Gesellschaft | FF Meran

„Geil – bist dabei?“

Die Feuerwehr löscht nicht nur, sie rockt- so die Message des neuen PR-Videos der FF Meran. Mit nackten Oberkörpern und heißen Stunts will man Nachwuchs rekrutieren.
FF Meran Stunt 2
Foto: Screenshot KIWITREE Films

Wer hätte sich gedacht, dass die Freiwillige Feuerwehr (FF) Meran sich das traut. Um junge Mitglieder zu rekrutieren, greift der Verein tief in die Coole-Kids-Kiste:

Drück aufs Gas, hör die 500 PS.

In dieser Maschin bin ich drin, Baby.

Scheisse, es brennt der ganze Saftladen!

Ein Songtext aus dem neuesten Ghetto-Rap? Falsch! Mit diesen coolen Sprüchen wirbt die FF Meran in ihrem PR-Video für junge Nachwuchsfeuerwehrleute. Im Video zeigt die Feuerwehr sich von einer außergewöhnlichen Seite: Frech eine Rose zwischen die Zähne geklemmt, holt ein junger Feuerwehrmann ein kleines Hündchen vom imaginären brennenden Haus. „Geh so richtig steil, hol den Kampfhund aus dem Brand, Baby“, steht darunter. Eine weitere Szene aus dem Video: Feuerwehrjungs springen lässig über die Flammen, einer dreht noch einen geschmackvollen Purzelbaum im Abgang. Nackte Haut ist zu sehen.

Mit solchen Bildern will der Verein junge Menschen für den Beruf des Feuerwehrmanns oder der Feuerwehrfrau begeistern. Denn obwohl in den letzten Tagen die Freiwilligen Einsatzkräfte bei den Unwettern im ganzen Land viel Aufmerksamkeit erhielten und als Helden gefeiert wurden, lassen sich junge Leute in Zeiten von Instagram und Co. schwer für das Volontariat bei der Feuerwehr begeistern, berichtet der Kommandant der FF Meran Alfred Strohmer: „Es war uns von Anfang an bewusst, dass herkömmliche Werbung die Menschen heutzutage nicht mehr anspricht, weil es gerade für junge Leute so viele Angebote und Möglichkeiten gibt.“ Statt eines Standardplakats nach traditionellem Muster, entschied sich der Verein daher für das außergewöhnliche Video.

Nicht alltägliches Video: Die FF Meran sucht jungen Nachwuchs (von KIWITREE Films)

 

Die hippe Umgestaltung der FF begleitete das Meraner Kreativstudio Peppis. Die waren selbst überrascht über den Mut der Freiwilligen Feuerwehr: „Wir, aber vor allem der Kommandant, haben sich in diesem sonst recht klassischen Verein echt was getraut“, meint Christoph Fauster von Peppis.

Und dieses Art des Marketings hat sich am Ende gelohnt – bereits in den ersten 24 Stunden wurde das Video über 2.000 Mal gesichtet, bis heute wurde es 63 Mal geteilt. „Geil – bist dabei?“ endet der Marketingfilm. Mal schauen, wie viele junge Leute nach diesen Bildern mit „Na logo!“ antworten werden.