Gesellschaft | Land Tirol

Auszeichnung als Zeichen

Mehr Frauen als Männer – und auch noch solche, die mutige Visionen für Kirche in Süditrol haben, bekommen das Tiroler Ehrenzeichen. Die Katholischen Männer sind erfreut.
Preis
Foto: Pixabay

Frauen werden geehrt – und die Männer freut’s. Am 20. Februar, Todestag von Andreas Hofer, werden in Innsbruck traditionell die Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen. Es ist die zweithöchste Auszeichnung des Landes, für “Persönlichkeiten, die durch hervorragendes öffentliches und privates Wirken, insbesondere auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellen oder humanitären Gebiet das Ansehen des Landes Tirol gefördert und sich besondere Verdienste um das Land Tirol erworben haben”. Zu diesen Persönlichkeiten zählen auch Südtiroler, von denen heuer wieder drei das Tiroler Ehrenzeichen (von insgesamt zwölf vergebenen) erhalten.

Irene Vieieder – Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, Gemeinderätin in Tiers, langjährige Schuldirektorin – zuletzt von 2006 bis 2015 an der Landesmusikschule –, Elisabeth Gasser Oberkofler – Krankenpflegerin, dann Vollzeitmutter, inzwischen im Seniorenheim der Vinzensgemeinschaft in Bozen tätig, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Dompfarrei – und Arnaldo Loner – Bozner Rechtsanwalt, mehrmaliger Präsident seiner Berufskammer, Vizepräsident der Südtiroler Sparkasse von 1994 bis 2004 und leidenschaftlicher Grafiken-Sammler, der viel zur Aufarbeitung der Südtiroler Zeitgeschichte beigetragen hat.

Im Vorfeld freut sich eine Gruppe ganz besonders: die Katholische Männerbewegung (KMB). Dort sieht man die diesjährige Verleihung als eine, die neue Zeichen setze – auch “auf dem Weg, den Frauen die längst fällige Gleichberechtigung und damit verbunden Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit zu geben”.

Was so besonders an der Ehrenzeichen-Verleihung an die diesjährigen Südtiroler ist, listet der KMB anhand von fünf Punkten auf: “Erstens werden erstmals mehr Frauen als Männer geehrt; zweitens sind es zwei Frauen, die nicht vordergründig im Rampenlicht stehen, sondern viel konkrete Arbeit für Menschen und für die Gemeinschaft hinter den Kulissen verrichten; drittens sind es zwei in Pfarrgemeinderäten engagierte Frauen – dadurch wird auch der wertvollen Arbeit der ehrenamtlich tätigen Pfarrgemeinderäte eine Wertschätzung gezeigt; viertens leisten sowohl Irene Vieider, als auch Elisabeth Gasser Oberkofler vielseitige ‘seelsorgliche’ Aufgaben; fünftens zeichnen sich beide Frauen durch mutige Haltungen und positiven Einsatz für das Seelenwohl der Menschen aus und sind bereit, Wege der Innovation für die Kirche Südtirols zu gestalten.”

Bei der KMB, wo man Irene Vieieder, Elisabeth Gasser Oberkofler und Arnaldo Loner gleichermaßen gratuliert, ist man überzeugt: “Diese Auszeichnung zeigt eine Verlagerung bei den Schwerpunkten: Dass es nicht so sehr um Macht, Prunk und Ehre geht, sondern vielmehr um die Bereitschaft mit offenem Herzen für Mitmenschen unterwegs zu sein.”