Andreas Fabi: "Ein Mal putzen reicht"
Kein Personalabbau, kein Zurückfahren der angebotenen Dienstn. Bleiben soll alles, wie es ist. Und doch soll alles besser, effizienter, optimierter werden. "Die Quadratur des Kreises", sagt Andreas Fabi, Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, wenn er von seinem Budget spricht, das um vier Millionen Euro gekürzt wurde- "Wir haben dort gespart, wo der Patient nicht der Leidtragende ist." Die Bilanz 2013 verliest Fabi am 2. Juli nicht ohne Stolz. 2,75 Millionen Euro weniger als geplant wurden ausgegeben. Nicht 6,7 Millionen Euro an Rücklagen, sondern 3,95 Millionen Euro mussten bestritten werden. Betrugen 2012 die Gesamtkosten 1,229 Milliarden Euro, betrugen sie 2013 1,207 Millarden Euro.
Schlau sparen also, "ohne, dass die Qualität leidet", sagt Fabi im Gespräch mit der Tageszeitung Dolomiten. Die Bettenstation in Bozen mit über 1.000 Zimmern wird "nur mehr einmal am Tag gereinigt und nicht mehr zweimal." Ersparnis: eine Million Euro. "Und wir haben bei Überstunden und Resturlaub der vergangenen Jahre viel gebucht und damit eingespart." Stellen wurden sparsam nachbesetzt.
Reichen tut das alles beileibe nicht, dessen ist sich der Direktor bewusst. 15,5 Millionen Unterfinanzierung für das Jahr 2015 kann Fabi nicht kalt lassen. Doch dass der Rechnungshof dem Südtiroler Gesundheitswesen viel zu hohe Kosten bescheinigt, erklärt er so: "Kritisiert wurde die Gesundheitsplanung, aber die macht die Politik und nicht wir." Dass der Gesundheitsbetrieb eine eigene "Vertragsregelung habe, die auf der Zweisprachigkeit basiert", das werde oft vergessen und "unsere höheren Lebenshaltungskosten."
Im Mittelpunkt steht jedoch die Effizienz "seines" schwerfälligen Betriebes. "Wir sind noch nicht ein Betrieb, sondern vier Betriebe. Wir müssen wie ein Privatbetrieb schneller und dynamischer werden." Die Herausforderung ist groß, zwischen Betrieb, Bezirk, Spital, Land und Gesundheitsplan "müssen die Eckpunkte neu gesetzt werden." Und gleichzeitig die Patienten in den Mittelpunkt. "Leistungen dahin verschieben, wo es sie braucht, und sparen, wo es geht." Ein spannendes Vorhaben.
Herr Dr.Jur. Fabi, Sie machen
Herr Dr.Jur. Fabi, Sie machen also keine Politik? Und Sie sparen nicht an Menschen? Sparen Sie an sich? Sparen Sie an den Prämien für gelungene Einsparungen? Sparen Sie zu Hause oder was machen Sie mit den vielen Millionen Euros, die die Südtiroler an Sie gezahlt haben? Schlage Ihnen vor, an großen Worten zu sparen, jetzt wo Ihre Mitarbeiter offiziell das Maul zu halten haben (man lese, "Dies ist kein Maulkorb") und die Bären am Nonsberg spazieren zu führen, die sie anderen aufbinden wollen.