Gesellschaft | Interview

Kompatscher "il rottamatore"

Ausführlich Rede und Antwort steht Landeshauptmann Arno Kompatscher dem L'Espresso-Journalisten Ersilio Mattioni in der Ausgabe dieser Woche.

Im Titel des Espresso-Interviews wird schon einmal klar gestellt, wie der Landeshauptmann dieser manchmal neidisch, manchmal liebevoll beäugten "Autonomen Provinz Alto Adige/Sudtirolo" tickt: "L'autonomismo è una cosa seria, che tristezza la Lega populista". Dezentralisierung wie es die Lega versteht, sei eindeutig der falsche Weg, mit populistischen und antieuropäischen Ideen könne man keine Politik der Autonomie und Regionalisierung machen, so Kompatscher. Dass er sich nicht als Italiener fühlt, steht ebenfalls ganz zuoberst im Identikit: “Faccio parte della minoranza austriaca. Sono di madre lingua tedesca”. 

Die Fragen des Espresso-Journalisten sind offensiv und gehen ins Detail, Ersilio Mattioni, der auch für den Fatto Quotidiano schreibt, kennt sich aus mit unserer Region und will wissen, warum die Südtiroler so schnell beleidigt reagieren, wenn man ihre Autonome Provinz kritisiert.

“Intanto perché l’abbiamo conquistata dopo una dura lotta. E poi perché si mischiano le pere con le mele. Si fanno confronti sulle spese del personale, per esempio. Ma non si dice che le nostre province autonome (Trento e Bolzano, ndr) hanno competenze che le altre province italiane non hanno. Penso alla scuola, al sociale, alle strade”, 

lautet die Antwort des Landeshauptmannes. Bei den Zahlen gerät Kompatscher ins Schleudern, zu den Ausgaben für Personal befragt - im Vergleich 100 Millionen für die 500.000-Einwohner Stadt mit den 76 Millionen für die 4-Millionen-Stadt Mailand - manövriert ihn der Journalist ins Abseits und so muss sich Kompatscher ein Nachhaken gefallen lassen: "Difesa un po’ debole. In tutta onestà, non spendete troppo in personale?"

Auch zur SVP, zum SEL-Skandal, zu Durnwalder und seinem Repräsentationsfonds wird Kompatscher befragt, und er bezieht Stellung, sachlich und kurz, nicht ohne seine Lieblingsthemen Moderne Autonomie und das Europa der Regionen hervorzuheben. Das ganze Espresso-Interview lesen Sie hier.

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Profil für Benutzer Hanno Zerhol
Hanno Zerhol So., 07.12.2014 - 18:29

...wenn der Espresso Journalis auch viel Recht hat, beim Punkt des vielen Personals, hat er 100%ig Recht. Nicht nur, dass das unseren Haushalb übermäßig belastet, sondern es lämt auch die ganze Entwicklung. Bürokratismus und damit überhöhter Steuerbedarf sind Hauptprobleme Südtirols. Die Folgen fangen wir erst langsam an zu spüren, wo in einzelnen Bereichen bereits das Geld ausgeht, richtig zu spüren kriegen wir sie erst in ein paar Jahren, vorallem wenn wir nicht entgegenlenken und mit wirksameren Methoden den Landesapparat a jour bringen. Ein Amt für italienische Kultur oder Amt für Raumplanung Ost oder die Kinder getrennt in den Kindergarten schicken mit jeweils 3 sprachigen Landesämtern ist "letztes Jahrhundert" und auch in der Skala Fraktion, Gemeinde, Bezirksgemeinschaft, Land ist mindestens 1 Glied zu viel. Ich bin mir sicher Südtirol muss aufhören, bereits die Kinder zu trennen und den Mut haben Tabus anzugehen. Es ist fakt, dass biologische Landwirtschaft gesünder und besser ist, als jene wo massif Ungrautvergifter ausgebracht werden, so sollte man auch die gesunde mehr unterstützen, egal ob Endverbraucher oder öffentliche Hand. Kompatscher bemüht sich zwar, der Mut fehlt ihm, denn er könnte schon was bewirken, denn mittlerweile sehen das die italienischen Medien so und auch im Weinbergweg bewegt sich etwas. Wir bleiben schon trotzdem Tiroler - ich jedenfalls

So., 07.12.2014 - 18:29 Permalink