Chronik | Brixen

Durchbruch bei Volksabstimmung für Seilbahnprojekt Plose

Durchbruch in Brixen: Die Volksabstimmung über das umstrittene Seilbahnprojekt kommt doch – dank Unterstützung von SVP und PD durch die Freiheitlichen.

Und sie wird doch noch abgehalten: Nach mehrmaligen Anläufen scheint  sich in Brixen tatsächlich eine Mehrheit für die Abhaltung einer Volksabstimmung über das Seilbahnprojekt auf Plose gefunden zu haben. SVP, PD und die Freiheitlichen haben am Donnerstag Vormittag ihre Einigung in der Causa bekannt begeben: Demnach sollen die WählerInnen zwischen dem Bau einer Seilbahnverbindung vom Bahnhof zur Talstation der Umlaufbahn in St. Andrä und einer Verbesserung der Busverbindung auf die Plose entscheiden können – wenn alles glatt geht, voraussichtlich bereits im Dezember.

Damit wird zwar nicht dem Wunsch von 13 Gemeinderäten der  Opposition entsprochen, der Bevölkerung die Option zu geben, für die Seilbahn zwischen dem Standort Bahnhof und einem anderen Standort zu entscheiden. Denn wie Bürgermeister Albert Pürgstaller am Donnerstag bei einer Pressekonferenz betonte: Es mache nur Sinn, die Bevölkerung über ein Seilbahnprojekt abstimmen zu lassen, , dessen technische und finanzielle Machbarkeit grundsätzlich gesichert sind: „Und das ist nur für den Standort Bahnhof der Fall.“ Mit der Ausweitung der Fragestellung auf eine verbesserte Busverbindung habe man sich nun jedoch dazu bekannt, eine machbare Alternative zur Seilbahn vom Bahnhof zu verfolgen, wenn dies die Mehrheit der Bevölkerung wünscht.  Sprich: Statt der Fragestellung „Seilbahn vom Bahnhof aus oder keine Seilbahn“  gibt es nun auch die Option einer verbesserten Anbindung der Plose über die Straße.

Erleichterung über die Lösung, dank der nun endlich die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit im  Gemeinderat erreicht werden dürfte, zeigten nicht nur die Vertreter der Mehrheitsparteien SVP und PD, sondern auch die Freiheitlichen. Man habe sich als zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat in der Verantwortung gesehen, dem Stillstand ein Ende zu setzen und im Sinne eines zügigen Weiterkommens der erweiterten Fragestellung zuzustimmen, erklärte Ex-Gemeinderat und Landtagsabgeordneter Walter Blaas den Seitenwechsel seiner Partei. Und: Die Zustimmung der Freiheitlichen sei an keine Bedingungen geknüpft, betonte er.

Oberste Priorität ist nun laut Bürgermeister Pürgstaller endlich mit dem Projekt weiterzukommen. „Es ist absolut wichtig, dass noch heuer eine Entscheidung in dieser Angelegenheit fällt,  damit das Land die entsprechenden Schritte setzen kann.“ In diesem Sinne sei die aktuelle Fragestellung bereits an die Fachkommission für die Volksabstimmungen weitergeleitet worden, die sie in der kommenden Woche prüfen wird. Fällt das Gutachten positiv aus, so wird der Gemeinderat voraussichtlich Anfang Juli über die Anberaumung einer Volksabstimmung abstimmen. Wird die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht, so kann die Volksabstimmung zwischen Anfang und Mitte September stattfinden.