Gesellschaft | Spendenaufruf

Zerstörte Hoffnung

Der Zklon Idai hat die mit Spendengeldern erbaute neue Augenklinik in Beira zerstört. Der Bozner Augenarzt Phillip Überbacher über die dramatische Situation in Mosambik.
Überbacher, Philipp
Foto: Manuel Ferrigato
Die Sturmkatastrophe in Mosambik hat die österreichische Hilfsorganisation Licht für die Welt getroffen wie keine andere. Fünfzehn Jahre Aufbauarbeit und Programme im Dienst augenkranker, blinder und anders behinderter Menschen sind unmittelbar von den Verwüstungen betroffen.
 „Die neu gebaute Klinik von Licht für die Welt in Beira ist ein Meilenstein für die Versorgung blinder und sehbehinderter Menschen in der Region. Durch den Zyklon Idai wurde sie stark beschädigt“, sagt der Bozner Augenarzt. Phillip Überbacher. Überbacher war mehrmals ehrenamtlich mit Licht für die Welt in Mosambik im Einsatz war und kennt die Klinik in Beira und ihren Stellenwert für die Menschen der Region sehr genau.
 

Nothilfe für die Schwächsten 
 

Zwei Wochen nach der Sturmkatastrophe in Mosambik, bei der Zyklon Idai weite Teile des Landes verwüstete, wird die Fachorganisation Licht für die Welt in den kommenden Wochen und Monaten ein umfangreiches Maßnahmenprogramm im Land umsetzen. Mit Spendengeldern aus Südtirol arbeitet Licht für die Welt gemeinsam mit Partnern daran sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderung nach Zyklon Idai nicht vergessen werden. Sie sind die verwundbarsten unter den Opfern des Zyklons und brauchen deshalb spezielle Hilfe. Dabei werden Lebensmittel, Medikamente, Wasseraufbereitungstabletten und Materialien für den Wiederaufbau ihrer Häuser an Familien verteilt. Insgesamt stellt Licht für die Welt 320.000 Euro für die Opfer der Sturmkatastrophe zur Verfügung.
 

Wiederaufbau der Augenklinik

 
In der kommenden Phase geht es um den Wiederaufbau der von Licht für die Welt gebauten Augenklinik in Beira. Sie wurde durch den Zyklon schwer beschädigt. „Es ist wirklich bitter: Die Augenklinik wurde erst im Jänner in Betrieb genommen. Und jetzt stehen wir fast wieder ganz am Anfang“, so Phillip Überbacher, der seit dem ersten Tag die Arbeit von Licht für die Welt in Südtirol unterstützt und mitträgt. 
Das Dach der Klinik muss schnellstens dauerhaft repariert werden. Derzeit ist das Dach nur notdürftig mit Planen abgedeckt. Seit einigen Tagen werden in den Räumen des Spitals nach dem Zyklon allgemein Verletzte versorgt. In Zukunft sollen dort wieder 13.000 Augenuntersuchungen und mehr als 1.600 Augenoperationen im Jahr durchgeführt werden können. „Licht für die Welt braucht jetzt dringend Spenden, um die Arbeit, die wir jahrelang aufgebaut haben, fortzusetzen und blinden Menschen das Augenlicht wieder zurückzugeben“, so Überbacher.
 

Luisas Familie

 
Eine der tausenden Menschen, denen Licht für die Welt in Mosambik hilft, ist Luísa Francisco. Sie ist 36 Jahre alt und Witwe. Sie hat eine Hörbehinderung und lebt mit ihren beiden Kindern mit Alexandre und Gina in einem kleinen Haus. Luisa verlor alles was sie hatte. Sie erzählt von dem Tag an dem Zyklon Idai ihr Zuhause zerstört hat: „Als das Dach wegflog, lief ich mit meinen Kindern zum Nachbarhaus. Ich kann diese schrecklichen Momente nicht mit Worten beschreiben." Luísa Francisco beschreibt ihre aktuelle dramatische Situation: „Wir haben kein Essen, keine Kleidung oder keinen Schlafplatz. Um uns zu waschen und andere Bedürfnisse zu erledigen müssen wir unsere Nachbarn fragen. Idai hat uns nicht nur unser Zuhause, sondern auch unsere Würde genommen.