Abschied und Dank
Das Ergebnis an diesem Tag war zweitrangig. Die großen Emotionen konnte auch ein 52. Platz bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen nicht verhindern. Denn es war sein letztes Weltcup-Rennen. Peter Fill hat am Wochenende seine sportliche Karriere beendet.
2002 gab der Kastelruther mit 19 Jahren sein Debüt im alpinen Skiweltcup. Zuvor hatte er bereits als Jugendlicher Erfolge eingefahren, unter anderem einen Junioren-Weltmeistertitel im Super-G. Es waren dann auch die Speeddisziplinen, in denen Fill sein Können in den Folgejahren unter Beweis stellte. 2008 feierte er seinen ersten Weltcupsieg in der Abfahrt von Lake Louise (Kanada). Sein erstes Super-G-Rennen gewann er 2017 in Kvitfjell (Norwegen) Auch mehrere Verletzungen konnten ihn nicht davon abhalten, auf die Siegerstraße zurückzukehren. Nach mehreren Podestplätzen gewann Fill 2016 die Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel. Die Saison 2015/2016 war zugleich seine erfolgreichste, er beendete sie als Gesamtsieger im Abfahrtsweltcup – als erster des italienischen Teams überhaupt. Auch 2016/2017 wurde er Abfahrtsköing.
Es war dann auch in Kitzbühel, wo Peter Fill nach einem Sturz in der Abfahrt am 20. Jänner 2020 seinen Abschied bekannt gab. Das Abfahrtsrennen in Garmisch-Partenkirchen am 1. Februar werde sein letztes sein, kündigte der inzwischen 37-jährige dreifache Familienvater an. Er beendete es mit über sieben Sekunden Rückstand auf den Sieger auf dem 52. und letzten Platz.
“Ich hätte schon Riesenlust, noch weiterzufahren, aber der Körper spielt nicht mehr mit. Mein Ziel war es, das Weltcup Finale in Cortina zu erreichen, um mich vom Skisport zu verabschieden und ein letztes mal zu Hause mit meinen Fans und meiner Familie zu feiern, aber körperliche Probleme ließen es nicht zu”, gestand Peter Fill nach dem Rennen. Sein großer Fanclub war am Samstag nach Garmisch-Partenkirchen gekommen, um Peter Fill nach 355 Rennen gemeinsam mit seinen Teamkollegen gebührend zu verabschieden. Auch Onkel Norbert Rier war dabei. Unter den zahlreichen Glückwünschen und Danksagungen findet sich auch jene von Landeshauptmann Arno Kompatscher: “Den Sportfans weit über Südtirol hinaus wirst du nicht nur als Weltcupsieger und WM-Medaillengewinner in Erinnerung bleiben, sondern vor allem auch als sympathischer und bescheidener Mensch. Lieber Peter, ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und hoffe, dass du dem Südtiroler Skisport in der einen oder anderen Funktion erhalten bleibst!”
Er wolle jetzt mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen, sagte Fill auf die Frage, was er nun vorhabe, zu RAI Südtirol. Positive Worte kommen von seiner Cousine, der Kastelruther Ex-Skirennläuferin Denise Karbon: “Es kommt auch nach dem Skifahren noch viel Schönes. Die schönen Erinnerungen bleiben.”