Ortner gegen Benko
„Rettet den Bahnhof“: Unter diesem Slogan setzt sich ein gleichnamiges Komitee aus Umweltschützern, Umweltverbänden, Gewerkschaften sowie Bürgern und Experten seit Jahren für die Verwirklichung eines modernen Bozner Zugbahnhof in Form eines intermodalen Mobilitätszentrums ein. Doch der verträgt sich nicht mit den Plänen, die der Tiroler Investor René Benko für das Viertel rund um den Bozner Busbahnhof hat, ist einer der wichtigsten Einwände, die das Komitee nun in einem Rekurs gegen das Projekt bei der Gemeinde Bozen vorbringt. Erstunterzeichner des am vergangenen Freitag eingereichten Rekurses ist der Obmann des Heimatpflegeverbandes Peter Ortner.
Einige weitere Einwände, die er uns seine Mitstreiter darin vorbringen:
- Die Verdoppelung der freien Parkplatze direkt unter dem vorgesehenen Kaufhaus invertiert die bisherigen Bemühungen, weniger Autoverkehr in die Altstadt zu ziehen und die Bürger mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu bedienen. Nur durch eine konsequente Parkraumbewirtschaftung am Rande der Altstadt können die hohe Aufenthaltsqualität und das Altstadtflair von Bozen erhalten bleiben.
- Durch den vorgesehenen Tunnel unter der Südtirolerstrasse gelangen Autofahrer direkt in riesige, gesichtslose Tiefgaragen und nehmen nicht wahr, wie nahe sie an der attraktiven Altstadt sind. Das Rundum-Angebot in einem Mikrokosmos-ähnlichem Kaufhaus erübrigt die Erkundung der angrenzenden Straßen und Plätze. Diese Art der Annäherung an die Altstadt kann nicht im Interesse der Stadtverwaltung sein!
- Die, wenngleich auch nur provisorische Verlegung des Busbahnhofes zwingt Tausende von umweltbewussten Pendlern und Besuchern dieser Stadt zu längeren Fußwegen. Die Kosten für die Verlegung sollen nun durch die Untertunnelung des Bahnhofsplatzes zusätzlich erhöht werden, nur um einen zweifelhaften Mehrwert für die Stadt durch ein neues Kaufhaus zu ermöglichen.
- Die öffentliche Debatte hat gezeigt, dass dieses von weisungsgebundenen Beamten der Stadtverwaltung bewertete Kaufhausprojekt eines privaten Investors unzureichend analysiert und auf eine öffentliche Wertschöpfung hin nicht beurteilt wurde. Somit muss die Stadtverwaltung aufgefordert werden, den Genehmigungsablauf auf Grund der neuen Erkenntnisse unabhängiger Experten neu aufzurollen, um der Stadt gewaltige Bau- und Instandhaltungskosten zu ersparen.