Gesellschaft | Journalismus

Neuer Gatterer-Preis vergeben

Frischgekürter Preisträger der neuen Claus Gatterer-Auszeichnung ist der Dokumentarfilmer und Journalist Ed Moschitz mit seinen Reportagen über die Skimetropole Ischgl.
Ed Moschitz
Foto: Am Schauplatz/ORF

Jänner 2020 war im bekannten Skiort Ischgl im Tiroler Paznaun die Welt noch in Ordnung. Scharenweise pilgerten Touristen aus aller Welt zu den Aufstiegsanlagen der Silvrettabahnen, feierten in Apres-Ski-Tempeln und bescherten den Gastbetrieben Millionenumsätze. Dann kam Corona und der Name Ischgl zierte bald schon die Titelseiten internationaler Medien.

Der Journalist und Dokumentarfilmer Eduard Ed Moschitz hielt den Höhenflug und anschließenden Stillstand des Skiorts in zwei Reportagen für das ORF-Magazin „Am Schauplatz“ eindrücklich fest. Für seine Arbeit erhielt er nun die “Auszeichnung für hervorragenden Journalismus im Gedenken an Claus Gatterer”, die am 17. Juni in Sexten, der Heimatgemeinde des großen Südtiroler Journalisten Gatterer, verliehen wird.

 

Im ersten Bericht, "Ischgl im Ausnahmezustand", analysiere Moschitz „beharrlich und mit großer Genauigkeit das gesellschaftspolitische Innenleben von Ischgl mit seinen wirtschaftlichen Verflechtungen und zeige, wie es zur Katastrophe kommen konnte“, heißt es vom Presseclub Concordia, der den Preis gemeinsam mit der Michael Gaismair Gesellschaft Bozen verleiht.

Acht Monate später zeige er in "Das große Schweigen" Ischgl in Schockstarre. Eine Reportage über einen Wintersportort ohne Wintergäste, die formal scheitert am allgemeinen Schweigen. Gerade darin liege die hohe journalistische Qualität, so die Jury, der auch salto-Chefredakteurin Lisa Maria Gasser angehört: „Wir lernen ein österreichisches Dorf kennen, das die Welt kennt.“