Ungleiche Liebe

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„L'unione falla forse“ hat seinen Ausgang als Märchen, im Stil eines Pop-Up Buches gestaltet, das seinen Ausgang am 5. Juni 2016 genommen hat. Eingetragenen Partner:innen in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung wurde damit ein potenzieller, wenngleich sicher kein einfacher Weg zur Elternschaft bereitet. Märchenhaft ist das zu sehende Trauerspiel der Gegenliebe für „famiglie omogenitoriali“ nicht, wenn die Sprache auch eine blumige ist. Die „principessa bendata“ (Justitia) und das „piccolo mostro“ (die Homophobie) müssen zusammenleben. Der Film stellt Auszüge aus Fernseh- und Parlamentsdiskussionen, sowie lange, ausladende Gespräche mit den Vertretern verschiedener – mehrheitlich katholischer – Vereine, die sich gegen die rechte gleichgeschlechtlicher Elternpaare einsetzen und zwei Elternpaare, die still ihrem Alltag nachgehen.
Regisseur Fabio Leli bietet, wohl aus taktischen Gründen, wenig Gegenrede, fragt da und dann mal nach, ob ein Vergleich der „Sünde“ gleichgeschlechtlicher Handlungen mit Mord zulässig sei. Selbstverständlich sei die Schwere der Handlung eine andere, relativiert man. Einem der sich in der Opferrolle fühlenden Organisatoren des Family Day 2015 und 2016 lässt sich bei den Interviews sogar zu einem Lob hinreißen. Trotz katholischer Prägung auch beim Family Day sollte man diesen keinesfalls mit dem „Jubiläum der Familien und Großeltern“ gleichsetzen, das zum heiligen Jahr im Vatikan begangen wird.
Man höre jenen, so wird in die Kamera lamentiert, die um den Wert der Familie (die nur eine sei) besorgt sind, nicht zu – anders als in diesem Fall, wo sich Regisseur und Interviewer Lelli, der sich eine schwere Arbeit antue. Einen Film sollte man niemals vor dem Schnitt loben. Am Ende widersprechen sich die Männer – und eine Frau – früh genug selbst. Erst ist Homosexuallität wider der Natur, dann – wenn Beispiele homosexueller Tiere im Raum stehen – dürfe man sich Tiere nicht zum Vorbild nehmen, da diese schließlich auch ihren eigenen Kot fressen würden. Immer wieder hört man auch, dass auf diese Legalisierung nun erst weiche und dann harte Drogen folgen würden, dann schließlich die Legalisierung von Pädophilie folgen. Die Begriffe Normalität und Diktatur benutzt man außerdem auch gern und inflationär. Damit uns das an die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts erinnert, hätte es auch gar keines Sepiafilters und keiner falsche Filmkörnung bedurft.
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Da die Bibel anscheinend so klar sei und auch nicht anders gelesen werden könne, als dass homosexuelle Personen, die nicht in Keuschheit leben, greift man bei einer Sendeunterbrechung selbst zum Leivitkus und erinnert noch an einige andere, weit eindeutiger formulierte Vorgaben, zu Kleidung, Treue und dem bestellen der Felder. Zurück bei den Familienverfechtern und ihren metaphysischen Gesetzen, sieht man die Motivation des eigenen Aktionismus „per amore“, da man ja nicht wolle dass jemand in die Hölle kommt. Hier wird der präpandemische Film von 2019 ermüdend. Einer Besucherinnen scheint es beim Verlassen des Kinos, als würde „L'unione falla forse“ seinen Protagonistinnen und Protagonisten keine Stimme geben, aber stimmt das?
Warum lässt man Homophobie für sich stehen? Bei den beiden Vätern und Müttern, die in ihrer Kinder in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung groß ziehen, werden weder der eigene Rechtsstatus, noch die Anfeindungen seitens religiöser Gruppierungen thematisiert. Beide Elternpaare reden nicht mit der Kamera, sondern sind ganz bei den Kindern oder beieinander. Sie machen Frühstück und gehen zur Arbeit. Was wir zu sehen bekommen, dürfte auch für alle außerhalb der LGBTQ+ Community anzusiedelnden Menschen deutlich normaler erscheinen, als wenn zum fünften Mal davon gesprochen wird, wie männliches und weibliches Geschlechtsteil einander ergänzen.
Die Normalität der beiden Familie wird uns nach einem einfachen Grundprinzip des Films näher gebracht: Show don’t tell. Was die Wirkung des Films auf ein kleines, aber feines queeres Publikum im Filmclub gestern Abend anbelangt, so lässt sich darauf hinweisen, dass bei keinem der Queer Movies im letzten Dreivierteljahr eine Schlussdiskussion ausblieb. Man war fürs erste einfach nur betroffen. Christian Contarino, der mit seinem Partner selbst ein durch Leihmutterschaft geborenes Kind groß zieht, hat bei der Anmoderation des Filmabends eigentlich schon gesagt: Das Zurückgreifen auf eine Leihmutter, wie es ihm und seinem Partner noch legal möglich war, könnte ihn heute für bis zu zwei Jahre ins Gefängnis bringen. Wenn man nicht in der Lage wäre, 1500 Euro Busgeld zu zahlen, so könnte sich der Zeitraum auch deutlich verlängern. Contarino und sein Partner seien froh, dass es für Sie geklappt habe, es bleibe aber eine Stimme im Hinterkopf, die fragt: „Perché noi sì, e altre copie no?“
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Queer Movies
Den Abschluss der queeren Filmreihe der Road to Pride bildet am 26. Juni im Bozner Filmclub die Dokumentation Nel mio nome zur Geschichte der Geschlechtsangleichungen in Italien.
Als bis vor rund 50 Jahren…
Als bis vor rund 50 Jahren die Katholische Kirche noch ausreichend Personal hatte, um die von ordentlichen Christen geforderte Ohrenbeichte alle 4 Wochen ab zu hören (mit der die Sexualität bis in die Schlafzimmer hinein kontrolliert wurde + für gute Christen, Sex nur zur Zeugung von Nachwuchs gestattet war), haben sich sehr viele lesbische Frauen + Homophyle Männer hinter die Klostermauern zurück gezogen.
Als mindest-Standart war für Katholische Christen, eine Beichte zu Ostern unbedingte Pflicht, die mit der "Ausgabe vom Beichtzettel bestätigt wurde. (Bei den verwaisten Beichstühlen, ist bei Zugangstür für den Priester, die Übergabe-Konsole für die Beichtzettel zu sehen.) Die Christlichen-Hausväter wurden dazu angehalten, den Vorweis des Beichtzettels zu kontrollieren.
Ein nicht zu unterschätzender Anteil, hat in der von -o b e n- verordneten seelischen Not, mit dem Selbstmord (... der auch eine TOT-SÜNDE war) aus dem traurigem AUSSICHTs-losem elendem Leben ...! ( Bei Totalitären-Regierungs-Systemen war das KZ die Endlösung!)
Von der heutigen, in ersten Ansätzen geduldeten ANDERS-ARTIGKEIT, bir zur vollen ANERKENNUG durch die Gesellschaft (Meloni lässt grüßen ...), ist leider noch ein sehr langer Weg zurück zu legen!
Die katholische Kirche hat…
Die katholische Kirche hat da schwere Schuld auf sich geladen! Jetzt heuchelt sie,dass sie für zahllose Selbstmorde sich nicht?schuldig gemacht hat ,scheint wohl akzeptiert zu sein! Abgesehen dass sie in erster Linie von ihren homosexuellen Priestern ablenken wollte,die es gab und noch reichlich gibt,leider mit vielen Missbrauchsfällen! Und wieder hört man nichts mehr von Muser,Runggaldier und Co ,zwecks Wiedergutmachung???? Ihr SCHW......