Politik | Skischaukel Sexten Rotwand

Skigebiet Helm-Rotwand, "öffentliche Bezuschussungen in Millionenhöhe"

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz legt im Fall Sexten-Rotwand keine Berufung mehr ein. Doch der unbeantwortete offene Brief an die Südtiroler Landesregierung, den bringt Präsident Andreas Riedl aufs Tapet.

Nach weißer Fahne hissen sah es fast aus, nach Kapitulation. "Nach eingehendem Studium der Urteile im Fall Sexten kommt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zum Schluss, dass er gegen die ergangenen Urteile keine Berufung einlegen wird."

Aufgeben? In gewisser Weise, doch anderswo ansetzen will Andreas Riedl vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Dass das Projekt "naturschutzfachlich höchst problematisch ist und in dieser Form nie hätte genehmigt werden dürfen", steht für ihn außer Zweifel. Nachdem das Verwaltungsgericht Bozen am 14. April 2014 einen Rekurs abgewiesen und den anderen für unverfolgbar erklärt hatte, frohlockte die Sextner Dolomiten AG. Ein jahrelanges Tauziehen sei nun endlich erfolgreich beendet, so Rechtsanwalt Dieter Schramm.

Erfolgreich für die einen, frustrierend für die anderen. Andreas Riedl stößt sich vor allem an eines: Wo ist das übergeordnete, öffentliche Interesse, das eine Förderung rechtfertigt? Und Riedl schreibt: "Nachdem wir auf unseren offenen Brief an die Südtiroler Landesregierung bis dato keine Antwort erhalten haben, werden wir nun bzgl. der öffentlichen Bezuschussung in Millionenhöhe eine Eingabe beim Rechnungshof machen."

Nicht ausschließen möchte der Präsident des Dachverbandes indessen, "ob andere Interessenvertretungen und Umweltorganisationen etwaige Berufungen anstreben werden." Wichtig für ihn ist momentan aber nur eines: Dass der Rechnungshof genau hinschaut und prüft - nämlich "die Legitimität der Bezuschussung in Millionenhöhe ohne eingeforderte Absicherungen oder Garantien durch die Landesregierung zugunsten einer privaten hoch verschuldeten Gesellschaft."