Wirtschaft | Alpitec China

China wird zur Über-Wintersportnation

Alpitec China ist seit 10 Jahren hautnah dabei.
Olympia verleiht dem Winter in China Flügel.
Alpitec China ist zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, seit 2009.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
beijing_birdsnest.jpg
Foto: ©MesseBz

Vor kurzem ging in Peking die zehnte Auflage der Alpitec China zu Ende. 2009 wagte Messe Bozen erstmals den Schritt nach China: ein Land, das Visionär Erwin Stricker schon damals als Zukunftsmarkt erkannt hatte. Die Fachmesse für Berg- und Wintertechnologien hat sich inzwischen als Branchentreffpunkt im asiatisch-pazifischen Raum etabliert – und die chinesische Wintersportindustrie hat sich in den letzten zehn Jahren rasant entwickelt. Das Interesse ist und bleibt auch weiterhin groß, schließlich finden die Olympischen Winterspiele gleich zwei Mal hintereinander in Asien statt: Nach Pyeongchang trifft sich die Welt 2022 (wieder) in Chinas Hauptstadt.

Peking wird zur ersten Stadt, die nach den Olympischen Sommerspielen 2008 auch Winterspiele austrägt: Nur zehn Jahre nachdem Usain Bolt im berühmten Vogelnest auf Rekordjagd ging, stehen jetzt alle Zeichen auf Wintersport. Im Leichtathletikstadion ist 2022 übrigens die Eröffnungsfeier geplant, gleich nebenan soll im Schwimmstadion, dem „Water Cube“, Wasser zu Eis werden. Eines vorweg, kalt ist es schon Mal: Bei zweistelligen Minusgraden und eisigem Wind fällt es nicht allzu schwer, in Winterstimmung zu kommen, auch wenn in Peking nur sehr selten Schnee fällt und die Berge weit über 100 km entfernt sind.

Die chinesische Skiindustrie in Zahlen
Die zweimalige Vergabe der olympischen Winterspiele nach Asien hat bereits viel zur rasanten Entwicklung des chinesischen Marktes beigetragen und wird dies in den kommenden Jahren umso mehr tun. Im Vorfeld der Großereignisse findet der Wintersport in China große Beachtung und wird als zentrales Anliegen des Staates stark gefördert, auch wenn die prognostizierten zweistelligen Wachstumsraten nicht ganz gehalten werden konnten. Das geht aus dem neuen „White Book 2017“ von Benny Wu, CEO der Beijing Carving Ski Sports Development Corp., hervor: Es handelt sich dabei um die einzige Datensammlung, welche die Skiindustrie in China analysiert und beschreibt.

Große Investitionen in Infrastrukturen
Von 2016 auf 2017 entstanden 57 neue Resorts, was einem Wachstum von 8,82% entspricht. Insgesamt gibt es 703 Skigebiete, die 2017 17,5 Millionen Besuche (+15,89%) zählten. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum lag die Zahl in der Schweiz bei ca. 23 Millionen. Von den 703 existierenden Resorts in China sind zurzeit 145 mit einem oder mehr Sesselliften ausgestattet. Das bedeutet zwar ein Plus von 16%, ist im Vergleich zu europäischen Standards aber immer noch wenig. 37 Lifte kamen 2017 neu dazu, insgesamt gibt es nun 236 (+18,59%).
Den größten Zuwachs verzeichneten im letzten Jahr die Schneekanonen (+27,41%), von denen es in China jetzt an die 6.600 gibt, wobei 1.420 davon 2017 dazu kamen. Ein ähnliche Wachstumsrate kann bei den Förderbändern vermeldet werden: Insgesamt kommen in den chinesischen Skiresorts 1.076 Zauberteppiche (+26.59%), 226 davon neu, auf eine Strecke von etwa 157 km.

 

Fokus auf Qualität und Sicherheit
Immer mehr Entscheidungsträgern und Betreibern von Skigebieten wird außerdem bewusst, dass  vier Jahre vor Peking 2022 das Augenmerk vor allem auf die Qualität gelegt werden muss. Sie nutzen das hochwertige Programm von Alpitec China, um sich zu informieren und mit bestehenden Resorts zu vergleichen. Die jährliche Asia Pacific Snow Conference (APSC) war wieder restlos ausgebucht und auch der erste APSC Technical Workshop wurde mit 150 Teilnehmern sehr gut angenommen. Der Workshop hatte sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe der Expertise der Aussteller, interessierten Fachbesuchern einen detaillierteren Einblick in die technischen Aspekte von kuppelbaren Seilbahnen und automatischen Systemen zur Beschneiung zu geben.
Eine große Aufgabe für die nächsten Jahre ist auch die Sicherheit in den chinesischen Skiresorts. Damit beschäftigte sich Richard Wyne von Polar Solutions (Kanada) im Rahmen der APSC: „Die Ski- und Snowboardindustrie in China entwickelt sich weiter und die Sicherheitsstandards müssen mit dieser Entwicklung Schritt halten. Was in einem Ressort in Europa oder Kanada annehmbar ist, könnte in den Vereinigten Staaten oder in Neuseeland anders sein, obwohl Best Practices über geografische Grenzen hinausgehen.“

In Europa hat der Berg als Erholungsziel eine lange Geschichte und es gibt weniger Rechtsstreitigkeiten als in Nordamerika, dadurch ergeben sich für die Urlauber wesentliche Unterschiede. „Diese kulturellen Unterschiede sind ein Gewinn für die Industrie, aber es ist wichtig, dass sich Skifahrer und Snowboarder in den Ressorts weltweit auf die Sicherheitsstandards und die Kompetenz im Falle einer Rettung verlassen können. Drei der wichtigsten Themen für die Entwicklung in China sind daher: Risikomanagement, Kontrollkompetenz und Richtlinien für standardisierte Abläufe“, fügt Wyne hinzu.

Florierendes Business und Olympisches Flair
Das China National Convention Center, wo Alpitec China gemeinsam mit ISPO Beijing vom 24. bis 27. Januar zu Gast war, befindet sich - passend zum Thema - direkt beim oben beschriebenen Olympiapark. Wer nach einem langen Messetag das CNCC verlässt, den grüßen zum Abschied kitschig-schön beleuchtete Olympische Ringe in Regenbogenfarben vom knapp 250 Meter hohen Olympic Tower. 79 Aussteller aus 11 Ländern und insgesamt 30.000 Besucher ließen sich die Fachmesse aber wohl aus anderen Gründen nicht entgehen.
„Unser langjähriges Engagement in China zahlt sich gerade jetzt besonders aus, wenn gleich zwei Olympische Winterspiele auf dem asiatischen Kontinent anstehen. Wir spüren, dass sich Alpitec China immer mehr als der Branchentreffpunkt für Berg- und Wintertechnologien im asiatisch-pazifischen Raum etabliert und sehen das enorme Potential der chinesischen Wintersportindustrie. Eine im Vergleich zum Vorjahr um über 60% gewachsene Ausstellungsfläche und zufriedene Aussteller geben uns Recht“, meint Armin Hilpold, Präsident von Messe Bozen.

 

Alpitec China als Zugang zu stark wachsenden Märkten
China hat im Bereich Wintersport weiterhin riesiges Entwicklungspotential: Laut dem „2017 International Report on Snow & Mountain Tourism“ von Laurent Vanat sind aktuell nur weniger als 2% der Weltbevölkerung Skifahrer, geschätzte 130 Millionen. China allein könnte diese Zahl fast verdoppeln, man schätzt die  potentiellen Skifahrer dort nämlich auf rund 120 Millionen.

Dadurch eröffnen sich interessante Perspektiven, denn bei vielen Themen braucht China als neue Wintersportnation und -destination Hilfe. Auch Südtiroler Expertise ist im fernen Osten gefragt. Bei Alpitec China 2018 war Südtirol mit TechnoAlpin, Leitner Group (DemacLenko, Prinoth und Leitner Ropeways) und Intercom vertreten.

Damit Alpitec China den steigenden Anforderungen weiter gerecht werden kann, zieht die Fachmesse 2019 gemeinsam mit ISPO Beijing in das größere China International Exhibition Center. Dort trifft sich die Wintersportbranche dann vom 16. bis 19. Januar 2019. Das CNCC wird dann übrigens zum Pressezentrum für die Olympiade 2022 umgebaut – und der Kreis schließt sich.

 

Mehr dazu: www.alpitec.cn