Politik | Pressekonferenz

Schulöffnung und Schülertransport

Am 7. Januar starten die Südtiroler Oberschulen wieder mit Präsenzunterricht. Potenzierte Schülertransporte, Screenings und Spürhunde sollen den sicheren Start gewähren.
Südtiroler Mitwagenunternehmer Unterstützen die SASA beim Schülertransport
Foto: (c) Hannes Niederkofler

Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes an Südtiroler Grund-, Mittel- und Oberschulen erfolgt wie geplant am Donnerstag, dem 7. Januar.

Nachdem auf Staatsebene der Präsenzunterricht an den Oberschulen bis gestern noch heftig diskutiert wurde, hält die Südtiroler Landesregierung am Plan, die Oberschüler ab 7. Januar bis zu 75% zurück an die Schule zu holen, fest. Wie die zuständigen Landesräte, Daniel Alfreider, Philipp Achammer und Giuliano Vettorato in der heutigen Pressekonferenz bekannt gaben, starten die ladinischen und deutschen Oberschulen am Donnerstag mit 75% Präsenzunterricht, für die italienischen Landesschulen sind es je nach Schulbedarf 50 bis 75%.

 

Auf dem restlichen Staatsgebiet wurde auf Druck der Regionen die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts auf Montag, 11. Januar, verschoben und auf anfängliche 50% reduziert. In manchen Regionen wie Veneto, Friaul und den Marken müssen sich die Oberschüler voraussichtlich sogar noch bis Ende Januar gedulden. Auf die Nachfrage von Radio Capital, warum Südtirol sich der staatlich vorgesehenen Wiedereröffnung am 11. Januar widersetze, antwortet Achammer: “La confusione è stata generata dallo stato e da altre regioni, non da noi. La didattica in presenza al 75% era prevista da tempo dallo stato per il 7 gennaio.”

Wie Achammer erklärt, sei Südtirol “gut vorbereitet, um mutige Schritte setzen zu können” und so eine sichere Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes an den Oberschulen zu gewährleisten. Die Landesräte beziehen sich hier vor allem auf die Potenzierung der Schülertransporte sowie die geplante Eingrenzung und Überwachung des Infektionsgeschehens an den Schulen.

 

Schülertransport, Auslastung bis zu 80%

 

Für den Schülertransport stehen ab 7. Januar ungefähr 180 Zusatzbusse, die insgesamt 400 Zusatzfahrten tätigen, zur Verfügung. Die dafür nötigen Busse und das entsprechende Personal werden von den Konzessionären SAD, SASA und dem Konsortium LiBus bereitgestellt. Die inhouse Gesellschaft SASA hat nun aber auch die Unterstützung 15 Südtiroler Mietwagenunternehmer herangezogen. Ein Schritt, der vom Konsortium der Südtiroler Mietwagenunternehmer (KSM), das seit Monaten auf die Einbeziehung der privaten Beförderungsunternehmen pocht, begrüßt wird.

Durch das Aufstocken der Schülertransporte wird die Einhaltung der staatlich festgelegten Kapazitätsgrenze für den öffentlichen Nahverkehr angestrebt. Während das Dekret des Ministerpräsidenten vom 3. Dezember eine maximale Auslastung für öffentliche Transportmittel von 50% vorsieht, tritt für den Schülertransport eine Ausnahmeregelung in Kraft, die eine Beförderungskapazität von 80% erlaubt. Diese staatlich festgelegte Möglichkeit, Schülertransporte bis zu 80% zu auszulasten, wird auch in Südtirol genutzt. Landesrat Daniel Alfreider begründet die Entscheidung damit, dass Schülertransporte im Gegensatz zum restlichen Nahverkehr immer von denselben Personen, die sich zudem oftmals noch im gleichen Freundeskreis befänden, genutzt würden. Diese Tatsache erleichtere die Nachverfolgung des Infektionsgeschehens und erlaube es deshalb, Fahrten, die exklusiv für den Schülertransport bestimmt sind, bis zu 80% zu füllen. Die für den Schülertransport vorbehaltenen Fahrten werden im Fahrplan mit dem Buchstaben “S” und der Aufschrift “Schülertransport” gekennzeichnet.

Nebst der potenzierten Anzahl der Transportmittel wird vor allem auf die Eigenverantwortung der Schüler und Schülerinnen gesetzt. Das Tragen von Mund- und Nasenschutz, geordnetes Ein- und Aussteigen sowie die angemessene Verteilung der Schüler auf die verschiedenen Transportmittel beruhen auf dem Verantwortungsbewusstsein der Schüler. Informationen bezüglich der nutzbaren Transportmöglichkeiten würden zeitnah an die Schüler weitergeleitet. Weiters ist jeder Schüler dazu aufgerufen, sich online auf suedtirolmobil.info über die bereitstehenden Möglichkeiten zu informieren, um eine angemessene Verteilung der Schüler auf die Transportmittel zu erreichen, so Alfreider.

 

Antigentests und Spürhunde

 

Das Infektionsgeschehen an den Schulen will man weiterhin mittels strikter Mund- und Nasenschutz-Pflicht und gestaffelten Ein- und Ausgängen eindämmen. Um mögliche Infektionsherde vorzubeugen, sollen Schüler und Lehrpersonen in regelmäßigen Abständen stichprobenartigen Antigentests unterzogen werden. Zudem kündigt Achammer den Einsatz von Covid-Spürhunden an, die mögliche Infektionsherde erkennen sollen.