Gesellschaft | Pressespiegel

Zahnlose Gesetze

Was bringt das Bozner Abkommen für Südtirols Handel, was die Hitze für Südtirols Bauern – und was bitte das Treuhandgesetz im Fall Stein an Stein? Ein Blick in die heutigen Zeitungen.
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Foto: © BeYoung/Game Ground.

Der Südtirol-Besuch von Premier Enrico Letta hallt auch in den heutigen Zeitungen nach. Vor allem in den beiden italienischen Tagezeitungen wird gleich auf der Titelseite auf die beiden Abänderungsanträge zu Urbanistik und Handel der SVP-Parlamentarier eingegangen, mit denen noch in dieser Woche die Probleme zu Gebäudeabständen und Handel in Gewerbezonen gelöst werden sollten. „Der erste Punkt des Bozner Abkommens ist bereits umgesetzt“, schreibt der Corriere dell’ Alto Adige unter dem Titel „Un freno al commercio in zona“. „Commercio meno ,libero’ – Letta assicura la norma per bloccare i megastore“, bringt es der Alto Adige auf den Punkt.

Die Dolomiten widmen sich in ihrem Aufmacher den Problemen der bäuerlichen Welt: Die Auflösung von 2800 Bauernhöfen in den vergangenen zehn Jahren, über die das Astat gestern berichtete, ist eines davon; aktuell macht den Bauern aber vor allem die Hitze zu schaffen. „Zittern um den zweiten Schnitt“, lautet die dazugehörige Schlagzeile. Besonders rund um Bozen, im Unterland und im Oberen Vinschgau  würden die Wiesen angesichts des ausbleibenden Regens zunehmend braun.

Neuigkeiten zum Fall ZH liefert die Neue Südtiroler Tageszeitung. Nach dem umstrittenen Zuschlag für den angeschlagenen Pusterer Bauriesen beim ersten Großauftrag zum Bau des Technologie-Parks haben die Zweitplatzierten nun Rekurs vor dem Verwaltungsgericht eingelegt. Die Bietergemeinschaft um die Auerer Firma Volcan bezieht sich dabei vor allem auf das laufende Ausgleichsverfahren von ZH, das zu einem Ausschluss aus dem Wettbewerb hätte führen müssen.

Ein Rekurs vor dem Obersten Wassermagistrat in Rom hat laut Tageszeitung dagegen ermöglicht, dass die verdeckten Besitzer der Stein-an-Stein-Konzession trotz Konzessionsentzug im vergangenen November munter weiterproduzieren und kassieren. Unter dem Titel „Die Seifenblase“ beschreibt Christoph Franceschini, warum sich das Südtiroler Treuhandgesetz nun definitiv als wirkungslos erweisen könnte.