Politik | Volksabstimmung

Rambach: Knappes Ja für Kraftwerk

Mit überraschend knappen 51 Prozent haben die Kraftwerksbefürworter in Taufers heute gesiegt.

Knapp die Hälfte der 1139 Tauferer Wahlberechtigten haben sich am Sonntag bei einer Volksabstimmung zu der Frage geäußert, ob am Rambach ein Kraftwerk errichtet werden soll.  Das Ergebnis zeichnet das Bild eines gespaltenen Dorfes: 287 Ja-Stimmen, 269 Nein-Stimmen sowie eine weiße und eine ungültige Stimmkarte. Das heißt, der Kraftwerksbau wird mit einer haarscharfen Mehrheit von 51,6 Prozent gutgeheißen.

„Das ist auf jeden Fall ein Achtungserfolg“, meint Rudi Maurer von der Umweltgruppe Vinschgau. „Aber natürlich tut es fast noch mehr weh, so knapp zu verlieren.“ Wie berichtet, soll mit der Volksabstimmung der Weg für einen Kraftwerksbau mit einer maximalen Nennleistung von drei Megawatt freigemacht werden. Bereits im November hatten sich die Malser in einer Volksabstimmung für das Kraftwerk ausgesprochen. Dort war die Beteiligung mit 38,5 Prozent geringer als in Taufers und das Abstimmungsergebnis mit 58,5 Ja-Stimmen eindeutiger gewesen.

„Wenn heute, wie ursprünglich geplant, in beiden Gemeinden gleichzeitig abgestimmt worden wäre, hätten wir gute Chancen auf eine Ablehnung gehabt“, ist sich Maurer sicher. Angesichts des knappen Ergebnisses und der allgemein unsicheren Situation im Energiesektor fordert er die Politik auf, ihre Vorgangsweise noch einmal zu überdenken.