Gesellschaft | Freie Jugend

Was darf ein Schüler sagen?

Der Vorfall ist bezeichnend für die vorherrschende Art und Weise, in der sich die Beziehungen zwischen Bildungseinrichtungen und Jugendlichen in unserem Land entwickeln.
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Ein Schüler des deutschsprachigen Gymnasiums in Bozen, der von der Schulbehörde beauftragt wurde, bei der Feier zum 2. Juni zu sprechen, musste die Engpässe und Mängel der Demokratie am eigenen Leib erfahren, genau das Thema, auf das er aufmerksam machen wollte.

Seine Rede wurde von der Behörde gesichtet und für unzureichend befunden, der Schüler akzeptierte die "Korrektur" des Textes nicht und weigerte sich den Text zu lesen.

Der Vorfall ist bezeichnend für die vorherrschende Art und Weise, in der sich die Beziehungen zwischen Bildungseinrichtungen und jungen Menschen in unserer Provinz entwickeln.

Es ist immer ein paternalistisches Verhältnis, das vorherrscht, die Stimme der Jugendlichen muss kanalisiert, gelenkt und auf die Wünsche des Erwachsenen, der die Dinge regiert, reduziert werden.

Das Denken und Handeln der Jugendlichen zu lenken, indem man ihre Reduzierung auf das eigene Modell fordert, ist ein schlechtes Zeichen und leider ein weiteres Indiz dafür, dass im Schatten der Dolomiten stereotype Denkweisen vorherrschen, die sich der Autorität unterwerfen und dazu neigen, ihr immer und in jedem Fall zu huldigen.