Schludernser Neustart
Einlenken in letzter Minute von Erwin Wegmann: Die zweiten Neuwahlen innerhalb weniger Monate hingen bereits als Damoklesschwert über dem Vinschger Dorf, als der alte und neue Schludernser Bürgermeister am Dienstag allen Gemeinderäten per E-Mail seine Zustimmung zur geforderten Allparteien-Lösung verkündet. Ein Sitz im Ausschuss für jede im Gemeinderat vertretene Liste: So hieß laut Vorstellung von SVP, Bürgerliste „Mitnond“ und Freiheitlichen der Schlüssel zur Lösung des Schludernser Dauerzwists. Der hatte bekanntlich im vergangenen Dezember zum Rücktritt von acht Gemeinderäten und damit zu den Neuwahlen vor einem Monat geführt. Trotz seiner Konflikte im Gemeinderat gelang es Ex-SVP-Mandatar Wegmann – diesmal als Kandidat der Bürgerliste Schluderns – erneut als Sieger aus den Wahlen hervorzugehen. Doch seine Vorschläge für die Zusammensetzung des neuen Auschusses führten im Gemeinderat gleich wieder zu einem Tauziehen. Erst am vergangenen Mittwoch war dort sein letztes Angebot, zwei Sitze der Bürgerliste Schluderns sowie je einen „Mitnond“ und SVP zu überlassen, abgeschmettert worden.
Zumindest in den vergangenen Tagen sah alles danach aus, als würde der Bürgermeister nicht auf die Forderung eingehen, auch die Freiheitlichen in die Regierung zu nehmen und so von Beginn an ein Gleichgewicht zwischen den beiden größten Streithähnen zu ermöglichen – seiner Bürgerliste und der SVP. Angesichts der Option neuerliche Wahlen dürfte dann doch die Vernunft gesiegt haben: Am Dienstag Abend wurde der neue Ausschuss vom Gemeinderat abgesegnet. Dort sitzen künftig neben Erwin Wegmann Astrid Reinstadler (Bürgerliste „Mitnond“), Martin Rainalter (SVP) und Romina Eberhöfer (Freiheitliche). „Diese Zusammensetzung ist ein gutes Fundament, um endlich wieder Ruhe in das Dorf zu bekommen“, zeigt sich die Freiheitliche überzeugt. Auch deshalb habe sie sich bereit erklärt, nun Verantwortung im Ausschuss zu übernehmen. Denn: „Wir müssen alle mit der Vergangenheit abschließen und neu anfangen." Ein Neustart dank Gleichgewicht des Schreckens also? „Wir sind es den BürgerInnen schuldig", so Eberhöfer.