Gesellschaft | Schule

Die Maskenschnüffler

Ab heute werden in einigen Südtiroler Schulen Hunde eingesetzt, die infizierte Schüler und Schülerinnen oder auch Lehrer erschnüffeln sollen. Wie das Ganze vor sich geht.
Coronahunde
Foto: LPA
Der Ablauf wurde genau festgelegt.
Die Schüler und Schülerinnen müssen spätestens um 8.15 Uhr in ihren Klassenräumen sein. Dort müssen die Schüler ihre Masken in eigens dafür vorgesehene Behälter verstauen, die sie auf Ihrem Tisch vorfinden. Diese Behälter werden von jedem Schüler selbst luftdicht verschlossen und von jedem Schüler und jeder Schülerin auf der Unterseite beschriftet: Vorname, Nachname und Klasse. Alle Schüler und Schülerinnen erhalten umgehend eine neue Maske.

Dann holt der Schulwart den Großbehälter mit allen Masken ab und bringt ihn zum Test. Die Hundestaffel arbeitet etwa in der Aula Magna einer Schule oder in der Turnhalle. Dabei ist es wichtig, dass die Hunde bei der Arbeit nicht gestört werden.  Die Hunde schnüffeln die Masken in den Behältern einzeln ab und es soll ihnen gelingen, dabei virusbelastete Masken zu erkennen.
Diese Schülerinnen und Schüler, deren Masken die Hunden als positiv anzeigen, werden umgehend einem Antigen- Schnelltest unterzogen. Sollte dieser positiv sein, wird anschließend vor Ort ein PCR-Test gemacht. Die Tests werden vom Personal der Sanitätseinheit durchgeführt, das auch die Anweisungen gibt, was bei positiven Testergebnissen zu tun ist. Mit demselben Verfahren sollen auch die Lehrpersonen und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule getestet werden.
 
 
Gemäß neuesten Verordnung des Landeshauptmannes können die Oberschüler und Oberschülerinnen ab dem 7. Jänner 2021 wieder zu 75 % in den Präsenzunterricht zurückkehren.
Um diesen Übergang vom Fernunterricht in den Präsenzunterricht bewältigen zu können, hat man sich jetzt dieses Verfahren ausgedacht.
Schon am heutigen Donnerstag wird in mehreren Südtiroler Oberschulen- etwa am Bozner Realgymnasium - mit diesen Tests begonnen. Geplant ist es täglich bis zu 12 Klassen zu testen. Innerhalb von vier Tagen will man so die gesamte Schule mit der Hundestaffel durchgetestet haben.
Genau 36 Stunden vor Testbeginn, am späten Dienstagnachmittag wurde den Eltern ein Informationsschreiben des Sanitätsbetriebs zugeschickt. Darin wird die Vorgangsweise transparent erklärt. Auch die Tatsache, dass diese Tests „natürlich freiwillig“ sind. Deshalb müssen die Eltern oder die Schülerinnen und Schüler, wenn sie volljährig sind, vorab eine Einverständniserklärung unterzeichnen, damit diese Test durchgeführt werden können. Diese Erklärung muss bis Donnerstagfrüh in der Schule abgegeben werden.
Denn nur so können die Vierbeiner mit ihrer Arbeit beginnen.