Chronik | Arbeitnehmer:

Arbeit! Offene Bürgerversammlung...

Keine freien Stellen und kein Arbeitsamt in Sterzing – SVP-Arbeitnehmer laden zur offenen Bürgerversammlung!
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~Brixen/Sterzing – Die SVP-Arbeitnehmer Bezirksvertreter Josef Lazzari aus dem Wipptal und Stefan Hofer aus Brixen beschäftigen sich derzeit intensiv mit der Situation auf dem Arbeitsmarkt ihrer Bezirke. Sie haben dazu eine Mitglieder- und Bürgerversammlung organisiert, in welcher die Lage anhand von Zahlen und Erklärungen dargelegt werden soll. Auch die Schließung des Arbeitsamtes in Sterzing soll in diesem Rahmen offen diskutiert werden.
 
 
 
Laut den Berichten der Landesabteilung Arbeit, welche regelmäßig in den Medien verbreitet werden, schaut die Lage auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt derzeit nicht rosig aus. So machen sich viele Gedanken, wie es wohl im Ernstfall um die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt bestellt wäre. In den Bezirken fragt man sich dabei vor allem, ob das Problem vorwiegend auf Bozen konzentriert sei oder ob in den ansonsten meist weniger sozial belasteten Außenbezirken unseres Landes auch die Krise auf dem Arbeitsmarkt angekommen sei. Da das Thema Arbeit ureigenes Thema der Arbeitnehmerbewegung der Südtiroler Volkspartei ist, ist es ein Anliegen der Funktionäre der Bezirke Wipptal und Brixen, genauer über die Situation zu informieren. In einer offenen Mitglieder- und Bürgerversammlung am 05.11.2014 um 19:30 Uhr im Vereinshaus von Gasteig bei Sterzing werden dazu die aktuellen Zahlen analysiert und unter dem Licht der vorhandenen allgemeinen Informationen der zwei Wirtschafträume betrachtet. „Es wird dabei wohl ersichtlich, dass auch in unseren Bezirken das Thema Arbeitslosigkeit nicht mehr ein Fremdwort ist“, stellt Josef Lazzari, Arbeitnehmer-Bezirksvorsitzender aus dem Wipptal, fest. Sind es auf dem ersten Blick zwar wenige Menschen, welche arbeitssuchend sind, beeindruckt dabei vor allem die sehr geringe Anzahl an zur Verfügung stehenden freien Stellen. Stefan Hofer, Arbeitnehmer-Bezirksvorsitzender aus Brixen, geht dabei ins Detail: „Ein paar hundert Arbeitslose scheinen nicht viel zu sein - bedenkt man aber, dass für diese nicht mal 75 freie Stellen dem Arbeitsservice für die Vermittlung zur Verfügung stehen, schaut die Situation dramatisch aus. Langzeitarbeitslosigkeit scheint vorprogrammiert.“ In der Diskussion soll auch die massive Auswirkung der Arbeitslosigkeit auf die Psyche und soziale Integration eines Menschen hervorgehoben werden. Der Abstieg in den Untergrund der Gesellschaft steht vielen bevor, welche den Sprung in ein geregeltes Arbeitsverhältnis nicht mehr schaffen. Noch drastischer schaut die Situation in Bezug auf die Pflichtvermittlungen aus. Diese betreffen bekanntlich Menschen mit Behinderung, mit Suchterkrankungen oder psychischen Problemen. „Erfüllt man die Erwartung des Arbeitsmarktes nicht, ist man nahezu chancenlos, ein bezahltes Arbeitsverhältnis zu bekommen, und dies unabhängig davon, ob man Ausbildungen oder Fertigkeiten vorweisen kann“, sagt Stefan Hofer in aller Klarheit.
 
Besonders besorgt sind die Vertreter der Arbeitnehmer des Bezirkes Wipptal über die Tatsache, dass das Büro des Arbeitsservice in Sterzing wegen Personalmangel bis auf weiteres geschlossen bleibt. Bereits vorher war es nur mehr einen Tag pro Woche besetzt und die Mitarbeiter standen einem nicht zu bewältigenden Arbeitsvolumen gegenüber. „Für die Arbeitslosen des Bezirkes ist es eine sehr große Belastung, wenn sie künftig für jedes Formular, jedes Beratungsgespräch und jeder Unterstützungsanfrage den Weg nach Brixen antreten zu müssten. Das Arbeitsamt in Sterzing hat Tradition und eine wichtige Aufgabe. Die komplette Schließung ist für unser Dienstleistungsangebot im Bezirk eine echte Katastrophe!“, sagt Josef Lazzari, oberster Arbeitnehmervertreter des Wipptals. Die Interventionen der Arbeitnehmer bei den zuständigen Ämtern und Vertretern in Bozen haben nun wenigstens bewirkt, dass man sich einer Diskussion mit der Bevölkerung stellt. Das Land wird dabei von Abteilungsdirektor Dr. Helmuth Sinn vertreten, welcher der Bevölkerung und den SVP-Mitgliedern bei der Bürgerversammlung Rede und Antwort stehen wird.