Umwelt | Alpen

Marmolata als Warnsignal

Über 15.000 Unterschriften richten sich gegen die Pläne zur Verbauung von Gletschern in Tirol: Geplant sind neue Lifte und Pisten im Pitztal und Kaunertal.
Bauarbeiten am Pitztaler Gletscher
Foto: Vincent Sufiyan/WWF
  • Eine vor wenigen Monaten gestartete Petition richtet sich gegen die neuen Pläne zur Erschließung der Pitztaler und Kaunertaler Gletscher in Tirol. Bis jetzt haben rund 15.400 Menschen die Petition von Umweltaktivist Gerd Estermann unterschrieben. Die Unterschriftensammlung richtet sich an den Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, seinen Stellvertreter Georg Dornauer und an den Umweltlandesrat René Zumtobel.

    „Die Gletscher in den Alpen sind ein stummes Mahnmal einer globalen Krise.“

    „Die geplante Fernerjochbahn würde bis auf wenige hundert Meter an das Skigebiet Sölden heranführen und so langfristig auch eine ‚Gletscherehe durch die Hintertür‘ ermöglichen“, erklärt Estermann. Die noch unberührten Gletscherbereiche nahe dem Linken Fernerkogel würden für neue Skipisten planiert. Auch auf Tirols größtem Gletscher, dem Gepatschferner im hinteren Kaunertal, sollen mit zwei neuen Liften bisher unerschlossene Gletscherflächen in Pisten umgewandelt werden. 

    „Die Gletscher in den Alpen schmelzen mit ungeahnter Geschwindigkeit. Sie sind ein stummes Mahnmal einer globalen Krise. Noch gibt es unverbaute Gletscherflächen im Nahbereich der Gletscherskigebiete. Diese sind akut durch Erschließungsbestrebungen bedroht. Bald könnten auch hier hochalpine Großbaustellen entstehen. Zusätzlicher Aufwand muss betrieben werden, um die durch den schwindenden Permafrost zusehends labilen Felswände zu stabilisieren. Die Eis- und Felsstürze an der Marmolata und in Galtür sind deutliche Warnsignale. Mit dem Verlust der Gletscher und der Zerstörung der Gletschervorfelder durch intensive Eingriffe für die Pistenpräparierung würden hochalpine Urlandschaften unwiederbringlich verloren gehen – Urlandschaften, die nicht zuletzt auch unsere Wasserversorgung sichern“, teilt Estermann auf der österreichischen Petitionsplattform mein #aufstehn mit. 

    Estermann initiierte bereits vor vier Jahren eine Online-Petition gegen den Gletscherskigebiets-Zusammenschluss Ötztal-Pitztal. Bis heute haben mehr als 173.000 Menschen diese Petition unterschrieben und das Projekt wurde im Sommer 2022 von den Pitztaler Gletscherbahnen aufgegeben. 

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Franz Pattis Mo., 08.01.2024 - 13:26

Diese Petition unterschreibe ich sofort!
STOPPT den Erschließungswahn in den Alpen und vor allem auch in den Dolomiten wo nun auch der Präsident von Venezien Luca Zaia neue Skikaruselle fordert!!

Mo., 08.01.2024 - 13:26 Permalink
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Franz Pattis Di., 09.01.2024 - 12:14

Antwort auf von Josef Fulterer

Sicherlich!
Allein das Bild mit den zwei Baggern auf dem Gletscher bringt mich zur Weissglut!!
Die Skipistenlobby will aufgrund des rasanten Klimawandels immer höher hinauf mit null Rücksicht auf die Natur bzw. die Gletscher. Wie sagte doch kürzlich Dolomiti Superski Boss Andy Varallo: den Klimawandel gibt es aber die Technik wird siegen!
Vor zwei Jahren klang das noch etwas anders: den Klimawandel gibt es nur im Sommer. Kommentar überflüssig!

Di., 09.01.2024 - 12:14 Permalink