Politik | Schulamt

Abgekupferter Ratgeber?

Die Freiheitlichen haben eine zweite Broschüre des Schulamtes ausgegraben, die ohne Quellenangabe übernommen wurde. Diesmal geht es um den Religionsunterricht.
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Foto: Street View
"Hat Landesrat Achammer das Schulamt unter Kontrolle?“, stellen Ulli Mair und Andreas Leiter-Reber eine bewusst provokante Frage. Nach der Affäre um den Ratgeber für muslimische Schülerinnen und Schüler haben die Freiheitlichen jetzt eine weitere Broschüre ausgegraben, die zumindest einige Fragen aufwirft.
Es geht um den Flyer „10 gute Gründe für den Religionsunterricht“ offiziell herausgegeben vom Deutschen Schulamt und vom Amt für Katechese und Religionsunterricht der Diözese Bozen-Brixen.
 
Die Freiheitlichen weisen nach, dass die Publikationen des Deutschen Schulamtes identisch mit einem Flye ist, welcher von der Evangelischen Landeskirche Baden sowie der Evangelischen Kirche der Pfalz veröffentlicht wurde. 
Da die Südtiroler Version der Broschüre „10 gute Gründe für den Religionsunterricht“ keine Hinweise auf die Quelle des Textes und der Gestaltung im Unterschied zu jenen aus Rheinland-Pfalz bzw. Baden-Württemberg zulässt, wird Landesrat Achammer über den Ursprung dieser Broschüre, die unter den Publikationen des Deutschen Schulamtes aufscheint, Auskunft geben müssen“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung fest.  
Der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber assistiert: „Anscheinend ist es beim Deutschen Schulamt Südtirols schon länger üblich, ohne jegliche Quellenangabe ganze Broschüren und Inhalte von bundesdeutschen Schulämtern und Institutionen zu übernehmen.
 
Die Freiheitlichen wollen mit einer Anfrage im Landtag jetzt erfahren, ob die Grafiken und Texte eingekauft wurden, welche Ausgaben entstanden sind und wer für die besagte Broschüre in Südtirol verantwortlich ist. „Es wird auch zu hinterfragen sein, welche Rolle in diesem Fall der Schulinspektor für den Religionsunterricht, Christian Alber, gespielt hat“, heißt es in der Aussendung der Freiheitlichen.
Ulli Mair und Andreas Leiter-Reber nutzen die Polemik auch für einen politischen Seitenhieb auf die SVP. „Dass man sich in Südtirol bei der Vermittlung von Werten, Kultur und Religion ausgerechnet an linksgrün regierten Bundesländern und deren evangelischen Kirchen orientiert, sagt einiges über die heutige Ausrichtung der Regierungspartei SVP und des zuständigen Landesrates aus“, konstatiert das blaue Duo.

 

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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mi., 03.04.2019 - 18:54

Wieso haben die beiden Strategen nicht selbst nachgefragt, ob man im Schulamt vielleicht die Genehmigung eingeholt hat? Ach ja, dann könnte man keine PM aussenden.
Das Gustostückerl der PM ist der Hinweis auf die "linksgrün regierten Bundesländer" und der Fingerzeig auf die evangelische Kirche. Dabei hat die Regierung damit nichts zu tun.

Mi., 03.04.2019 - 18:54 Permalink
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Peter Gasser Mi., 03.04.2019 - 19:07

Antwort auf von Manfred Klotz

... dass es zum Wesen demokratischer Gesellschaften gehört, dass Verwaltung/Ämter und Politik aus Prinzip voneinander getrennt sind, wird auch im heilige Lande Tirol immer mehr „vergessen“, bis wir irgendwann bei türkischen Verhältnissen angekommen sind. Gott bewahre uns vor einer vollständigen Verpolitisierung der Gesellschaft.

Mi., 03.04.2019 - 19:07 Permalink