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Ebners Fake News

Die Richtigstellung: Athesia Buch hat von der IDM kein Geld für Werbung erhalten. Die Wahrheit: Die IDM korrigiert im Nachhinein ihre veröffentlichten Beschlüsse.

Athesia
Foto: Salto.bz
Die Richtigstellung ist nur wenige Zeilen lang. Aber mit Pfeffer gewürzt.
 
Hinsichtlich des Artikels „Starthilfe für Ebner“ begehrt die unterfertigte Athesia Buch GmbH folgende Richtigstellung und behält sich vor, gerichtliche Schritte wegen Falschinformation einzuleiten:
„Bezugnehmend auf den Artikel mit der süffisanten Überschrift „Starthilfe für Ebner“ stellt der Redakteur Franceschini unter Beweis, dass grundloser Neid einen leicht aufs Glatteis führen kann. Die Athesia Buch GmbH hat nämlich von der IDM kein Geld für Werbekampagne erhalten, zumal Werbekampagnen nicht in das Geschäftsfeld derselben Athesia Buch GmbH fallen und somit auch nicht von derselben abgerechnet werden. Mit dieser Falschinformation wird wieder einmal versucht, ein Unternehmen in Misskredit zu bringen, welches durch den Einsatz der eigenen Mitarbeiter versucht, die Krise bestmöglich zu überwinden und den eigenen Kunden in den eigenen Verkaufsstellen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“
 
Schaut man sich die Fakten an, so dürften die gerichtlichen Schritte auf jeden Fall interessant werden.
Die IDM ist als öffentliche Gesellschaft gesetzlich verpflichtet ihre Maßnahmen und Vergaben auf der eigenen Homepage im Bereich „Transparente Verwaltung“ zu veröffentlichen. Die IDM-Vergaben werden dabei über das Portal der italienischen Handelskammern „pubblicamera.infocamere“ publiziert, das auch die Südtiroler Handelskammer nutzt.
Auf diesem offiziellen Portal hat die IDM vor fünf Wochen auch das „privaten Vergabeververfahren ohne vorhergehende Veröffentlichung“ (CIG:8289894CEE) veröffentlicht. Es handelt sich laut Eintrag um einen Auftrag an die „Athesia Buch GmbH“ für 95.930,02 Euro. Der Grund: „Werbeplatz für die Kampagne Restart 2020.
 
 
Doch nachdem Salto.bz am Montag darüber berichtet hat, tat sich im Stillen Erstaunliches.
Nach der Veröffentlichung des Artikels und bevor die Richtigstellung der „Athesia Buch GmbH“ abgeschickt wurde, wurde dieser Eintrag kurzerhand „korrigiert“.
 
 
Aus der „Athesia Buch GmbH“ wurde die „Athesia Druck GmbH“ gemacht. Auch die Steuernummer der Unternehmen hat man vorsorglich ausgetauscht.
Man dürfte einen Fehler ausgebessert haben. Ohne es natürlich einzugestehen. Dabei gibt es in dem Formular zur Veröffentlichung einen eigenes Feld, in dem Mitteilungen über mögliche Änderungen bei der Vergabe angegeben werden müssen.
Das hat man wohlweislich unterlassen.
Nur so konnte der grundlose Neid des Redakteurs Franceschini, die Falschmeldung von Salto.bz und die Androhung rechtlicher Schritte konstruiert werden.
Es ist eine Lappalie, die aber deutlich macht, wie manches in diesem Land funktioniert.