Mitte Mai berichtete salto.bz exklusiv von einem prominenten Abgang: Martin Ausserdorfer wird zurücktreten. Und zwar als Präsident der landeseigenen Inhousegesellschaft Südtiroler Transportstrukturen AG, kurz STA. Seit 2013 war Ausserdorfer im Amt, jetzt wird er Geschäftsführer der Rail Traction Company RTC. An der Gütertransport-Gesellschaft der Brennerautobahn AG ist auch das Land Südtirol beteiligt.

Am Dienstag dieser Woche hat die Landesregierung Ausserdorfers Nachfolger an der Spitze der STA ernannt. Am Donnerstag wurde der Wechsel im Rahmen der STA-Hauptversammlung vollzogen. Neuer STA-Präsident ist Martin Fill. Der 47-jährige Rechtsanwalt ist Partner einer Anwaltskanzlei in Bozen.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Fill auch politisch aktiv, als SVP-Ortsobmann von Kastelruth. In seiner Heimatgemeinde war er von 2005 bis 2010 Vizebürgermeister – nachdem er bei den Gemeinderatswahlen dem Seiser Hartmann Reichhalter unterlag. Reichhalter, selbst Rechtsanwalt, ist seit 2019 Präsident der Brennerautobahngesellschaft A22.

Martin Fill hat die STA bereits in mehreren Fällen als Anwalt vor Gericht vertreten. Sein juristisches Fachwissen wird angesichts der laufenden Rechtsstreitigkeiten mit der SAD AG auch als STA-Präsident gefragt sein. À propos SAD: Deren Chef Ingemar Gatterer meinte vor einigen Jahren einmal, dass die STA-Führungsriege vom Nahverkehr so viel verstünde wie er vom Knödeldrehen. Zu seinem Abschied von der STA tat Martin Ausserdorfer dann genau das: Er drehte Knödel. Gemeinsam mit Gabriela Wieser, die von Angelika Kofler als neue STA-Verwaltungsrätin abgelöst wird. Auch Kofler ist Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei in Bruneck.