Schule am Bauernhof
Seit 2019 bietet die Sozialgenossenschaft "Roaner Lernfreunde" hochsensiblen Kindern und Jugendlichen eine besondere Lern- und Erlebnisumgebung. Die Landesregierung will diesen und ähnlichen Projekten in Zukunft mehr finanzielle Möglichkeiten einräumen.
Als hochsensible Kinder werden in der Psychologie jene Kinder bezeichnet, die sehr empfindsam auf Erlebtes reagieren. Hochsensible Kinder verarbeiten Eindrücke schneller, hören, schmecken und riechen mehr, weshalb sie alltägliche Erfahrungen oftmals als belastender empfinden können: Sie wirken teils ängstlich, zurückhaltend oder kontaktscheu. In einer stressfreien Umgebung fällt es den betroffenen Kindern leichter, ihre Potentiale zu entfalten. Hier setzt das Konzept der Sozialgenossenschaft Roaner Lernfreunde an: Das Klassenzimmer wird nach draußen verlegt und Lebenserfahrungen werden mit dem Alltag auf einem biodynamisch geführten Bauernhof verbunden. Das Umfeld dafür bildet der Bauernhof Rainergut bei Sarns, oberhalb von Brixen, der von Sabine und Klaus Mader bewirtschaftet wird. Die Sozialgenossenschaft arbeitet eng mit der nahe gelegenen Waldorfschule Brixen sowie mit den deutschen Pädagogen Michael und Johannes Harslem zusammen.
Soziallandesrätin Waltraud Deeg, die die Roaner Lernfreunde vor kurzem besichtigt hat, unterstützt die Initiative: "Es muss unser Ziel als Gesellschaft sein, allen Kindern eine Lern- und Betreuungsumgebung zu sichern, die ihren Bedürfnissen bestmöglich entgegenkommt. Besonders hochsensible Kinder finden hier vielleicht etwas mehr Zeit und eine andere Umgebung, um sich nach einiger Zeit auch wieder ins 'normale' Bildungsumfeld einfügen zu können." Das Projekt leiste damit eine wichtige Präventionsarbeit und trage dazu bei, dass Probleme im Bildungsalltag bis hin zum Schulabbruch vermieden werden könnten. Die Landesregierung sei im Moment datum bemüht, eine Detailregelung für eine bessere Finanzierung von Projekten dieser Art zu schaffen.