Politik | Aus dem Blog von salt & pepe

Eine kurze Geschichte des Boykotts

Der Physiker Stephen Hawking ist vielleicht der bekannteste Unterstützer der rasch wachsenden Boykottkampagne, die sich gegen die Politik Israels und die Besatzung wendet.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Grüne Verdi Verc

Hawking hatte ursprünglich eine Einladung des israelischen Präsidenten Shimon Peres angenommen, an der von diesem ausgerichteten jährlichen "Presidential Conference" teilzunehmen.

Dann bekam Hawking jede Menge Post, und schrieb den Organisatoren, er habe aus politischen Gründen seine Meinung geändert, und sich der pro-palästinensischen Boykottkampagne angeschlossen. Und selbst wenn er gekommen wäre, dann hätte er seine Ansicht kundgetan, dass “die Politik der gegenwärtigen israelischen Regierung wahrscheinlich in einem Disaster enden wird.”

Nun ärgern sich die einen, es freuen sich die anderen, gerade weil Hawking so bekannt und anerkannt ist. Doch warum geht es bei dem Boykott eigentlich genau?

Die Kampagne geht auf einen Aufruf von Organisationen der palästinensischen Zivilbevölkerung im Jahr 2005 zurück. Sie riefen dazu auf, Israel so lange ökonomisch, kulturell und politisch zu boykottieren, bis die israelische Regierung ihre Verstöße gegen internationales Recht und die Menschenrechte beendete. Der Aufruf (siehe Originaltext auf englisch hier: http://www.bdsmovement.net/call) knüpft dabei explizit an die Boykott- und Sanktionskampagne gegen Südafrika während des Apartheidregimes an, und versteht sich als gewaltloser Kampf da, wo andere Mittel und Verhandlungsversuche gescheitert seien.

Dabei geht es einerseits darum, auf Firmen und Investoren Druck auszuüben, die in oder mit Israel Geschäfte machen, und ein Bewusstsein dafür zu erzeugen, unter welchen Bedingungen israelische Produkte hergestellt werden (etwa die Schönheitsprodukte der Firma Ahava, die in Siedlungen produziert werden). Aber auch darum, den Eindruck der „Normalität“ zu stören, den die israelische Regierung zu erzeugen versucht.

Letzteres ist Hawking mit nur einer Email gelungen; kein Wunder also, dass er für gehörige Irritationen gesorgt hat.

 

Weitere Informationen hier:

http://bds-kampagne.de/

http://www.bdsitalia.org/