Politik | Vision

Artiolis Sammelpartei

“Die Politik muss aufhören zu spalten”, fordert Elena Artioli und lanciert ihre neueste politische Vision: eine Bürgerliste der “mistilingui”.
Elena Artioli
Foto: Südtirolfoto/Othmar Seehauser

Il bilinguismo protegge dall’Alzheimer”, titelten am gestrigen Dienstag gleich mehrere italienische Medien. Eine Mailänder Studie, durchgeführt an 85 Südtirolern – die Hälfte davon einsprachige Italiener, die andere zweisprachig – hat ergeben, dass Zweisprachigkeit vor Demenz schützen beziehungsweise ihr Auftreten im Schnitt um fünf Jahre verzögern kann. Von der gesundheitlichen Wirkung einmal abgesehen, birgt die Mehrsprachigkeit zahlreicher Südtiroler aber noch ganz andere Potenziale, ist die Landtagsabgeordnete Elena Artioli absolut sicher. So sicher, dass sie für die kommenden Landtagswahlen eine Bürgerliste der “mistilingui”, der “Gemischtsprachigen” ins Leben rufen will.

“Eine große Koalition, die Gemischtsprachige und Mehrsprachige umfasst, über Personalismen gewisser Berufspolitiker hinausgeht und die alle Bürger ansprechen soll”, so Artiolis Version. Eine gemischtsprachige Sammelpartei oder -liste sozusagen, nach dem Vorbild der SVP: “Die Südtiroler der deutschen Sprachgruppe haben es bereits einmal geschafft, einen einheitlichen Weg einzuschlagen, und zwar mit Silvius Magnago, der nicht zufällig gemischtsprachig war.”

“Die Politik muss aufhören, zu spalten”, fordert Artioli, “in einem so kleinen Land sitzen wir alle im selben Boot. Und um zu vereinen, kann es nützlich sein, von denen auszugehen, die schon einen Schritt weiter sind: die Gemischtsprachigen”. Ob sie selbst eine solche gemischt- bzw. mehrsprachige Liste bei den Landtagswahlen 2018 anführen könnte, lässt Artioli offen: “Non posso dire cosa farà Artioli da grande”, schreibt sie in einer Medienaussendung. Jedoch stellt sie klar, dass sie als Ansprechpartnerin sowohl für gemischtsprachige Familien zur Verfügung stehe, als auch für “all jene, die mit von der Partie sind. wenn es darum geht, ein neues gemeinsames Vokabular zu schaffen und mit traditionellen Mustern und Entscheidungen im Hinterzimmer zu brechen”.

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Bernhard Oberrauch Mi., 01.02.2017 - 14:12

es gibt jetzt schon gemischt-sprachige Parteien- schade, dass die Sprache noch immer als Kriterium für eine Partei herhalten muss. Wo sind die Inhalte? Durch welche Inhalte soll sich die neue Partei von den bereits bestehenden abheben? Wäre ein Engagement in einer bereits bestehenden Partei denkbar?

Mi., 01.02.2017 - 14:12 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 01.02.2017 - 14:37

Antwort auf von Bernhard Oberrauch

Die bestehenden Parteien hat sie schon doch alle durch, oder? Ok, es fehlen noch die Grünen und Cascapound, aber an Inhalten fehlt es nicht: die Frau ist für alles was die Leute hören wollen. Mich stellt sich aber eine andere Frage: ob sich die "gemischstprachigen" dazu überreden lassen als Steigbügelhalter für die exSVP, exLega, exTeamautonomie und nun (noch)PD Politikerin zu dienen?

Mi., 01.02.2017 - 14:37 Permalink
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alfred frei Mi., 01.02.2017 - 14:42

Dazu hätte ich einen Vorschlag: die Wahlkabinen werden in den Gemischtwarenhandlungen aufgestellt - mit einem Hinweisschild: wähle die Bürgerliste der Gemischtsprachigen: sie schützt vor Demenz bis zu den nächsten Wahlen in 5 Jahren. Bleibt nur zu hoffen, daß die genialen Erfinder nicht leer ausgehen, weil sie vergessen die Liste vor den Wahlen einzureichen.

Mi., 01.02.2017 - 14:42 Permalink
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gorgias Do., 02.02.2017 - 17:15

Gemischtsprachig = Mischtsprachig
Wenn schon Zwei- oder Mehrsprachig.
Wenn ich die Artioli deutsch sprechen höre, dann weiss ich was gemischsprachig ist und das wünsche ich keinem, den ich nicht auch noch Schuppenflechte, Herpes oder eine Hasenscharte wünschen würde..

Do., 02.02.2017 - 17:15 Permalink