Peter Burchia & James Bach
Es war eines der allerersten Live-Konzerte nach dem langen Lockdown und es ist kein wirklicher Zufall, dass dieses in der BASIS Vinschgau/Venosta stattfinden würde. Die Organisatoren hatten das LineUp bereits „vorbereitet” und nur auf die erste Gelegenheit gewartet, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Der 1. Mai 2021, war ein Samstag und praktisch der erste mögliche Termin für Kultur-Veranstaltungen. Auf Standby waren die beiden Musiker Peter Burchia, Singer/Songwriter aus Bozen, und James Bach, ein Musiker aus Eppan, der mit Loops, einigen (wenigen) Effekten und seiner akustischen Gitarre rein instrumentale Musik macht. James Bach hat durch eine ausgefallene Wahl der Locations von sich reden gemacht, wenn er seine Performances selbst organisiert.
Es war ein leicht verregneter Samstag und weil eine Voranmeldung und, an der Abendkasse, ein gültiger Corona-Test Voraussetzung für den Konzertbesuch war, füllten sich nicht alle sechzig vorbereiteten Stühle. Einige hatten keine Möglichkeit gehabt an diesem Feiertag einen Test zu machen und mussten absagen. Dennoch: Zu Konzertbeginn saßen gut fünfzig Personen im „Kasino”, dem Veranstaltungssal der BASIS, der erst letzten Sommer mit einer hochwertigen Audio- und Lichtanlage ausgestattet worden war und bislang noch nicht wirklich zeigen konnte, was in ihm steckt.
Als Peter Burchia die ersten seiner ruhigen Songs spielte, zeigt das „Kasino” seine Qualität, denn der Klang kam angenehm breit von der Bühne. Peter Burchia spielte den einen oder anderen neuen Song, aber auch Songs aus dem bereits bestehenden Repertoire, wie „Look Back” oder „Sitting On A Chair”. Die Zurückhaltung, die Stimme und die Songs ließen an die Sechziger Sechziger Jahre in New York denken. So könnte es in etwas gewesen sein, als sich in den Bars von Greenwich Village junge Musiker wie Dylan und Ochs auf den Weg machten, ihre Folksongs unter die Leute zu bringen.
Ganz anders, und unerwartet gesprächig war hingegen der ansonsten durchaus zurückhaltende James Bach, der während des Konzertes in der BASIS sogar mit dem Publikum ins Gespräch kam. Seine Songs wussten zu gefallen und das Publikum ließ sich durchaus beeindrucken von der Fertigkeit des Eppaners, aus sich wiederholenden Rhythmus- und Melodieteilen vor ihren Augen Songs entstehen zu lassen. Die Musik von James Bach war ein schönes, bewegtes Gegenstück zur Peter Burchias introspektive Songs.
In der Pause und nach dem Konzert war zu erfahren, dass sowohl Burchia als auch Bach an einen Album arbeiten würden, beide Alben sind für Herbst 2021 zu erwarten. Und: Im Vinschgau gibt es wieder eine Metal-Band: Spliff Machine nennt sie sich und wenn sie – coronabedingt – auch erst an den ersten Songs arbeiten, so ist das definitiv eine gute Nachricht, die wir gemeinsam mit den Eindrücken eines schönen, runden Konzertes mit in den Süden nahmen.
Peter Burchia
James Bach