Politik | Plastikmüll

Das innovative Ruanda...

... und dagegen Südtirol mit SO einem Bart!
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Foto: https://www.kontinente.org/de/reisetagebuch_unterwegs_in_kenia_und_ruanda.html

Ich teile heute mal ein Video aus der kleinen Facebook-Welt in die große Salto-Welt, weil’s – das Video also - so schön, oder besser: so gescheit ist. 

http://www.3sat.de/mediathek/?obj=67643

Ganz besonders aber teile ich es, weil es eine Frage stellt, die ich mir nicht ohne weiteres beantworten kann, und sie geht so: Wie kann es sein, dass in Ruanda längst Gesetz und Alltag ist, was in Südtirol nicht einmal diskutiert wird? Nämlich ein striktes Plastik-Verbot, nach, warum nicht, ruandischem Modell? Dort sind nämlich, da schau an, „seit 2008 [...] Plastiktüten […] gesetzlich verboten.“ (Da kommt doch Freude auf!)

Als nächste kommt dann – leichtfüßig! - noch eine weitere Frage angetanzt, warum wir (reiches Land, arme Leut‘) nicht auch, wie Ruanda, eine kleine Anlage besitzen, die das Rest-Plastik (regional...) im Lande recycelt, und dort wiederverwertet (wir leisten uns ja sonst auch ein paar Dinge und Undinge, die weitaus mehr kosten, und weit weniger sinnvoll sind). Fehlt der politische Wille? Die Weitsicht? Das Gespür (für die großen Fragen unserer Gesellschaft_en, die sich ja schon längst nicht mehr auf das kleine Land hinter den großen Bergen eingrenzen lassen)?

Und ja, nicht zuletzt, aber ganz und gar ungewollt (man mag das glauben oder nicht), kam noch eine schnurgerade Querverbindung angaloppiert, und zeigte mit dem Finger auf einen möglichen wenn nicht wahrscheinlichen Grund für die innovative Intelligenz Ruandas, und die Tatsache, dass dort, man_n höre und staune, „eine Quote […] einen Anteil von 30 Prozent Frauen der Delegierten auf allen Verwaltungsebenen [vorschreibt].

„Knapp zwölf Millionen Einwohner leben in Ruanda, einem kleinen hügeligen Land mitten in Afrika. Man würde es nicht vermuten, doch in nur wenig anderen Ländern weltweit haben Frauen mehr Einfluss als in Ruanda. Sie stellen 64 Prozent der Delegierten im Unterhaus, besetzen 40 Prozent der Ministerposten, stellen die Hälfte der Richter am Obersten Gerichtshof. Die Chefsessel des Außenamts, der Fluglinie Air Ruanda und der größten Bank, der Bank of Kigali, besetzen Frauen.“ 

Derweil, aber das nur nebenbei, es hat sich gerade so ergeben, im modernen und innovativen (sic!) Südtirol (reiches Land, arme Leut‘) die all_mächtige Regierungspartei just in diesen Tagen verhindert hat, dass dieselbe Quotenregelung, die auf Provinzebene gilt, auch für Gemeindewahlen zur Anwendung kommen muss.

Ja, man_n kann das,

aber: Demokratisch Innovativ und Gerecht geht anders.

PS: Auch schön (und nachahmenswert): "Alle [...] leisten ihren Beitrag, auch, weil es das Gesetz so verschreibt: Am letzten Samstag im Monat müssen alle gemeinnützige Arbeit leisten."