Chronik | Bergunglück

Mindestens drei Tote nach Lawine im Vinschgau

UPDATE: Nach dem Lawinenabgang unterhalb der Schöntaufspitze wurden drei tote Variantenfahrer geborgen. Die Suche nach einem weiteren Opfer blieb auch am Dienstag erfolglos.

Seit dem heutigen Dienstag suchen auch Soldaten nach dem im Ortlergebiet verschütteten Skifahrer. Sie suchen den Lawinenkegel unterhalb der schöntaufspitze gemeinsam mit Bergrettung, Freiwilliger Feuerwehr und Aiut Aplin Meter für Meter ab. Gestern waren die Suchmannschaften bereits mehr als 10 Stunden vergeblich im Einsatz, mit Schneekatzen wurde dabei der Lawinenkegel teilweise abgetragen. Die Suche gestaltet sich vor allem deshalb schwierig, weil der 32-jährige Münchner keinen Lawinenpipser bei sich trug. Zudem haben sich die Schneemassen im Talgrund bis zu acht Metern Höhe aufgetürmt.

Die Lawine hatte sich am Ostermontag kurz nach 13 Uhr gelöst und eine größere Gruppe Variantenfahrer (zuvor war man von Skitourengehern ausgegangen) aus Deutschland und Italien mitgerissen. Andere Skifahrer schlugen Alarm und begannen sofort selbst mit der Suche. Gemeinsam mit den Männern der Bergrettung Trafoi und Sulden bargen sie die drei Männer, für die allerdings jede Hilfe zu spät kam. Bei den Toten handelt es sich um zwei Trientner im Alter von 49 und 60 Jahren, einer davon in Bozen gebürtig, und einen 41 jährigen Deutschen.

Der Lawinenabgang betrifft eine bei Variantenfahrern sehr beliebte Abfahrt. Allerdings waren die Bedingungen durch starken Neuschnee und hohe Temperaturen eher ungünstig, so der Leiter der Bergrettung Trafoi zu salto.bz. Trotzdem waren gestern mehrere größere Gruppen von Variantenfahrern im freien Gelände unterwegs. Eine der Gruppen dürfte dann die verhängnisvolle Lawine ausgelöst haben. In ganz Südtirol herrschte am Montag die Lawinenwarnstufe 3.