Antwort auf von adige

Soory .... aber diese Auflistung braucht man erst gar nicht machen, denn im Nachbarland verdient ein Lehrer nach 35 Jahren das doppelte (DAS DOPPELTE!!!!!!!)! Und Anfangsgehalt so hoch, wie bei uns die Lehrer nach 35 Jahren (NACH 35 JAHREN!!!!!!!!!!!!!!!!!)!!!! Wieviel Stunden sollten dann diese Lehrpersonen hierfür also machen?!?!
Also was du auch immer daherrechnest, die DEUTSCHEN Lehramt-Studenten, werden im Ausland bleiben! Mit wahrscheinlich gleich viel Stunden! Das ist so fix wie das Amen! Da kannst du rechnen was du willst!

Sa., 12.04.2025 - 08:00 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Patrick Daldos
Patrick Daldos Sa., 12.04.2025 - 10:46

Antwort auf von adige

Ich kenne mich ein bisschen aus, habe verschiedene Lehrerinnen in meinen Verwandten und Bekanntenkreis. Ich verfolge die Diskussion ziemlich interessiert, weil ich auch Kinder habe und Ausbildung bei mir einen hohen Stellenwert hat.

Mir sind diese 220 Stunden relativ neu, ich weiss nicht genau woher die kommen. Generell ist ein Vollzeitauftrag aus 40 Stunden zusammengesetzt, wobei davon 22 direkt beim Schüler gemacht werden und der Rest eigentlich in Vorbereitung, Nachbereitung, Sitzungen, Projektwochen aufgeht.
Es stimmt, dass Lehrpersonen generell mehr Urlaub haben, allerdings reduziert es sich schon um einiges weil ein Schuljahr ja vorbereitet werden muss und danach auch aufgeräumt und abgeschlossen wird. Dazu gibt es jede Menge Fortbildungen die vor allem im Sommer stattfinden.

Die Berechnungen stimmen also meiner Meinung nach nicht genau, es sind 35 Schulwochen reiner Unterricht, wobei ja noch Vorbereitung und Aufräumen sowie auch verschiedene Weiterbildungen dazu kommen. Es benötigt auch keine Umrechnung zwischen 50 und 60 Minuten, weil NICHT alle Unterrichtsstunden 50 Minuten dauern und weil ein Vollzeitauftrag 22 Unterrichtsstunden vorsieht, als 20 Nettostunden in der Klasse. Wenn ich also die 175 Schultage nehmen mit 35 Schulwochen - entspricht also 700 Stunden, noch 3 Vollzeitwochen hinzu nehmen für Aufräumen, Vorbereiten (Ende August, Anfang September) und Weiterbildungen, die bei den Lehrpersonen nicht in die Arbeitszeit reinfallen, also 120 Stunden dazu, dann komme ich mit den 220 Stunden auf 1040 Stunden, Pausenaufsicht und Mensa weiß ich nicht ob sie zu berücksichtigen sind.
Bei einem normalen Angestellten sind es nicht 20 Urlaubstage, sondern 22 Tage + Freistunden (Permessi) - bei Tarifvertrag Handel z.B. sind es dann 35 Urlaubstage gesamt übers Jahr. Man kommt also auf 1720 Stunden.
Das ergibt dann Bruttostundengehalt beim Lehrer von 33,8, beim normalen Mitarbeiter von 20,5.. die restlichen Berechnungen sind dann anzupassen.

Aber wie gesagt, diese 220 Stunden entsprechen 6,3 Stunden in der Woche für Vorbereiten, Korrigieren, Sitzungen, Sprechstunden, digitales Register, Protokolle, Treffen mit Psychologen, Abklärungen, Projekte, … also ganz ehrlich, diese Berechnung kann man sich schenken!

Realistich ist meiner Erfahrung im Umkreis dass Vollzeit Vollzeit entspricht, wenn man also 35 Schulwochen mit 40 Stunden und dazu noch 3 Wochen wie oben erklärt nimmt, dann hat man 1520 Sunden – 200 Stunden im Jahr Unterschied.
Bruttostundengehalt Lehrer: 23,2 zu privat 20,5... soo viel Unterschied ist da gar nicht mehr....

Aber zum Vergleich mit der Privatwirtschaft ist noch der Faktor der Verantwortung einzubeziehen.
Generell ist zu sagen, Lehrerinnen haben ein abgeschlossenes Studium, bekommen 35.000 Euro Brutto und haben Personalverantwortung und persönliche Verantwortung über 15 Personen.
Den Manager mit abgeschlossenen Studium würde ich gerne mal sehen, der mit diesem Gehalt einen Job mit 15 Personen unter sich in einer normalen privatwirtschaftlichen Betrieb macht.
Ich würde das nicht unter 55.000 bis 60.000 machen, aber als Lehrer habe ich mehr Urlaub, ok, dann 5.000 weniger – also 50.000 bis 55.000 €. Darunter nehme ich persönlich diesen Job sicher nicht an.
Somit sind wir bei einer Differenz von 30% bis 37% vom Gehalt einer Lehrperson zur Privatwirtschaft.

Sa., 12.04.2025 - 10:46 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Alexandra Kienzl
Alexandra Kienzl Fr., 11.04.2025 - 14:30

Ohne jetzt auf diese Zahlen eingehen zu wollen: Das Einstiegsgehalt ist als solches auch ganz okay. Nur ändert sich da im Laufe der Jahre nicht mehr viel. Und bitte nicht vergessen, dass Lehrer*innen im Unterschied zu den meisten "traditionellen Angestellten" eine akademische Ausbildung haben.

Fr., 11.04.2025 - 14:30 Permalink
Bild
Salto User
adige Fr., 11.04.2025 - 15:02

Antwort auf von Alexandra Kienzl

Um eine ehrliche Diskussion über Lehrergehälter führen zu können, muss man Zahlen anschauen, andernfalls wird nur geschimpft, denn jeder hätte gerne ein höheres Gehalt.
Meinen Berechnungen zufolge – basierend auf den Gehaltstabellen der Gewerkschaften (ich hoffe, ich wende sie korrekt an) – liegt das Höchstgehalt eines Mittelschullehrers bei €53.221,07. Hochgerechnet von 820 auf 1.840 Arbeitsstunden entspricht das einem Jahresgehalt von €119.682,50.

Das Problem bei Lehrergehältern ist, dass die Arbeit im Laufe der Jahre in der Regel nicht schwieriger wird und Lehrer auch nicht mehr Verantwortung übernehmen, was in anderen Berufen häufig eine Gehaltserhöhung rechtfertigt. Warum also sollte ein Lehrer mit 35 Jahren Berufserfahrung deutlich mehr für die gleiche Arbeit verdienen als jemand mit 5 Jahren Erfahrung? Wie lässt sich das begründen?

Fr., 11.04.2025 - 15:02 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Robert Hölzl
Robert Hölzl Fr., 11.04.2025 - 16:45

"Ich kenne mich in diesem Bereich aus und deshalb weiß ich, dass das Bildungspersonal unterbezahlt ist."
Während "Adige" Zahlen vorlegt, behaupten alle anderen inklusive der Autorin, dass das Bildungspersonal unterbezahlt ist und weigern sich auf die Zahlen einzugehen. Warum?

Fr., 11.04.2025 - 16:45 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Patrick Daldos
Patrick Daldos Sa., 12.04.2025 - 10:51

Antwort auf von Robert Hölzl

habe gerade die Zahlen von Adige durchgerechnet und einiges korrekt bewertet und richtig gestellt. Dazu kommt noch der Faktor Verantwortung, der ja bei einem Manager in der Privatwirtschaft reduziert ist, denn Lehrpersonal hat ja auch Aufsichtspflicht, also ist diese Verantwortung nochmals höher zu bewerten und zu vergüten, das habe ich in meinen Berechnungen nicht berücksichtigt.

Sa., 12.04.2025 - 10:51 Permalink
Bild
Salto User
nobody Fr., 11.04.2025 - 21:25

Komisch. Wenn Lehrer sein so toll ist, warum findet man immer weniger davon? Für die Grundschule musste ein "Schnellsiederkurs" aus dem Boden gestampft werden, um halbwegs die nötigen Zahlen zu erreichen. In Deutschland fehlen Lehrer, obwohl sie dort wesentlich besser bezahlt werden. Meine Kinder haben zum Glück sehr gute, gute oder zumindest brauchbare Lehrer (haben ja mehrere). In Zukunft wird das keine Selbstverständlichkeit sein (aber dann ist es mir auch egal).

Fr., 11.04.2025 - 21:25 Permalink
Bild
Salto User
Oliver Hopfgartner Fr., 11.04.2025 - 21:49

Der Beruf "Lehrer" hat in den letzten 20 Jahren massiv an Attraktivität eingebüßt. Neben dem im Artikel erwähnten Kaufkraftverlust möchte ich noch einen weiteren Faktor nennen, den ich als Nicht-Lehrer offener aussprechen kann als Lehrer selbst: Die Wertschätzung und auch das Verhältnis zwischen Lehrern und Eltern haben sich deutlich gewandelt. Ich bin ja als Schüler selbst einer gewesen, der so manchem Lehrer gewaltig ans Bein gepinkelt hat, aber wenn ich teilweise mitkriege, wie gewisse Eltern heute mit Lehrern umgehen, geht auf keine Kuhhaut. Ich jedenfalls würde mir das nicht für mehr als ein paar Jahre antun.

Insofern wäre eine Reform sinnvoll. Entweder man geht her und zahlt den Lehrern wirklich das, was sie arbeiten (inklusive Ausflüge, Aufsicht, Supplenzstunden, Vorbereitung, Dokumentation und sinnlose Sitzungen) oder man verschlankt den Stundenaufwand von Lehrern, was insbesondere bei den letztgenannten Punkten sicherlich möglich wäre.

Fr., 11.04.2025 - 21:49 Permalink
Bild
Salto User
BlickpunktX Sa., 12.04.2025 - 00:39

Ich bin Lehrperson und unterrichte Mathematik und Naturwissenschaften an einer Mittelschule. Das Schuljahr ist noch nicht vorbei, und bisher habe ich über 700 schriftliche Leistungsüberprüfungen sowie mehr als 550 Kurztests korrigiert. Ohne zusätzliche Korrekturen wie Testverbesserungen, Zusatztests, freiwillige Übungen oder Ähnliches mit einzurechnen, ergibt das bereits über 150 Stunden reine Korrekturzeit – und dabei habe ich die Zeit pro Arbeit eher knapp kalkuliert.

Sa., 12.04.2025 - 00:39 Permalink
Bild
Salto User
BlickpunktX Sa., 12.04.2025 - 09:25

Ein Grund, warum es so schwierig ist, konkrete Zahlen zur tatsächlichen Arbeitszeit von Lehrpersonen zu nennen, liegt schlichtweg daran, dass die wenigsten Lehrkräfte ihre Arbeitszeit systematisch mitschreiben. Trotzdem möchte ich aus meiner Erfahrung als Mittelschullehrerin ein realistisches Bild zeichnen.

Zunächst einmal: Ich unterrichte nicht "nur" 20 Stunden pro Woche. Zusätzlich ist jede Mittelschullehrperson verpflichtet, wöchentlich eine Stunde für Elterngespräche zur Verfügung zu stehen – das ist Teil der bekannten 220 Stunden. Hinzu kommen in vielen Schulen 1–2 Stunden Anwesenheitspflicht für eventuelle Supplenzen, die aber nur vergütet werden, wenn sie tatsächlich stattfinden.

Was oft übersehen wird: Unser Schuljahr beginnt nicht erst mit dem Unterricht der Schüler. In meinem Fall war Arbeitsbeginn heuer der 2. September – mit täglich stattfindenden Sitzungen. In der Oberschule kommt noch der Aufwand für Nachprüfungen im August hinzu. In der Mittelschule wiederum führen wir die Abschlussprüfungen im Juni durch – schriftlich und mündlich – die über den offiziellen Unterrichtsschluss hinausgehen. Die Prüfungen müssen bis spätestens 30. Juni abgeschlossen sein, bis dahin besteht Anwesenheits- und Erreichbarkeitspflicht für alle Lehrpersonen, auch bei kurzfristigen Ausfällen.

Auch der Sommerurlaub ist klar geregelt: Lehrpersonen dürfen 30 Tage effektiven Urlaub eintragen. Der Rest der unterrichtsfreien Zeit ist keine „Freizeit“, sondern wird für Vorbereitung, Fortbildung und schulische Aufgaben genutzt.

Hinzu kommen zahlreiche Aufsichten: Morgens, während der Pausen, nach Unterrichtsende – und in vielen Schulen auch die Mensaaufsichten. Ich selbst mache heuer 17 Mensaaufsichten à 50 Minuten – auch diese Zeit ist in den 220 Stunden enthalten.

Der größte Teil meiner Arbeit besteht allerdings in der Unterrichtsvorbereitung. Unterricht bedeutet nicht einfach, ein Buch aufzuschlagen und loszulesen. Ich entwickle Spiele, rechne Aufgaben vor, analysiere Texte, erstelle Fragen, schaue passende Dokumentationen, plane Stationenbetriebe, überarbeite bestehende oder gestalte neue Arbeitsblätter – jedes Schuljahr aufs Neue.

In meinem Fachbereich (Naturwissenschaften) kommt die Arbeit im Fachraum hinzu: Experimente müssen vorbereitet, Materialien eingekauft, Versuche für mehrere Gruppen (nicht nur für eine!) aufgebaut und wieder weggeräumt werden.

Auch das Drucken, Kopieren, Lochen, Zuschneiden, Laminieren usw. sind Tätigkeiten, die regelmäßig anfallen – besonders, wenn keine Unterstützung durch Schulwarte vorhanden ist.

Sitzungen sind ein weiterer, oft unterschätzter Zeitfaktor. In diesem Schuljahr sind bei uns 22 Sitzungstage angesetzt – meist 1,5 bis 2 Stunden. Dazu kommen zwei Elternsprechtage, die ebenfalls in den 220 Stunden enthalten sind. Ausflüge, Wintersporttage, Theaterbesuche, Projekttage – all das fällt zusätzlich an, wird organisiert, begleitet und nachbereitet – aber nicht zusätzlich entlohnt.

Und schließlich: die tägliche pädagogische Zusammenarbeit – mit Integrationslehrpersonen, Kolleg*innen, der Schulleitung und natürlich den Schüler*innen selbst – vor allem bei sozialen oder fachlichen Schwierigkeiten. Auch diese Kommunikation und Koordination ist zeitintensiv und bereits pauschal eingerechnet.

Kurz gesagt: Der Beruf der Lehrperson ist weit mehr als „nur unterrichten“. Es ist ein komplexer, anspruchsvoller und zeitintensiver Beruf, der viel mehr umfasst, als man auf den ersten Blick sieht.

Sa., 12.04.2025 - 09:25 Permalink
Bild
Salto User
Milo Tschurtsch So., 13.04.2025 - 21:43

Antwort auf von BlickpunktX

Dass die Mensaaufsichten Teil der 220 Stunden wären ist mir neu. Sie zählen mMn zu den Unterrichtszeiten, denn es wird unterschieden ob ein Dienst am Kind oder ohne Kinder stattfindet.
Zu den 220 Stunden zählen also so viel ich weiß nur Sitzungen, Vorbereitung, Korrekturen u.ä.
Nachdem die (bis zu) 220 Stunden ein schwammiger Begriff sind, wäre es ein Vorschlag dass die Vorbereitungen und Korrekturen unter Anwesenheit des Lehrers an seinem Arbeitsplatz in der Schule erfolgen sollten, sodass es eher einen Nachweis gibt, dass sie tatsächlich erforderlich sind und abgeleistet wurden.
Weiters sollten Lehrer bestimmter Schulstufe (vorwiegend ohne Prüfungen) über die reguläre Urlaubszeit im Sommer hinaus als Personal bei der Sommerbetreuung eingesetzt werden, wobei durchaus auch Lernen in versch. Formen stattfinden könnte ( nicht bloß Betreuung), zumal es ja unterm Jahr immer wieder mehrere Tage und sogar Wochen Freizeit gibt wenn die Schüler Herbst-Weihnachts-Semester-Oster-Pfingstferien haben und auch andere Berufsgruppen bei der Sommerbetreuung durchaus Dienst leisten (Köchinnen).
Dafür könnten oft unnütze „Sitzungen“ entfallen , sowie die (auch für unterstützende Eltern anstrengende) Testmanie v. a. in der Grund-und Mittelschule (samt Korrekturen) deutlich eingeschränkt werden. Ob Lernziele erreicht wurden zeigt schließlich die tägliche Beobachtung , zumal Lernerfolge wohl mehr sind als der bloße Test-Notendurchschnitt.
Dafür sollten Lehrer ordentlich bezahlt werden, denn schließlich ist Lehrer-Sein nicht mit einem Bürojob vergleichbar.
Verschiedene Eltern sehen es jedenfalls so.

So., 13.04.2025 - 21:43 Permalink
Bild
Profil für Benutzer H. Predazzer
H. Predazzer Sa., 12.04.2025 - 12:22

Eine bisher sehr interessante, nahezu durchgängige sachliche Diskussion, wie ich meine. Über manche "Reaktion" kann man aber nur schmunzeln und den Kopf schütteln.
Bei Betrachtung der Vorbereitungszeit muss man aber auch die Fächer unterscheiden. Mathe und Philosophie, um zwei etwas willkürlich ausgewählte Fächer zu nennen, brauchen nun mal keine Versuchsauf- und Abbauten, und es kommt jedes Jahr eben nicht etwas neues dazu, in Geschichte auch nicht, weil man mit Ach und Krach in 13 Jahren mit viel Einsatz der Lehrer bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts kommt, aber das ist ein anderes Thema.
Die Sache ist, wie so oft, kompliziert.
Aber eine nüchterne, unaufgeregte Diskussion täte dem Ganze mehr als gut.
Denn Wertschätzung und Neid treten genau bei dieser Berufskategorie sogar gemeinsam auf.
Bin gespannt auf den weiteren Verlauf!
Vielleicht gelingt es ja mit falschen oder auch romantischen Vorstellungen etwas aufzuräumen!

Sa., 12.04.2025 - 12:22 Permalink
Bild
Salto User
RS So., 13.04.2025 - 10:09

Soweit ich es verstanden habe, wollen sehr viele Lehrpersonen im kommenden Jahr regulär, nach Landeskollektivvetrag, arbeiten, d.h. es ist von keinen Streiks die Rede (wieso sollte Lehrpersonen auch streiken und auf deren Lohn zu verzichten..) es geht einfach nur um unterichtsbegleitenden Tätigkeiten.
Was ich jedoch immer schon bewundert habe, sind Lehrpersonen die solche und auch andere unterrichtsbegleitenden Tätigkeiten organisieren und begleiten. Der bürokratische Aufwand ist riesig, die diesbezügliche Verpflichtung steht im Landeskollektivvetrag nirgends, die Verantwortung enorm und auch werden sie im Falle von Unfällen alleine gelassen und müssen hoffen, dass deren private Versicherung Schäden und Gerichtskosten übernimmt. Auch müssen die Kosten der Ausflüge vorgestreckt werden, und diese werden auch erst bis zu einem halben Jahr später rückerstattet. Und das alles für 2,80€/Stunde Außendienst-Vergütung. Nur zur Info: Ich bin keine Lehrperson.
In Zukunft könnten wir Eltern diese Aktivitäten organisieren, betreuen und begleiten, in den Schulferien. Dann merken wir erst, wie fein es die Lehrpersonen bis jetzt hatten…

Ich hoffe stark, dass sich in diesem Bereich was ändern wird! Ich möchte, dass unsere Kinder von qualifizierten und gut bezahlten Lehrpersonal unterrichtet werden. So wie ich auch im Krankenhaus von Chirurgen operiert werden möchte, welche eine passende Ausbildung vorweisen können. Es reicht nicht für die Volljährigkeit um als Lehrperson zu arbeiten, leider ist dies aber immer häufiger der Fall..

So., 13.04.2025 - 10:09 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Stereo Typ
Stereo Typ So., 13.04.2025 - 13:26

Ein paar Überlegungen:
- Warum vergleichen wir uns in Südtirol mit Nordtirol? Fragen wir mal einen sizilianischen Lehrer, wie viel er dort verdient. National gesehen sind Südtirols Lehrer Topverdiener.
- In Deutschland und Österreich sind die Gehälter übergreifend höher. Das betrifft nicht nur den Bildungsbereich. Also müsste man auch die Gehälter in Industrie und im Dienstleistungssektor auf deutsch-/österreichisches Niveau anheben.
- ASTAT-Studien zur Zufriedenheit der Bürger mit den öffentliche Diensten attestieren dem Lehrberuf regelmäßig hohe Wertschätzung, die z. B. den Landesangestellten (ebenfalls Akademiker) nicht zuteil wird.
- Der Lehrerberuf ist sehr anstrengend, dafür gibt es auch längere vergütete Ruhepausen wie Ferien und unterrichtsfreie Zeit.
- Der Vergleich mit Mitteleuropa zeigt nie, wie viele Stunden z. B. ein deutscher Lehrer im Vergleich absolviert.
- Fazit: Berufe in Südtirol sind tendenziell unterbezahlt. Der Vergleich mit D, A oder gar der Schweiz führt zur grundlegenden Diskussion, Südtirol auf mitteleuropäisches Niveau zu heben. Eine positive Folge wäre der Zuzug von Arbeitskräften aus anderen Regionen Italiens.

So., 13.04.2025 - 13:26 Permalink
Bild
Salto User
Michaela Mo., 14.04.2025 - 21:15

Kann man die Unterrichtsstunde mit der Arbeitsstunde einer anderen Berufsgruppe gleichsetzen? Ich glaube nicht. Das sind intensivste Minuten, ohne Möglichkeit, auf Toilette zu gehen oder kurz zu verschnaufen, wenn es zu viel wird. Deshalb hinken solche Vergleiche grundsätzlich.

Mo., 14.04.2025 - 21:15 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Mo., 14.04.2025 - 22:50

Antwort auf von Michaela

So bitte NICHT, denn kein Chirurg kann während einer OP pinkeln gehen, kein Busfahrer kann kurz in der Kurve anhalten und über die Leitplanke prunzen und selbst die Bedienung im Restaurant wird sich zur Mittagszeit nicht erlauben können kurz zu verschnaufen. Also ganz im ernst: im Notfall kann auch eine Lehrperson kurz austreten und zumindest nach 50 Minuten kurz verschnaufen. Die Fließbandarbeiterin macht das erst nach einigen Stunden.
Was ich meine: DAS kann nicht das Argument sein, denn dann müssten sehr, sehr viele Berufsgruppen aufstehen und auch aufbegehren.
Auch die Unterrichtsstunden mit Arbeitsstunden zu vergleichen und irgendwie abzuwerten finde ich unfair. Fast allen anderen Berufsgruppen gegenüber die ebenso 60 Minuten "leisten" ... einige auch in anspruchsvollen, verantwortungsvollen, anstrengenden und herausfordernden Jobs. Unter Umständen sogar für weit weniger Lohn.

Mo., 14.04.2025 - 22:50 Permalink