Wirtschaft | Therme

Planschen im Rekordjahr

Im 10. Jahr ihres Bestehens hatte die Therme Meran so viele Besucher wie nie zuvor. Aber auch dem Lido hat der heiße Sommer ein Spitzenergebnis beschert.

Besucherrekord und „nachgewiesener positiver Einfluss auf die Wirtschaft“: mit diesen Erfolgsmeldungen garniert die Therme Meran ihren Rückblick auf das Jubiläumsjahr 2015. Mehr als 400.000 Besucher haben im vergangenen Jahr eine Eintrittskarte zur Pool- und Saunalandschaft gelöst. Zwar verweist die Therme auf einen „besonders positiven“ Zuwachs von vier Prozent bei den Saunabesuchern, doch waren die besucherstärksten Monate der Juli und August, als Meran unter der Sommerhitze stöhnte.

Rund einen Kilometer weiter westlich, im gemeindeeigeen Meraner Freibad, klingelten die Kassen genauso fröhlich. „Die Lido-Saison ist sehr gut gelaufen“, berichtet Barbara Caggegi, Direktorin der Meranarena GmbH. In einem Durchschnittssommer haben wir etwa 70.000 Besucher, 2015 waren es hingegen fast 100.000.“ Der Zuwachs ist zum Teil den hohen Temperaturen zu verdanken, aber nicht nur: man habe, so Caggegi, auch neue Altersschichten ansprechen können. Die günstigen Eintrittspreise, das weitläufige Gelände, die Wasserrutschbahnen und die kinderfreundliche Ausstattung machen das städtische Schwimmbad vor allem für Familien interessant. Nun regt sich etwas in der Besucherstruktur. Seit dem aufwändigen Umbau im vergangenen Jahr konnte das Lido einen Anstieg der jungen erwachsenen Besucher beobachten. „Die Altersgruppe 20-30 hat das Lido für sich entdeckt“, sagt die Direktorin.

Während sich Urlauber kaums ins Lido verirren, machen auswärtige Besucher in der Therme Meran rund die Hälfte der Bade- und Saunagäste aus. Seit jeher schielt die Therme in Richtung Tourismuswirtschaft. Man könne „auf eine erfolgreiche und stetige Aufbauarbeit in den vergangenen zehn Jahren zurückblicken“, stellt die Verwaltung in ihrem Jahresrücklick fest und erinnert an eine Studie des Ökonomen Friedrich Schneider. Der Linzer Universitätsdozent hat der Therme einen BIP-Effekt von rund 400 Millionen Euro und die Schaffung oder Sicherung von mehr als 3.000 Arbeitsplätzen in der Region bescheinigt.

Aus ihrem bisherigen Schattendasein will sich die Meraner Schwimmhalle herausmanövrieren, die ebenso wie das Lido von der Meranarena GmbH geführt wird. Blieb die Passerstadt in den Vorjahren beim Saisonwechsel im Frühjahr und September wochenlang ohne öffentliche Schwimmeinrichtung, weil sowohl das Freibad als auch die Schwimmhalle geschlossen waren, so hat sich die unfreiwillige Schwimm-Pause im vergangenen Jahr dank neuen Öffnungszeiten deutlich reduziert. Und die von der Meraner Opposition angeprangerten Schimmel-Probleme im Untergeschoss der Schwimmhalle sollen in diesem Jahr angegangen werden. „Hier geht es um Samierungsarbeiten im Wert von mehreren hunderttausend Euro“, erklärt Caggegi. Dieses Geld muss die Gemeinde Meran locker machen: „Wir verwalten die Schwimmhalle, für die außerordentliche Instandhaltung ist der Eigentümer zuständig.“