Wirtschaft | Arbeitsmarkt

Regime Forfettario erklärt

Das italienische „Regime Forfettario“ erleichtert Selbstständigen die Steuerlast. Doch die Pauschalregel bringt Vorteile – und klare Grenzen.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Regime Forfettario erklärt
Foto: Karriere Südtirol
  • Wer in Italien den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, stolpert schnell über einen Begriff: Regime Forfettario. Hinter dem Namen verbirgt sich ein vereinfachtes Pauschalsteuersystem, das seit 2015 kleinen Unternehmer, Freiberufler und Solo-Selbstständigen das Leben erleichtern soll. Statt komplizierter Steuererklärungen und hoher Abgaben gibt es hier eine einheitliche Ersatzsteuer – und zwar deutlich günstiger als im klassischen System.

    Wie das funktioniert? Statt das gesamte Einkommen zu versteuern, wird nur ein pauschaler Anteil davon berücksichtigt – abhängig von der Branche zwischen 40 und 86 Prozent. Auf diesen Anteil fallen Sozialbeiträge sowie eine Ersatzsteuer an: in den ersten fünf Jahren nur 5 Prozent, danach 15 Prozent. 

    Doch nicht alle können das Regime nutzen. Die Umsatzgrenze liegt derzeit bei 85.000 Euro pro Jahr, Mitarbeitende dürfen nicht mehr als 20.000 Euro kosten und Beteiligungen an Gesellschaften sind tabu. Auch wer hauptsächlich für den früheren Arbeitgeber arbeitet, fällt durchs Raster – so will der Gesetzgeber Scheinselbstständigkeit verhindern.

    Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Bürokratie, keine Mehrwertsteuerpflicht, günstigere Steuerlast und geringere Buchhaltungskosten. Gleichzeitig lockt die einfache Rechnungsstellung, da keine Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden muss. Auf der Kehrseite stehen jedoch Einschränkungen: Wer hohe Betriebsausgaben hat, kann sie nicht im Detail absetzen. Außerdem gibt es keinen Vorsteuerabzug – was vor allem für jene ein Nachteil ist, die viel investieren müssen. Und: Wird die Umsatzgrenze überschritten, gilt im Folgejahr automatisch wieder das reguläre Steuersystem.

    Fazit: Das „Regime Forfettario“ ist eine attraktive Möglichkeit für Gründer, Freiberufler und Kleinunternehmer, in Italien unkompliziert durchzustarten. Es bringt echte finanzielle Erleichterungen, setzt aber klare Grenzen.

    👉 Den vollständigen Überblick mit mehr Details und Praxisbeispiel gibt’s bei Karriere Südtirol: Steuerbegünstigungen für Selbstständige: Das „Regime Forfettario“