Good looking Singles #19
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salto.music: Auf dem Cover deiner aktuellen Single „To Say Goodbye“ sieht man dich inmitten von einer Ringelblumen-Wiese. Was möchtest du mit diesem Cover aussagen? Von wem stammt das Cover-Foto?
Laura Simpfl alias Elya Rose: Ich glaube, in den letzten Jahren ist mir immer bewusster geworden, wie wichtig mir das Leben in der Natur, im Grünen und an der frischen Luft ist. Gegen Ende meines Bachelors lebte ich kurz in Rom und merkte, dass mich die Großstadt und der Mangel an der Ruhe der Natur sehr belasteten. Die Natur ist ein wiederkehrendes Element in meinen Texten, so auch in „To Say Goodbye“.
Das Coverfoto entstand im Garten unserer Wohnung in der Lombardei, in einem kleinen Dorf namens Cané, wo meine Großmutter geboren wurde und wo meine Wurzeln immer einen festen Platz finden. Es war ein spontaner Moment – ich drehte eigentlich ein paar einfache Promo-Videos für Social Media –, aber mir gefiel, dass das Foto mehr von der Natur als von mir zeigte.
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„ein leerer Joghurtbecher als Perkussions-Instrument“
salto.music: Deine Debüt-Single „The Water’s Rising“ (April 2025) und deine neue Single „To Say Goodbye“ (Oktober 2025) sind in musikalischer Hinsicht sehr unterschiedlich. Was kannst du uns darüber sagen?
Elya Rose: Meine Songs beginnen immer mit Gitarre und Gesang, manchmal auch nur mit Gesang. Seit fast zwei Jahren arbeite ich mit Lorenzo Campaner zusammen, einem Freund und Musikproduzenten, der mich ermutigt hat, gemeinsam eine EP zu produzieren. Auf dem Weg zu dieser EP (Erscheinungsdatum: März 2026) hatten wir viel Spaß daran, verschiedene Sounds und Musikgenres zu erkunden, bevor wir uns auf einen endgültigen Klang festlegten.
„The Water's Rising“ und „To Say Goodbye“ sind diametral entgegengesetzt: Ersteres ist überwiegend elektronisch, mit Synthesizern und einer prominenten E-Gitarre, während „To Say Goodbye“ rein akustisch ist - mit Ukulele, Cajon, Klatschen und sogar einem leeren Joghurtbecher als Perkussionsinstrument. Die Natur spielt in beiden Stücken eine zentrale Rolle, doch während ich „The Water's Rising“ als unpersönlicher, fast schon als politisches Statement unserer Generation empfinde, ist „To Say Goodbye“ viel persönlicher und entspricht daher eher meinem üblichen Schreibstil.
Da sie sich beide vom endgültigen Sound der EP-Songs unterscheiden, aber notwendig sind, um die Entwicklung unseres Sounds hin zum Endprodukt zu verstehen, und mir persönlich textlich wichtig sind, haben wir beschlossen, sie separat als Singles zu veröffentlichen.
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Elya Rose: „To Say Goodbye“ (Mixed Media Animation), 2025.(c) Elya Rose
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salto.music: Wie sieht dein musikalischer Background aus?
Elya Rose: Bei uns zu Hause gab es keine Musiker, aber Musik war überall: Ich wachte immer mit Jazz, italienischen Singer-Songwritern und lateinamerikanischen Rhythmen auf. Als Kind spielte ich Flöte, sang im Chor und war - und bin immer noch! - von Theater begeistert.
In der Oberschule begann ich, meine ersten Songs zu schreiben – vor allem nach zwei Wochen Workshops mit dem Berklee College of Music, während Umbria Jazz 2019. Seitdem habe ich nicht mehr aufgehört. Ich studierte Gesang an der Vivaldi-Schule in Bozen, lernte, meine Stimme besser zu verstehen, und als ich nach Triest zog, brachte ich die Musik mit: Ich bin Mitglied einer Musical-Theatergruppe und hab begonnen, auf der Straße zu spielen, auch um zu lernen, lange Zeit ohne Ermüdung zu singen.Schreiben hat in meinem Leben schon immer eine zentrale Rolle gespielt. Seit meiner Kindheit habe ich Geschichten erfunden und nach neuen Wörtern gesucht, um einfache Dinge auszudrücken – von Märchen über Feen und Waldtiere, die ich mit meiner Mutter bei Spaziergängen erfand, bis hin zu einem Fantasy-Buch, das ich in der Mittelschule schrieb und in dem meine Freundinnen die Hauptrollen spielten. Im Songwriting fand ich schließlich das richtige Medium, um meine Gefühle auszudrücken und ihnen Form zu geben.
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salto.music: Du lebst derzeit in Triest. Wie kam es dazu und möchtest du dort bleiben?
Elya Rose: Ich bin sehr spontan, fast impulsiv, nach Triest gezogen, nachdem ich eines Sommers einen Freund besucht hatte. Ich habe mich sofort in die Stadt verliebt, eingebettet zwischen Meer und Karst, mit ihrer Geschichte wechselnder Grenzen, die an Südtirol erinnert, größer und chaotischer als Bozen, aber dennoch mit der Natur zum Greifen nah.
Jetzt schließe ich bald mein Geschichtsstudium ab, bin Mitglied einer Musicalgruppe und habe angefangen, in den Clubs der Stadt aufzutreten. Ich bin noch lange nicht müde davon; ich glaube, ich habe erst einen Bruchteil dessen entdeckt, was Triest zu bieten hat. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber ich weiß jetzt, dass eine Veränderung und ein Neuanfang keine so große Tragödie wären, und wie ich in „To Say Goodbye“ sage, habe ich keine Angst mehr davor, mich frei zu fühlen. -
Info:
Elya Rose Instagram: https://www.instagram.com/elyarose_music/
Elya Rose Spotify: https://open.spotify.com/intl-de/artist/3OqX4wgNMtQy217KSkNiyu -
Elya Rose: „The Water’s Rising“ (Offizielles Musikvideo), 2025.(c) Elya Rose
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