Dalla Nogare darf nicht bauen

Das Wohnbauinstitut zieht sich zurück. Die 100 Wohnungen in der Reschenstraße werden nicht gebaut. Mit laufenden Ermittlungen will das Wobi nichts zu tun haben.

Das Nachsehen hat die Firma Volcan GmbH, 100 schlüsselfertige Wohnungen gehen ihr durch die Lappen. Doch mit einem laufenden Ermittlungsverfahren ist nicht gut Kirschen essen. Diskretes Zurückziehen, so lautet die Devise des Wohnbauinstitutes (Wobi), die Presse wird informiert: "Die Firma Volcan GmbH hat 50 Prozent der unter Punkt 2 vorgesehenen Punktezahl nicht erreicht und wird somit von der Zuweisung der Punktezahl des Preises ausgeschlossen. Die Wettbewerbsbehörde hat (…) den Zuspruch nicht erteilt."

Doch Schuld ist wohl nicht die zu geringe Punktezahl des Bauunternehmens, einziger offizieller Antragssteller. Sondern laufende Ermittlungen. Am 30. April hatten Beamten der Carabinierisondereinheit ROS der Ressortdirektorin Katia Tenti einen Besuch abgestattet. Privat und in ihrem Büro. Ermittelt wird gegen Christian Tommasinis rechte Hand wegen Amtsmissbrauch. Stimmenkauf in einem Immobiliendeal wird vermutet.

Die Ermittler wollen klären, ob Tentis Aktivitäten für die Ausweisung der Dalle-Nogare-Zone bei der Gemeinde Bozen und in der Abteilung Raumordnung des Landes amtlicher Natur waren oder ob mehr dem Privatinteresse des Unternehmers zugute kamen. Mehr dazu lesen Sie hier,

Der 26-Millionen-Deal mit dem Bozner Bauunternehmer Antonio Dalle Nogare zerplatzt nun wie eine Seifenblase. Auch er, der Besitzer des Grundstücks in der Reschenstraße, im Visier der Ermittler. Am Montag, 5. Mai, sollte die Wettbewerbsbehörde des WoBi entscheiden. Und zwar über die Vergabe von Projektierung und Ausführung der 100 Wohnungen mit gleichzeitigem Ankauf der Grundstücke. Daraus wird vorläufig nichts.