Politik | Landesregierung

Besuch in Wien

Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer statten dem neuen österreichischen Politstar Sebastian Kurz einen Besuch ab. In offizieller Mission.
935291_no-name_.jpeg
Foto: LPA
Beiden gefällt es sich auf der großen diplomatischen Bühne zu bewegen. Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer weilten dieser Tag in Wien. Eingeladen vom österreichischen Außenminister Sebastian Kurz.
Der Offizielle Anlass: Strategiegespräche zur Südtirol Autonomie.
Am 19. Juni jährt sich zum 25mal der Tag, an dem Österreich und Italien vor der UNO erklärten, dass der Streit um Südtirol formell beigelegt ist. Diese Streitbeilegung stand im Mittelpunkt eines Strategiegespräches, das am Mittwoch in das österreichische Bundesaußenministerium am Minoritenplatz über die Bühne ging.
Südtirol, die Autonomie, die Streitbeilegung können durchaus ein positives Beispiel für die Konfliktbeilegung in anderen Regionen sein“, führte Außenminister Kurz ein.
Beeindruckend war dann die Rede des italienischen Botschafters in Wien, Giorgio Marapodi. Marapodi sprach demonstrativ auf Deutsch, lobte die Beilegung des Südtirolstreits und das Autonomiemodell, plädierte für eine offenen Brenner und mahnte gegen die EU-Skeptiker im eigenen Land.
Unter der Moderation des aus Bozner ORF-Außenpolitik-Ressortleiters Andreas Pfeifer diskutierten Landeshauptmann Arno Kompatscher mit dem ehemaligen und langjährigen Vorsitzenden des Südtiroler-Unterausschusses im österreichischen Parlament, Andreas Khol, und Senator und Sechserkommissions-Vorsitzendem Francesco Palermo. Aufgerollt wurde dabei die Geschichte der Streitbeilegung, die ja keineswegs eine unumstrittene war, wie Andreas Khol aufzeigte, nach dessen Worten sich die Haltung Italiens von Verteidigung auf Zusammenarbeit gewandelt habe.
Dem Strategiegespräch war ein persönliches Gespräch zwischen Bundesaußenminister Sebastian Kurz, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer zu aktuellen Fragen der Südtirolautonomie vorangegangen.
Am Freitag Vormittag stand der Südtiroler Landeshauptmann dann im Wiener Presseclub „Concordia“ den österreichischen Medien Rede und Antwort. Arno Kompatscher lieferte dabei nicht nur eine Leistungsbilanz seiner Landesregierung ab, sondern wurde von dem halben Dutzend anwesenden Journalisten zu verschiedensten Themen befragt. Kompatscher unterstrich die Tatsache, dass der Brenner offen bleiben muss. Auf die Kritik von Horst Seehofer angesprochen, konterte er süffisant: „Ich wusste nicht, dass die Entscheidungskompetenz des bayrischen Ministerpräsidenten bis zum Brenner reicht“.
Thema war auch der Hymnenstreit mit den Schützen. Der Südtiroler Landeshauptmann stellte sich dabei gegen die antiitalienische Rückwärtsgewandtheit.