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Die Online-Schlichter

Online-Shoppen: KonsumentInnen erhalten immer mehr Verbraucherschutz, wenn sie im Internet kaufen. Mit einer neuen Plattform.

Immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen tätigen ihre Einkäufe über das Internet. Dies kann neben zahlreichen Vorteilen auch einige Schwierigkeiten mit sich bringen. Die Verbraucherzentrale Südtirol und die Handelskammer Bozen haben aus diesem Grund eine kostenlose Plattform für Südtiroler VerbraucherInnen und Unternehmen eingerichtet.

Auf www.onlineschlichter.it können Südtiroler Online-Kunden ihre Streitigkeiten mit Verkaufsportalen im Netz über das Internet lösen. Zwiste zwischen Käufern und Händlern gibt es wie in herkömmlichen Geschäften auch online. Kompliziert wird es, sobald Verkäufer und Käufer sich in unterschiedlichen Ländern befinden. Selbst Reklamationen stellen dann eine Schwierigkeit dar, die eigenen persönlichen Rechte einzufordern.

Mit der seit Mai gegründeten Online-Schlichtungsstelle haben Südtiroler und Südtirolerinnen nun eine Anlaufstelle erhalten, an der sie sich bei Kontroversen mit Händlern aus dem In- und Ausland wenden können.

Dabei füllt diese Initiative eine Lücke. Zwar sieht es das Gesetz vor, dass jedes online-Handelsunternehmen seine eigene Schlichtungsstelle anführen muss. Jedoch halten sich auf nationaler sowie regionaler Ebene nur wenige Unternehmen daran: In Italien folgen diesbezüglich lediglich 7 Prozent dem Gesetz, in Südtirol sind es immerhin 25 Prozent, aber eben auch nur ein Viertel all jener, die im Netz Geld verdienen.

Südtiroler Unternehmen werden von den Initiatoren der "onlineschlichter.it" dazu aufgerufen, auf ihrer Homepage die neue Online-Schlichter-Plattform zu verlinken, im Sinne ihrer KundInnen.

Währenddessen gilt europaweit: Die EU bemüht sich den freien Warenverkehr auch digital zu ebnen: Nationale Barrieren im Online-Handel hat die EU den Kampf angesagt.

Das sogenannte „Geoblocking“ erschwert den Zugriff für KonsumentInnen auf Internetseiten aus anderen EU-Staaten. Oft werden sie auf andere Seiten weitergeleitet, in denen höhere Preise gelten, als für inländische Kunden.

Die EU setzt sich somit zum Ziel einen digitalen Binnenmarkt zu schaffen, grenzüberschreitenden Internethandel anzukurbeln und KonsumentInnen innerhalb der EU gleichzustellen.