Umwelt | Unverbesserlich?

Misswirtschaft zur Biodiversität

Vielen Menschen ist nicht bewußt, wie tiefgreifend sich der Chemieeinsatz der Konzerne in Zusammenarbeit mit dem Bauernbund ausgewirkt hat.
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Über den Stand der Biodiversität in der Schweiz erschien kürzlich ein lesenswerter Artikel in der NZZ, in welchem eindrücklich aufgezählt wird was dort schief läuft. Auch bei uns findet diesbezüglich nicht weniger Misswirtschaft statt, teilweise schleichend in der Abnahme der Vielfalt, andernteils deutlich sichtbar in den ausgedehnten Apfelmonokulturen. Unbeschadet dessen publiziert „unsere“ Tourismuswerbung wunderschöne Bilder vom „Schönsten auf der Welt“, natürlich nicht von öden Apfelplantagenlandschaft der Talböden sondern von unverfänglicheren, idyllischeren Motiven. Nicht zeigt die Werbung, dass die Wiesen ähnlich wie die Bildschirmfotos von Microsoft immer löwenzahlgelber prangen.

Während bei den industriellen Obstplantagen nur ja keine ausreichenden Ausgleichsflächen (wie Hecken, Biotope) zugelassen werden dürfen für eine Restmöglichkeit zur Entfaltung von Biodiversität, wird mittlerweile selbst weit über die Monokultur- Talböden hinaus eifrig daran gearbeitet, die Artenvielfalt einzuschränken durch systematisches Wegbaggern nicht genutzter „Restflächen“ wie Hecken o.ä., durch Planieren, Überdüngen, Ausbringen von Jauchen, „Meliorieren“ bis zu Waldgrenze, dies alles unter dem Kapitel „Förderung der Berglandwirtschaft“ und egal ob das unter Einbeziehung der Kollateralschäden noch wirtschaftlich ist oder nicht. Ein kleines Detail dazu auf 1700 m ü.d.M: ansatzweises Beseitigen von Latschen in einem der letzten 10 Deckenmoore Europas, der Villanderer Alm.

Insgesamt ist auch der Rückgang der Fluginsekten wie der Mikroorganismen in den Böden stetig und damit liegt zunehmender Nahrungsmangel für die Vögel dank systematischer chemischer Kriegsführung vor.

Zunehmend viele Biobauern wollen nicht hinnehmen, dass der „Sieges“-Zug“ der Chemie den Niedergang der Natur bedingt. Dürfen die Bauernbund-Macher weiterhin zum Schaden der Zukunft einer gesunden, ökologischen Landwirtschaft ungestört weitermatschen und dafür noch Subventionen beziehen?

Jene einzelnen Bauern die ihren Grund und Boden wie Dreck behandeln werden die Rechnung serviert bekommen: Niedergang der Fruchtbarkeit! Nur zu blöd, dass das jeweils ein langanhaltender Schaden für die Gesellschaft ist.